
Burglesum. Die Corona-Pandemie hat die Arbeit in den Jugendfreizeiteinrichtungen stark verändert. Gleichzeitig haben die vergangenen Monate gezeigt, wie wichtig das Angebot und der Kontakt zu den betreuenden Personen für die Jugendlichen ist. Schon der erste Lockdown habe gezeigt, wie negativ sich ein Wegfall auswirkt, berichtete Alen Lilic vom Jugendclub Ups in Marßel in der jüngsten Sitzung des Beirats Burglesum. Als die Awo-Einrichtung im Frühjahr 2020 geschlossen hatte, habe es auf dem Spielplatz an der Upsalastraße Vandalismus gegeben. „Alkohol und Drogen wurden konsumiert.“
Nachdem im Sommer zumindest eingeschränkt wieder Angebote vor Ort gemacht werden konnten, musste das Ups im Dezember erneut schließen. Die Mitarbeiter – im Ups teilen sich drei Hauptamtliche eine Stelle mit 29,2 Stunden, zusätzlich gibt es eine Übungsleiterin – versuchen seither intensiv, den Kontakt zu den Jugendlichen zu behalten. „Wir führen viele Einzelgespräche, dabei geht es um Hausaufgaben, aber auch um die Situationen in den Familien. Gewalt spielt eine große Rolle“, sagte Lilic.
Ähnliches berichtete Nicole Kersting vom Awo-Jugendclub Fockengrund in Grambke. „Im ersten Lockdown sind uns alle Jugendlichen komplett weggebrochen, und es sind diverse Probleme entstanden.“ Sie habe schlaflose Nächte aus Sorge um die Mädchen und Jungen, zu denen es bis heute keinen Kontakt mehr gibt, so Kersting. „Wir haben von Gewalt und Drogenkonsum gehört.“
Zwar hätten sich nach dem ersten Lockdown ganz neue Gruppen gebildet, „nach der Öffnung haben Mädchen aus dem Stadtteil den Jugendclub für sich entdeckt, die vorher noch nie bei uns waren und auch einige Jungen, die jünger sind“. Doch viele der älteren Jugendlichen, die bisher regelmäßig im Jugendclub waren, seien nie wieder aufgetaucht. „Seit dem zweiten Lockdown kommunizieren wir viel online mit den Jugendlichen, per Videocall, über Instagram und auf anderen Wegen. Das nehmen die Jugendlichen gerne wahr. Zum Teil war die Nachfrage so groß, dass wir Probleme hatten, alles zu terminieren.“ Ihr Fazit: Die Erreichbarkeit der Ansprechpersonen ist für die Jugendlichen unglaublich wichtig.
Das Know-how haben sich die Mitarbeiter über Fortbildungen angeeignet. Finanzielle Unterstützung gab es dafür vonseiten des Landes oder der Stadt Bremen nicht, sagte Larissa Krümpfer, die bei der Awo Soziale Dienste gemeinnützige GmbH für die Jugendclubs zuständig ist. „Das haben wir alles aus Bordmitteln bezahlt.“ Auch im Awo-Jugendzentrum Burglesum hat sich das Team intensiv mit alternativen Angeboten beschäftigt, vieles lief online. „Wir haben Kreativtüten für zu Hause vorbereitet, Videos mit Anleitungen online gestellt, virtuelle Gesprächsräume angeboten und online in Gruppen Spiele gespielt“, sagte Anna-Lisa Steding. Diese Kreativität entwickelten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz des knappen Budgets. Denn lediglich ein kleiner Prozentsatz des jeweiligen Gesamtbudgets fließt in das pädagogische Programm.
Ein Großteil des Geldes wird für Personalkosten verwendet. Ein weiterer großer Teil fließt in Mieten und die Bewirtschaftung der Häuser. Von insgesamt 474.739 Euro stehen dem Jugendzentrum 249.533 Euro zur Verfügung, dem Jugendclub Ups 73.904 Euro und dem Jugendclub Fockengrund 151.302 Euro. Weitere 11.438 Euro gibt es insgesamt für alle drei Einrichtungen aus dem Integrationsbudget. Mit dem Geld werden zusätzliche Übungsleiterstunden finanziert. Weil die Personalsituation jedoch weiterhin eng ist, fordert der Beirat in seinem Antrag zur Aufstellung der Vorschläge für die Haushalte 2022 und 2023 eine Verstärkung der Projektmittel und vor allem eine Verbesserung der personellen Ausstattung in den Jugendclubs Ups und Fockengrund.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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