
Die „Fridays for Future“ (FfF)-Ortsgruppe Wesermarsch organisiert für Freitag, 29. November, ihre zweite Großkundgebung in Brake. Anlass ist der „Global Day of Climate Action“. Am dritten Freitag im September waren erstmals rund 1000 Demonstranten in die Kreisstadt gekommen, um gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Die Klimaschützer hoffen auf regen Zulauf und haben in einem offenen Brief alle Schulleitungen in der Wesermarsch um Unterstützung gebeten.
Am globalen Klimaaktionstag wird es bundesweit neben der Demonstration weitere Aktionen geben. Die FfF-Ortsgruppe Wesermarsch organisiert eine Kleidertauschbörse. Diese findet nach der Kundgebung in der Stadtkirche Brake statt. Das Team möchte mit der Secondhand-Börse „ein Zeichen gegen den ständigen Konsum setzen. Ganz nach dem Motto: nutzen, reparieren, ausleihen, tauschen, gebraucht kaufen und erst dann ökologisch, regional und fair neu kaufen.“
Die regionalen Klimaschützer fordern die Schulleitungen auf, „als Schule ein engagiertes Signal an die junge Generation“ zu senden, „dass Sie unsere Situation erkennen und – als wissenschaftlich orientierte Erwachsene – unseren Einsatz für den Klimaschutz aktiv unterstützen.“ Beispiele, wie sie sich diese Unterstützung vorstellen, liefern die Verfasser des Briefes gleich mit. „Diskutieren Sie in Ihrem Kollegium die Möglichkeit, einen Sonderprojekttag oder Schulausflug zur Demonstration in Brake einzurichten oder unterstützen Sie den Besuch als Maßnahme politischer Bildung“, heißt es an erster Stelle. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung werde dadurch „vorausschauendes Denken, verantwortliches Handeln und die Bereitschaft der Schüler, an gesellschaftlichen Prozessen zu partizipieren“ gefördert. Die Organisatoren bitten die Kollegien darum, für den 29. November keine Prüfungen anzusetzen. Auch sollten Schüler, „die sich für unser aller Zukunft engagieren“ nicht bestraft werden.
Schulen könnten die Schüler nicht freistellen, sagt Arne Warnken. Der Schulleiter des Gymnasiums Lemwerder verweist darauf, dass in Deutschland Schulpflicht bestehe. Wer dem Unterricht fernbleibt und stattdessen demonstrieren geht, erhalte einen Fehltag im Zeugnis eingetragen. Unentschuldigte Fehltage gelten gemeinhin als Makel und machten sich gerade in Abschlusszeugnissen nicht gut, weiß Warnken. In diesem Fall könne sich ein derartiger Fehltag aber auch als Pluspunkt herausstellen, nämlich dann, wenn ein Schüler seinem zukünftigen Arbeitgeber glaubhaft zeigen könne, dass es ihm ernst ist mit seinem Einsatz für den Klimaschutz.
Das Gymnasium Lemwerder engagiere sich bereits in Sachen Umwelt, versichert Warnken. Ein Klassenverband habe im vergangenen Schuljahr rund 3000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Für den kommenden Sommer ist eine Projektwoche zum Thema Umwelt in Planung. Und im Oktober haben zudem alle Gremien der Schule einstimmig beschlossen, sich als „Umweltschule“ zu bewerben.
Glaubwürdig sind demonstrierende Schüler für Warnken aber nur, wenn sie der Teilnahme an einer Kundgebung auch Taten folgen ließen. „Es reicht nicht, demonstrieren zu gehen. Jeder kann kleine Beiträge leisten“, ist Arne Warnken überzeugt. „Das fängt beim Einkauf an und setzt sich bei der Fortbewegung fort. Und in jedem Elternbrief bitten wir darum, dass Schüler Mehrwegverpackungen für ihre Getränke benutzen“, berichtet der Schulleiter. Er weist darauf hin: „Man kann auch Plastikflaschen mehrfach benutzen.“
Die jungen Macher der Braker FfF-Demonstration hoffen, dass das Thema Klimaschutz künftig stärker im Unterricht thematisiert wird. Teils neue Ansätze liefern sie gleich mit. So könnten im Mathematikunterricht „Daten zum Klimawandel und manipulative Darstellung“ sowie im Fach Politik/Wirtschaft das Thema „CO2-Steuer versus Emissionshandel“ behandelt werden. Und im Englischunterricht könnte die Rede von Greta Thunberg beim UN-Klimagipfel analysiert werden.
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Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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