
Die Pläne der Bremer Stadtreinigung (DBS) für die drei Recycling-Stationen in Bremen-Nord haben erste Reaktionen hervorgerufen. Wie berichtet, sollen die Entsorgungseinrichtungen in Burglesum und Blumenthal ausgebaut und modernisiert werden, in Aumund werden Angebot und Öffnungszeiten reduziert. Entsprechend unterschiedlich fallen die Reaktionen in den Stadtteilen aus.
Kritik gibt es in Vegesack an den geplanten Einschränkungen. Das Konzept sieht vor, dass an der künftigen Grün-Station in der Martinsheide an zwei Werktagen und am Sonnabend jeweils von 9 bis 14 Uhr vor allem Gartenabfälle angeliefert werden können. Von Dezember bis Februar bleibt die Station geschlossen. Beiratssprecher Torsten Bullmahn (CDU) beklagt, dass einige Abfallsorten nicht mehr abgegeben werden können. „Das wird dazu führen, dass die Bürger des Stadtteils alles, was sie in Aumund nicht entsorgen können, mit dem Auto zur Recycling-Station nach Blumenthal bringen.“ Das bedeute mehr Verkehr. Bullmahn: „Es passt nicht zusammen, dass die Grünen in Bremen einerseits eine Verkehrswende fordern – und andererseits Bürger weite Wege für die Entsorgung in Kauf nehmen sollen.“
Er fordert von der grünen Senatorin Maike Schaefer Zahlen dazu, welche und wie viele Abfälle bei der Aumunder Station angeliefert werden. Nicht nachvollziehen könne er die geplante Winterschließung von Dezember bis Februar. Die Bremer Stadtreinigung begründet die Einschränkung damit, dass in den drei Monaten in kleineren Recycling-Stationen wie Aumund kaum Gartenabfälle anfallen würden. „Das Argument ist für mich nicht stichhaltig. Das lässt sich anders organisieren, wenn man will, indem man kleinere Behälter aufstellt.“ Der Vegesacker Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt hat nach eigenen Angaben inzwischen die Bremer Stadtreinigung aufgefordert, „in dieser Angelegenheit von öffentlichem Interesse das Ortsamt und den Beirat zu beteiligen.“ Dornstedt hatte zuvor bereits angekündigt, dass die Vegesacker eine Reduzierung des Dienstleistungsangebots in Aumund nicht hinnehmen würden.
Kritik an den geplanten Einschränkungen in Aumund und weiteren kleineren Stationen kommt auch von Pius Heereman, Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Bremen-Nord und Generalsekretär der Bremer Liberalen. Er wirft der Senatorin Wortbruch vor. Schaefer habe immer wieder, zuletzt im Oktober gegenüber der Bürgerschaft, Schließungen von Stationen ausgeschlossen. „Die nun beschlossenen Änderungen sind aber unbestreitbar Teilschließungen und damit ebenfalls als Schließung zu bewerten. Wenn man sieben Stationen drei Monate im Jahr komplett schließt und den Rest des Jahres drei Tage für fünf Stunden öffnet, (...) kann man das nur so bewerten, dass die Senatorin sich an ihre Zusage nicht mehr gebunden fühlt.“ Die Öffnungszeiten der betroffenen Stationen würden von 44 auf 15 Stunden die Woche reduziert, so Heereman.
Er kritisiert auch das weitere Verfahren. Die Senatorin und der Vorstand der Stadtreinigung haben angekündigt, das Konzept nach der Zustimmung durch den Verwaltungsrat der Stadtreinigung den Beiräten vorstellen und eventuelle Bedenken den Aufsichtsgremien mitteilen zu wollen. Heeremann: „Übersetzt heißt das, dass man sich jetzt einmal in allen Beiräten kritisieren lässt, um dann unbeeindruckt die eigenen Pläne durchzudrücken. Dabei ist bereits jetzt sehr klare Kritik aus allen betroffenen Beiräten zu hören. Fairness gegenüber den Beiräten sieht anders aus.“ Die FDP fordert, dass die Senatorin ihre Zusagen einhält, „keine – auch keine partiellen – Schließungen vornimmt und die Öffnungszeiten sowie das Serviceangebot in den Grün-Stationen vollumfänglich erhalten bleiben.“
In Burglesum und Blumenthal freuen sich die Bewohner über die Ausbaupläne für die dortigen Recyclinghöfe. Er sei „vollzufrieden“, sagt der Burglesumer Ortsamtsleiter Florian Boehlke. „Ich freue mich, dass nicht nur der Status quo erhalten bleibt, sondern die Station noch ausgebaut wird.“ Künftig soll am Steindamm auch eine Sperrmüll-Abgabe möglich sein. Laut Boehlke erfüllt sich damit ein Wunsch, den er vor längerer Zeit an die Stadtreinigung herangetragen hat. „Das ist eine sehr gute Nachricht für unseren Stadtteil“, kommentiert die SPD-Fraktion im Beirat Burglesum die Ausbaupläne. „Wir sind hocherfreut darüber, dass die Recycling-Station im Gewerbegebiet Steindamm sowohl in den Öffnungszeiten als auch im Portfolio erweitert wird“, sagt Fraktionssprecherin Maren Wolter. Das bedeute kurze Wege und mehr Flexibilität auch für Berufstätige.
In Blumenthal sind ein neues Büro- und Sozialgebäude als Ersatz für die vorhandenen Container-Räume, eine überdachte Eingangskontrolle und eine Schadstoff-Annahmestelle geplant. Er freue sich, dass die Station modernisiert und ausgebaut wird, sagt Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich. Kritik übt er an der Informationspolitik der DBS. „Dass das Entwicklungskonzept nach dem Verwaltungsratsbeschluss mit den Beiräten besprochen werden soll, war im Vorfeld nicht so kommuniziert worden. Dadurch entstand bei den Beiräten der Eindruck, dass ohne ihre Beteiligung Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten.“
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.