
Der Vegesacker Hafen war einst ein beliebter Ort bei Kindern, die sich dort auf dem Spielschiff trafen. Doch vor drei Jahren mussten die Geräte abgebaut werden, weil sie marode waren und damit für die kleinen Besucher zur Gefahr wurden. Nachdem die Mädchen und Jungen gemeinsam mit ihren Eltern im vergangenen Frühjahr ihre Wünsche für den neuen Spielplatz äußern konnten, sind daraus Pläne entstanden, die dem Vegesacker Beirat in dieser Woche vorgestellt wurden.
„Wir haben so ein großes Spielschiff geplant, wie es früher einmal war“, sagte Helge Homborg von der Wildholzzimmerei Baumhausbau, die mit den Arbeiten beauftragt wurde. „Das Spielschiff ist in unserem Entwurf deutlich offener und lebendiger gestaltet, als die alte Variante.“ Am Bug sei ein Podest mit einer Kletternetzlandschaft vorgesehen. Von dort aus kämen die Kinder zu einer Kajüte, die etwa mit einem Steuerrad ausgestattet sei. „Die Kajüte bietet einen Übergang zum Schornstein, von dem eine Tunnelrutsche herunter geht“, sagte Homborg. Weitere Hauptbestandteile der Anlage seien Kletterkisten mit einer Breitrutsche.
Das Heck des Schiffes sei der inklusive Teil des Spielplatzes, der auch über eine Rampe der ehemaligen Skateranlage zu erreichen sei. „Somit kommt man auch mit einem Rollstuhl oder sonstigen Beeinträchtigungen leicht auf das Spielschiff“, informierte er. Gleiches gelte für ein Wackelelement, das ebenfalls barrierefrei zugänglich sei. „Es gibt außerdem einen integrativen Backtisch mit Sandaufzug“, so Homborg.
Ergänzt werde das Spielangebot durch eine Schaukel, ein kleines Leuchtturmspielhaus, ein Wackelboot und zwei weitere Wackeltiere. „Für die kleineren Kinder gibt es ein Sandspielhaus mit Sieb und Matschtisch, das als Fischladen gestaltet ist“, sagte er. Entsprechend würden auch die Sitzgelegenheiten wie Fischkisten aussehen.
Da der Spielplatz in einem Überschwemmungsgebiet entsteht, werden sämtliche Bauwerke in verzinkte Pfostenschuhe gesetzt. Dadurch würden die Hölzer nicht in den Boden laufen, sondern oberhalb der Sandfläche anfangen. Zudem werde Robinienholz verwendet, das langlebiger sei, als andere Hölzer. „Normale Standzeiten werden bis zu 20 Jahre gehandelt“, so Homborg.
Nach den Worten von Monika Hublitz vom Fachdienst Spielraumförderung haben an der Planungsparty für das Spielschiff im vergangenen Jahr 30 Personen teilgenommen, darunter waren sowohl Kinder als auch Eltern. „Parallel dazu haben wir über 200 Fragebögen verteilt und den Kontakt zu acht Institutionen gesucht, sodass sich insgesamt mehr als 300 Menschen an dem Projekt beteiligt haben“, sagte sie. „Daran sieht man, wie wichtig den Kindern das Spielschiff ist.“
In dem nun vorgestellten Entwurf sei ein Großteil der Ideen und Wünsche der Familien eingeflossen. „Es konnte aber nicht alles umgesetzt werden. Einen Swimmingpool, eine Toilette oder einen Imbiss konnten wir auf dem Spielplatz nicht realisieren“, erzählte Hublitz.
Der Neubau des Spielschiffes soll insgesamt rund 320.000 Euro kosten. Doch eine so hohe Summe sei mit den Mitteln, die die senatorische Behörde für Soziales, Jugend, Integration und Sport für Spielplätze zur Verfügung stellt, nicht zu finanzieren. „Wir sind deshalb sehr froh, dass wir mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau eine Partnerin gefunden haben, die das Projekt mit 214.000 Euro aus Städtebaufördermitteln unterstützt“, sagte Olaf Stölting, bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport zuständig für die Spielraumförderung. Die restlichen gut 100.000 Euro kämen aus Töpfen des Sozialressorts sowie des Fachdienstes Spielraumförderung. „Nach Abzug aller Nebenkosten für Abbruch, Herrichtung und Neubau stehen noch etwa 255.000 Euro für das Spielschiff in Vegesack zur Verfügung, was für einen Spielplatz dieser Größe ein sehr realistischer Wert ist“, erläuterte Stölting.
Laut Helge Homborg befinde sich Baumhausbau derzeit in der Ausführungsplanung und in der Abstimmung mit dem Statiker. „Weil es sich um ein Hochwassergebiet handelt, müssen wir dafür Sorge tragen, dass uns das Spielschiff nicht wegschwimmt“, sagte er. Für März sei die Vorfertigung des Schiffes in den Hallen des Unternehmens in Kattenturm geplant. Dabei werde die Anlage auch einmal aufgebaut und einer ersten Sicherheitsabnahme unterzogen. Mit der Montage in Vegesack wolle das Unternehmen voraussichtlich Mitte oder Ende März beginnen. „Spätestens Ende April wird das Spielschiff fertig montiert sein, sofern wir nicht wieder Frost haben“, informierte er.
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