
Bereits am ersten Tag hat sich der Einsatz der Videokameras, mit denen ab sofort der Bahnhofsvorplatz in Vegesack überwacht wird, bezahlt gemacht. Am Montagvormittag – da waren die Kameras erste kurze Zeit eingeschaltet – entdeckten die Einsatzkräfte in der Leitstelle der Polizei auf den Live-Bildern eine hilflose Person und schickten sofort Hilfe. Am Nachmittag wurde die Videoüberwachung von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) dann offiziell eingeweiht.
Die ersten der insgesamt neun Kameras waren bereits im März dieses Jahres auf dem Dach des BSAG-Gebäudes installiert worden. Bis die Datenleitungen standen, alle rechtlichen Hürden genommen waren und die Landesdatenschutzbeauftragte die Anlage samt Hinweisschildern in Augenschein genommen hatte, vergingen dann aber noch einige Monate. In Hinblick darauf, wie lange der Beirat Vegesack die Videoüberwachung schon gefordert hatte, eine ziemlich kurze Zeit. „Der erste Beiratsbeschluss dazu wurde vor 15 oder 17 Jahren gefasst“, sagte Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt beim Pressetermin vor Ort.
Er wolle jedoch nicht zurückblicken, stattdessen freue er sich darüber, dass die Vegesacker nun von den Erfahrungen profitieren könnten, die bei der Videoüberwachung am Hauptbahnhof in Bremen-Mitte gesammelt wurden. „Besonders wichtig ist für uns, dass jetzt eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung stattfinden.“ Die neun Kameras erfassen das gesamte Areal des Bahnhofsplatzes. Sie sind mit jeweils acht Linsen ausgestattet, sodass ein Heranzoomen und die Identifikation von Personen möglich ist – auch bei Nacht.
Gesichtet werden die präzisen Live-Bilder auf vier großen Monitoren in einem neu eingerichteten Kontrollraum im Polizeipräsidium in der Vahr. „In der Videoleitstelle sitzen Mitarbeiter an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr“, erläuterte der Innensenator. Dieses Konzept unterscheide sich von der Form der Videoüberwachung, die lediglich die Aufklärung nach einer Straftat erleichtere. „Diese Form der Überwachung ermöglicht es, Straftaten zu verhindern und einzuschreiten, bevor etwas passiert. Die Polizei kann bereits eingreifen, wenn sich etwas anbahnt.“
Besorgte Bürger, die befürchteten, die Videoüberwachung in Vegesack könnte noch weiter ausgeweitet werden, müssten sich keine Sorgen machen, so Mäurer. „Selbst wenn das Geld dafür da wäre, müssten wir schauen, wo eine Videoüberwachung sinnvoll und verhältnismäßig ist.“ Als nächstes werde das Konzept der mobilen Kameraüberwachung bei besonderen Veranstaltungen ausgebaut, kündigte Mäurer an.
Auf dem Bahnhofsvorplatz in Vegesack sind nach Angaben des Innensenators etwa 10.000 Menschen pro Tag unterwegs und wo viele Menschen seien, ergäben sich auch viele Tatgelegenheiten. Laut Holger Voß, Leiter des Polizeireferats Regionaler Einsatz, ist der Platz vor dem Bahnhof Vegesack nach der Zahl der Straftaten zwar kein Kriminalitätsschwerpunkt wie beispielsweise der Bremer Hauptbahnhof. „Es gab hier aber immer wieder besondere Straftaten, die die Bürger besonders betroffen gemacht haben“, sagte er und nannte „Tumultlagen und Schlägereien“ als Beispiele. Wie berichtet, war dort zuletzt Anfang August ein 24-Jähriger von zwei unbekannten Männern zusammengeschlagen und verletzt worden.
Die Anschaffungskosten für die Videoüberwachungsanlage in Vegesack belaufen sich nach Angaben des Projektverantwortlichen Carsten Roelecke auf etwa 500.000 Euro. Ein „fünfstelliger Betrag“ komme für die Bereitstellungen der Datenleitungen in Vegesack hinzu. Miete für die Nutzung des Daches werde indes nicht fällig.
Die Installation einer neuen Lichtanlage, wie sie am Hauptbahnhof im Zuge des Projekts „Sichere und saubere Stadt“ aufgestellt wurde, ist für den Bahnhofsvorplatz in Vegesack nicht vorgesehen. Sie ist nach Ansicht von Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt aber auch nicht notwendig. Er erinnerte an den Runden Tisch, den das Ortsamt Vegesack zum Thema Bahnhofsvorplatz eingerichtet hatte. Daraus folgten mehrere Maßnahmen, unter anderem wurde ein zusätzlicher Lichtmast auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt und Bäume ausgelichtet, um für mehr Licht zu sorgen.
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