
Größer, bunter, schöner – dieses Ziel haben sich die Neuenkirchener Schützen für ihren traditionellen Festumzug am Pfingssonntag gesetzt. Am 9. Juni wollen die Grünröcke mit großem Gefolge durch den Ort ziehen. Der Verein hat einen Aufruf gestartet: Gesucht werden Gruppen, die den Umzug zu Fuß oder mit Festwagen begleiten.
„Wir möchten den Bewohnern von Neuenkirchen einen attraktiven Umzug bieten“, erklärt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Kai Meyer. Nicht, dass es den Schützen an Teilnehmern mangeln würde. „Mit 300 bis 400 Teilnehmern ist unser Umzug schon ziemlich groß, er könnte aber noch bunter werden“, meint Meyer.
Seit drei Jahren öffnen die Neuenkirchener ihren Umzug verstärkt für Nicht-Schützen. Die Grünröcke reagieren damit auf den demografischen Wandel, der auch vor ihren Reihen nicht Halt macht. Viele ältere Mitglieder im eigenen Verein aber auch bei befreundeten Vereinen schaffen es laut Meyer nicht mehr, die drei bis fünf Kilometer Umzugsstrecke mitzulaufen.
Deshalb hat sich der Verein entschieden, den Teilnehmerkreis größer zu stecken. „Vereine, Nachbargemeinschaften, Freundeskreise, Firmen – jeder kann sich beteiligen“, sagt Kai Meyer. Mit Festwagen oder Fußgruppen. Schon heute liegt ein Hauch von Erntefest-Flair über dem Schützenfest, mischen sich Vereine und Initiativen unter die Grünröcke. Eine Nachbarschaftsgruppe rollt laut Meyer mit Treckern an, der Pferdehof am Brink ist ebenso dabei wie eine Jugendgruppe aus Neuenkirchen, der Radfahrverein „Vorwärts“ zeigt beim Umzug seine Kunst.
Für die Schützen darf es gerne noch ein bisschen mehr davon sein. Festwagen sind gern gesehen „Sie sollten mit Grün oder Luftballons geschmückt sein, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, heißt es von Seiten des Schützenvereins. Interessierte Gruppen könne sich bis 31. Mai beim Verein anmelden.
Neue Wege gehen die Neuenkirchener nicht nur bei ihrem Umzug. Vor einigen Jahren haben sie damit begonnen, dem Schützenfest ein modernes Gesicht zu geben. Damals teilten sie das Problem vieler Schützenvereine: „Die Besucherzahlen waren rückläufig. Wir überlegten, ob sich der Aufwand noch lohnt“, erzählt der Vereinsvorsitzende Sven Tittje. Im Schützenkreis sei zu der Zeit darüber nachgedacht worden, Schützenfeste zusammenzulegen. Für die Neuenkirchener kam das nicht in Farge. Sie wollten ihr Schützenfest am Leben erhalten – und haben es dafür von Grund auf „umgekrempelt“. Eine Veranstaltungsagentur organisiert seitdem das Fest und trägt das finanzielle Risiko, das Programm ist verändert worden – „seitdem geht es wieder bergauf“, sagt Vereinschef Tittje.
Statt beim Schützenball mit Tanzmusik wird heute am Wochenende bei zwei Scheunenpartys gefeiert. Höhepunkt ist hier der Sonntag. Gaststars wie Sänger und "Dschungelkönig" Marc Terenzi, Ballermann-Sternchen Isi Glück oder "Schäfer Heinrich" sorgten in der Vergangenheit in der Festhalle an der Reiterschanze für ein volles Haus. "Zur Party am Sonntag kommen in der Regel 600 bis 800 zahlende Besucher", weiß Meyer. Den Rekord hält eine Veranstaltung vor vier Jahren mit dem Team von Radio Bremen Vier. "Damals hatten wir rund 1300 Gäste aus dem gesamten Umland hier in Neuenkirchen, sogar von der anderen Weserseite kamen Besucher", erzählt Tittje. Mit den Scheunenpartys versucht der Verein den Spagt, verstärkt ein jüngeres Publikum anzusprechen, ohne die Älteren zu vergraulen. Das Konzept geht offenbar auf. "Das Publikum ist bunt gemischt, vom Teenager bis zum Rentner"", sagt der Vorsitzende.
Der Vorstand setzt beim Schützenfest auf Angebote für alle Altersgruppen. So wurde, auch mit Blick auf das ältere Publikum, ein paar Jahre ein Shantychor engagiert. Am Montag ist Kindertag. Zaubershow, Puppentheater oder Kinderdisco – „wir lassen uns jedes Jahr etwas Neues einfallen“, sagt Meyer. Für dieses Jahr ist der Auftritt eines Kinderclowns geplant, dazu gibt es einen Luftballon-Weitflugwettbewerb und eine Schminkaktion.
Eine zündende Idee suchen die Neuenkirchener Schützen noch für den Sonnabendnachmittag, da schwächelt laut Meyer der Besuch. Versuche, den Nachmittag mit einer Oldtimer-Show oder erstmals 2018 mit einem Pfingstflohmarkt zu beleben, brachten nach seinen Worten noch nicht den erhofften Erfolg. Der Verein gibt nicht auf, plant für kommende Schützenfest erneut eine Aktion. „Man muss immer wieder experimentieren“, meint der Vorsitzende Tittje.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.