
Rund dreieinhalb Jahre hat die Erschließung des fünften Bauabschnitts im Industriepark West gedauert und circa 13,3 Millionen Euro gekostet. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) rechnet nach Angaben von Juliane Scholz, Leiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der WFB, mit der endgültigen Fertigstellung Ende Juni dieses Jahres. Nach der Wilhelm-Maybach-Straße soll bis dahin auch die Carl-Benz-Straße vollständig fertig sein. Während die letzten Arbeiten noch laufen, wird die Erschließung des sechsten Abschnitts bereits vorbereitet.
Hintergrund der Erweiterungen ist der erhebliche Bedarf an Gewerbeflächen in der Stadt. Bremen reagiert damit auf die große Nachfrage von Unternehmen, die sich ansiedeln oder erweitern wollen. Der nördlich der Stahlwerke gelegene Industriepark ist insgesamt gut 140 Hektar groß. Bremen hatte das Areal einst gekauft, um das damalige Stahlwerk Klöckner zu unterstützen. 1993 begann die Erschließung. Nach und nach wurde die Fläche mit Versorgungsleitungen und Straßen hergerichtet, und immer mehr Firmen siedelten sich an.
Das bereits erschlossene Gebiet hat eine Nettogewerbefläche von 70 Hektar. Rund 40 Unternehmen mit insgesamt rund 1750 Beschäftigten sind bereits vor Ort. Mit dem fünften Bauabschnitt kommen nun weitere 24 Hektar hinzu. Ansässig ist dort bereits die Firma Siedenburg, die ein 3,4 Hektar großes Grundstück gepachtet hat und dort Bauschutt, Beton und mineralische Abfälle aufbereitet.
Rund acht Hektar hat das im Bremer Industriehafen ansässige Logistikunternehmen Leschaco gekauft. Nach Angaben der WFB plant Leschaco im Industriepark Investitionen in Höhe von 14,7 Millionen Euro. Eine große Lagerhalle soll entstehen. Nach der Fertigstellung, so Juliane Scholz, will Leschaco seine Aktivitäten aus dem Schuppen 17 in der Bremer Überseestadt an den neuen Standort verlagern.
Bereits reserviert sind laut Scholz darüber hinaus acht Hektar des neu erschlossenen Gebietes. Vorübergehend wird dort Sand gelagert. „Der Sand dient der Vorbelastung, also der Bodenverdichtung, sodass später eine Bebauung möglich ist“, erläutert die Pressesprecherin. Die verbleibenden rund vier Hektar wurden ihren Worten nach für drei Vorhaben reserviert. Details dazu nennt sie nicht.
Mit dem Beginn der Erschließung des fünften Bauabschnitts war zunächst die gesamte Fläche vollständig erhöht worden. Der dafür benötigte Sand – 550.000 Kubikmeter – stammt aus dem benachbarten Sportparksee Grambke. Dann wurden Gräben und Straßen angelegt. An der Carl-Benz-Straße stellte eine vorhandene Windkraftanlage die Planer vor eine Herausforderung. Sie steht auf einem 0,8 Hektar großen Areal, das die Universität Bremen gepachtet hat. Die Genehmigung für die Anlage, die von der Uni zu Forschungszwecken genutzt wird, läuft noch bis 2032. Problematisch ist das deshalb, weil Schallemissionen, Schattenwurf und Eisabfall der Windanlage Auswirkungen auf das Umfeld haben. Dabei spielt auch die Sicherheit eine Rolle.
Aus diesem Grund wird die Carl-Benz-Straße zwar vollständig fertiggestellt, bleibt jedoch vorerst – bis zum Rückbau der Windkraftanlage – Privatstraße. Öffentlich wird die Straße nach Angaben von Scholz erst circa 300 Meter vom vorhandenen Kreisel entfernt.
Während der fünfte Bauabschnitt sich bereits auf der Zielgeraden befindet, bereitet die WFB für die sechste Baustufe aktuell erste Ausschreibungsverfahren vor. Dabei geht es unter anderem um die technische Projektsteuerung, die Erstellung des Bebauungsplans und die Planung der Infrastruktur.
Zahlreiche weitere Schritte liegen dann jedoch noch vor dem Beginn der Arbeiten, mit denen dann noch einmal weitere 50 Hektar im Industriepark erschlossen werden. So müssen beispielsweise Gutachten, darunter naturschutzrechtliche mit der Erfassung der Tier- und Pflanzenwelt, beauftragt werden. Auch der Kampfmittelräumdienst und die Landesarchäologie werden das Areal erst noch überprüfen. Völlig offen ist noch, woher der Sand kommen soll, der für die Aufhöhung der Fläche benötigt wird, denn der Vorrat des Sportparksees ist inzwischen erschöpft.
Die Nachfrage der produzierenden und verarbeitenden Industrie nach Flächen im Industriepark West werden nach Einschätzung der WFB eher noch steigen. Durch den Bau des Wesertunnels und den daraus resultierenden Lückenschluss des Autobahnrings um Bremen wird das Areal künftig noch besser angebunden sein. Auch vor diesem Hintergrund geht der Ausbau des Industrieparks weiter.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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