
Die Polizeidirektion Oldenburg nimmt 57 sogenannte Cold Cases in den Blick. Cold Cases sind ungeklärte Tötungsdelikte oder Vermisstenfälle mit dringendem Verdacht auf ein Tötungsdelikt, bei denen die Strafverfolgungsbehörden die Akten bereits geschlossen haben. Einer der Fälle, die nun erneut betrachtet werden, spielt in der Wesermarsch. Zum Tatort und zum Zeitpunkt des Delikts machte Pressesprecher Christopher Deeken keine genaueren Angaben.
Die Polizeidirektion Oldenburg hat in ihrem Zuständigkeitsbereich 51 Tötungsdelikte und sechs Vermisstenfälle als Cold Cases eingestuft. Die Verfahren wurden in den vergangenen Monaten in den Polizeiinspektionen überprüft und einer Bewertung unterzogen. Neben der inhaltlichen Erfassung des jeweiligen Cold Case stehe die Bewertung der Erfolgswahrscheinlichkeit der Fallaufklärung bei einer Wiederaufnahme des Verfahrens im Fokus, teilt die Polizeidirektion mit. „Diese Einstufung ist wiederum ausschlaggebend für die Entscheidung, welche Cold Cases priorisiert bearbeitet werden“, heißt es in der Mitteilung der Polizeipressestelle weiter.
Nach eingehender Prüfung und Bewertung erscheint der Kriminalpolizei derzeit die Wiederaufnahme von 17 Cold Cases als erfolgversprechend. Ob der Wesermarsch-Fall zu den 17 identifizierten zählt, wollte Pressesprecher Deeken nicht sagen. Nur so viel: Die 17 Fälle werden dezentral in der jeweilig zuständigen Polizeiinspektion bearbeitet. Aus diesem Grund seien bereits zwei Ermittlungsgruppen, eine in der Polizeiinspektion Cuxhaven sowie eine in der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch, eingerichtet worden. Zwar sollten weitergehende Informationen bezüglich der einzelnen Fälle grundsätzlich herausgegeben werden. Derzeit sei eine Herausgabe aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch noch unmöglich.
„Nicht aufgeklärte Fälle ruhen nie. Viele Fragen der Hinterbliebenen wurden noch nicht beantwortet. Dank neuer Methoden können die Cold Cases – auch wenn sie schon viele Jahre zurückliegen – in akribischer Ermittlungsarbeit aufgeklärt werden. Diese Chance müssen wir nutzen“, sagt Polizeipräsident Johann Kühme. Der Wesermarsch-Fall müsse schon sehr lange zurückliegen oder sich im nördlichen Teil des Landkreises ereignet haben, mutmaßt Klaus Lücke. Der Leiter des für den Kreissüden zuständigen Kommissariats in Brake kann sich an keinen Fall für seinen Kommissariatsbereich erinnern. Und das, obwohl er bereits seit 1983 im südlichen Teil der Wesermarsch im Dienst ist.
Ungeklärte Tötungsdelikte und Vermisstenfälle seien auch in der Vergangenheit immer wieder in den Blick genommen, von neuen Einsatzkräften übernommen und nach neuen Ermittlungsansätzen bewertet worden, teilt die Pressestelle der Polizeidirektion Oldenburg mit. „Hierbei wurden Tatzusammenhänge mit aktuellen Verfahren geprüft.“ Als bewährte Methode in der Ermittlungsarbeit habe sich zudem erwiesen, „die Akten- und Spurenlage regelmäßig durch bisher nicht involvierte Kolleginnen und Kollegen betrachten zu lassen“. Diese Vorgehensweise werde auch bei den Cold Cases, die jetzt neu angeschaut werden, angewandt.
Unter anderem werden die Delikte durch die Polizeiakademie Niedersachsen oder inspektionsübergreifend von anderen Ermittlerinnen und Ermittlern gesichtet und bewertet. Zudem besteht die Möglichkeit, damals gewonnene Spuren mithilfe moderner Kriminaltechnik durch das Landeskriminalamt Niedersachsen zu untersuchen. Diese Methoden verfolgen das Ziel, neue Erkenntnisse und Ermittlungsansätze zu gewinnen, die zum Zeitpunkt der ersten Erfassung noch nicht erlangt werden konnten.
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Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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