
Schwanewede. „Zukunft.Attraktiv.Gestalten.“ Mit diesem Slogan wirbt Thomas Witte auf seinem Wahlkampf-Flyer um die Stimmen der Schwaneweder für die Bürgermeister-Wahl am 15. November. „Ich will keiner sein, der nur meckert, sondern einer, der was tut und etwas verändern will“, begründet der 56-Jährige seine Motivation, für den Chefposten im Rathaus zu kandidieren.
Als parteiloser Kandidat, der weder aus der Verwaltung noch aus der Politik kommt, sieht er sich als „neutrale Wahlalternative“. Die Gemeinde Schwanewede ist seit 54 Jahren seine Heimat. Thomas Witte war zwei Jahre alt, als seine Eltern mit ihm und seinen zwei Brüdern von Stolzenau im Landkreis Nienburg nach Aschwarden zogen, um hier einen größeren Bauernhof zu bewirtschaften. Als Kind aus einer Bauernfamilie fühlt er sich der Landwirtschaft verbunden. „Dass die Arbeit der Landwirte oft so negativ bewertet wird, finde ich nicht richtig“, sagt Thomas Witte.
Selbst hat er beruflich nach Grundschule in Neuenkirchen, Realschulabschluss an der Waldschule Schwanewede und Besuch der Handelsschule in Osterholz-Scharmbeck einen anderen Weg eingeschlagen. Von 1983 bis 1997 diente Thomas Witte als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. „Die meiste Zeit war ich in der Lützow-Kaserne in Schwanewede stationiert“, erzählt er. Auch später noch, als er die Uniform gegen den Anzug tauschte. Seit 1. April 1997 ist der Oberstleutnant der Reserve Geschäftsführer der Landesgeschäftsstelle Bremen beim Verband der Reservisten der Bundeswehr. Bis zur Schließung der Lützow-Kaserne 2015 hatte die Geschäftsstelle dort ihren Sitz, inzwischen ist sie in der Lucius D. Clay-Kaserne in Garlstedt ansässig.
Für Thomas Witte hängt die Weiterentwicklung der Gemeinde entscheidend davon ab, was künftig auf dem Gelände der ehemaligen Lützow-Kaserne passiert. „Mit der Entwicklung des Kasernengeländes steht und fällt viel. Wenn wir wollen, dass Bürger, insbesondere auch junge Menschen, in Schwanewede bleiben, dann müssen wir ihnen vor Ort eine Perspektive geben, indem wir Wohnraum und Arbeitsplätze bieten.“ Gemischtes Wohnen und die Ansiedlung von Kleingewerbe, das stellt er sich für das Kasernengelände vor.
Ein „lebens- und liebenswertes, soziales und sicheres Schwanewede“ zu schaffen, hat sich der Vater von vier erwachsenen Kindern, davon drei leiblichen, als ein Ziel auf seine Fahnen geschrieben. „Die Zusammenarbeit mit den Blaulichtkräften liegt mir sehr am Herzen“, sagt Witte, der als Oberstleutnant der Reserve sieben Jahre im Katastrophenschutzstab des Landkreises Wesermarsch eingesetzt war.
Den Spitzenjob im Rathaus traut sich der Kandidat zu. Als Geschäftsführer des Reservistenverbandes, der 1200 Mitglieder betreut und mit 20 verschiedenen ehrenamtlichen Vorständen der Landesgruppe zusammenarbeitet, sei ihm nicht nur die Verwaltungsarbeit vertraut. „In 23 Jahren entwickelt man auch Organisationstalent.“ Dass er mit kommunalpolitischen Erfahrungen nicht aufwarten kann, sieht der Bürgermeister-Kandidat nicht als Nachteil. „Es kann auch ein Vorteil sein, wenn den Mitgliedern des Gemeinderates einer gegenübertritt, den sie nicht schon seit Jahren kennen“, findet er.
Thomas Witte, der in jüngeren Jahren „seit frühester Kindheit“ Fußball beim SV Aschwarden und auch in Schwanewede und Meyenburg spielte, sieht sich als Teamplayer. „Auch in unserer Familie wird alles gemeinsam entschieden“, sagt er. In seiner Freizeit steigt der Mann mit dem Strahlelächeln heute so oft sich die Gelegenheit bietet auf das Fahrrad. „Meine feste Strecke führt von Aschwarden rund 30 Kilometer über Meyenburg, Schwanewede, Neuenkirchen, Rade und Harriersand.“ Für gut befahrbare, sichere Radwege will er sich einsetzen.
Alles müsse aber auch finanzierbar sein. „Ich denke auch finanzpolitisch. Eine Gemeinde kann nicht mehr ausgeben, als ihr an Geld zur Verfügung steht.“ Im Wahlkampf wird man Plakate des Kandidaten am Straßenrand vergeblich suchen. Das gebe das Budget, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin festgelegt habe, nicht her, sagt Thomas Witte. „Ich will mich aber auch gar nicht an dieser Materialschlacht beteiligen.“ Er verteilt stattdessen seinen Flyer und stellt sich mit einem Video-Spot auf Facebook und Instagram vor, beides entwickelt von zwei Studenten aus dem Studiengang Medienproduktion der Hochschule Bremerhaven.
Und am Tag vor dem Wahlsonntag am 15. November wird Thomas Witte das tun, was er schon seit Jahren am Sonnabend vor dem Volkstrauertag tut: Spenden sammeln vor Edeka in Schwanewede für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
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