
Um die Einzelhändler in der Corona-Pandemie zu unterstützen, hat das Vegesack Marketing für die Weihnachts- und Winterzeit Fördergelder bei der Senatorin für Wirtschaft beantragt. Doch der erneute Lockdown Mitte Dezember und die damit verbundene Schließung des Einzelhandels bremste die Bemühungen. Nun plant das Vegesack Marketing weitere Maßnahmen, um das Stadtteilzentrum zu stärken.
Laut Wirtschaftsressort sind 46.500 Euro zusätzlich nach Vegesack geflossen, um die Händler vor Ort in der Winter- und Weihnachtszeit zu unterstützen. Wie berichtet, wurde mit den Geldern unter anderem ein Adventskalender finanziert. Außerdem hat das Vegesack Marketing leer stehende Ladenlokale mit Lichtern und anderen Dekorationen versehen.
Trotz des erneuten Lockdown konnte das Vegesack Marketing nahezu alle Vorhaben in die Tat umsetzen. „Leider war es uns nicht möglich, den Adventskalender zu Ende zu führen. Das macht uns traurig“, sagt Jörn Gieschen, Geschäftsführer des Vegesack Marketing. Tag für Tag wurde ein Türchen geöffnet, hinter dem sich jeweils eine Aktion eines Gewerbetreibenden aus dem Stadtteil verbarg. „Die Schließung der Geschäfte hat uns schon sehr wehgetan und dazu geführt, dass die Angebote von zehn Händlern offengeblieben sind“, erzählt Gieschen. In einer Hauruckaktion habe man dann am 15. Dezember, dem letzten Verkaufstag vor dem Lockdown, alle Türchen gleichzeitig geöffnet. Getreu dem Motto „Alles hilft“ hätten sich acht der zehn verbliebenen Händler somit doch noch an dem Adventskalender beteiligen können.
Die Rückmeldungen der Gewerbetreibenden seien größtenteils positiv gewesen. „Einige haben allerdings auch nicht so profitiert, wie sie es im Vorfeld gedacht haben“, erzählt der Geschäftsführer. „Wir haben aber dennoch gemerkt, dass der Adventskalender eine ganze Menge für die Einzelhändler bringt.“ Deshalb plane das Vegesack Marketing, die Adventskalender-Aktion in diesem Jahr zu wiederholen und erneut Fördergelder vom Senat dafür zu beantragen.
2020 seien die Mittel für die Winter- und Weihnachtszeit sehr kurzfristig bewilligt worden, wodurch für Absprachen nur sehr wenig Zeit geblieben wäre. Dadurch hätten einige Händler bereits eigene Rabattaktionen initiiert. „Es fehlte die Zeit, um das Projekt koordiniert und innovativ anzugehen. Dadurch gab es vielleicht auch nicht immer einen Wow-Effekt“, gibt Gieschen zu. Deshalb wolle man die Gelegenheit nutzen, um den Kunden in diesem Jahr mit mehr Vorlauf ein kreativeres Angebot in der Vorweihnachtszeit unterbreiten zu können.
Spezielle Aktionen für die Zeit nach dem Lockdown, um die Menschen schnell wieder in die Fußgängerzone zu locken, plant der Marketingverein hingegen nicht. „Das funktioniert automatisch“, sagt Gieschen. „So wie die Menschen sich nach Kultur und Sport sehnen, wollen sie auch wieder shoppen.“
Zudem plane der Verein mittelfristiger. „Alle Stadtteilzentren können Fördergelder für Maßnahmen beantragen, über die der Senat voraussichtlich im Februar entscheiden will“, erzählt er. Das Vegesack Marketing habe mehr als 30 verschiedene Maßnahmen eingereicht, um unter anderem den Leerstand zu minimieren. Dafür wollen Jörn Gieschen und seine Kollegen unter anderem das Concept-Store-Konzept aus der Innenstadt übernehmen. „Wir müssen dabei allerdings kleiner und regionaler denken als in der City. Ein Geschäft mit Waren ‚Made in Bremen‘ wäre zum Beispiel toll“, sagt Gieschen. Sollte der Senat diese Idee fördern, würden der monatliche Mietzins mit Mitteln aus dem Fördertopf subventioniert werden und somit die Fixkosten des Mieters sinken.
Ein Konzept, das bereits für die Weihnachts- und Winterzeit entwickelt wurde, war die Dekoration von leer stehenden Geschäften. „So etwas planen wir ganzjährig als Serie mit Kunst und Licht zum Beispiel“, berichtet der Geschäftsführer. Auch für dieses Projekt habe der Verein einen Förderantrag gestellt.
Außerdem möchte Jörn Gieschen nach dem Vorbild anderer deutscher Städte eine Shoppingcard in Vegesack anbieten. „Damit bekommen Kunden zwischen 20 und 25 Prozent Rabatt auf ihren Einkauf. Finanziert wird diese Ermäßigung von der Stadt“, berichtet er. „Die Shoppingcard führt zu Käufen, die sonst im Internet oder gar nicht getätigt worden wären.“ Auch wenn die Stadt den Rabatt ausgleichen müsste, könne sie von dem Programm profitieren. „Zum einen steigen die Steuereinnahmen, zum anderen wird ein Zeichen gesetzt“, beschreibt Gieschen. Mit der Zeit könne das Projekt ausgebaut und etwa um Gewinnspiele erweitert werden. Dadurch könne der Kunde nachhaltig an die Vegesacker Innenstadt gebunden werden.
Seit jeher spielen auch die Veranstaltungen des Vegesack Marketing eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Menschen in den Stadtteil zu locken. Ob und in welcher Form etwa das Festival Maritim oder der Kindertag in diesem Jahr stattfinden können, steht noch nicht fest. „In gewohnter Manier können die Veranstaltungen definitiv nicht stattfinden, da wir einfach nicht planen können“, sagt Gieschen. Stattdessen wolle man versuchen, abgespeckte Varianten zu realisieren, sofern dies konform gehe mit den Corona-Verordnungen des Senats. „Sollte es Lockerungen geben, sind wir zügig in der Lage, etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Jörn Gieschen.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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