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Kann die Lesumbrücke saniert werden? Materialprüfer und Gutachter sind momentan dabei, das zu klären. Unabhängig von der Antwort auf diese Frage stellen sich noch andere Fragen: Wie kann die Verkehrssituation auf der Lesumbrücke und der A27, die seit Längerem teilweise gesperrt ist, entschärft werden? Und wie schnell könnte ein vorübergehender Ersatz beschafft werden? Wir haben nachgefragt.
Eine Möglichkeit sei eine Behelfsbrücke, sagte Jens Deutschendorf, ehemaliger Staatsrat für Bauen und Verkehr, während einer Sitzung des Regionalausschusses im Januar. Im Rahmen der Sitzung informierte auch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) über den Sachstand. Die Vorlaufzeit, eine Behelfsbrücke aus dem gewerblichen Bereich zu bestellen und einzusetzen, betrage drei bis sechs Jahre. Beim Bund habe Bremen bereits Bedarf für sogenanntes Großbrückengerät angemeldet. Ob und wie jedoch eine Behelfsbrücke zum Einsatz kommen kann, hänge auch unmittelbar davon ab, ob die alte Lesumbrücke neugebaut oder saniert werde.
Auf Nachfrage teilt der Sprecher des ASV, Martin Stellmann, mit, dass grundsätzlich alle Behelfsbrücken infrage kommen, die ausreichend tragfähig seien – etwa eine D-Brücke (Dreiecksbrücke) aus dem Bestand des Bundes. Eine solche D-Brücke besteht aus einzelnen Komponenten und wird vor Ort zusammengebaut. Es könnten Brücken des Bundes, aber auch aus privatem Bestand genutzt werden. Derzeit würde der Einsatz einer Behelfsbrücke geprüft. „Einen zeitlichen Ausblick werden wir deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben“, sagt Stellmann.
Die Spannweite der maroden Lesumbrücke von den beiden Uferseiten bis zum Stützpfeiler beträgt laut ASV jeweils 51,8 Meter. „Das gehört schon zur größeren Kategorie“, sagt Carsten Butze, Diplom-Ingeniuer bei Thyssen-Krupp. Welche Brücke zum Einsatz kommen könne, sei abhängig von der Anzahl der Spuren, von der Verkehrsbelastung, der Spannweite und von örtlichen Begebenheiten.
Johann Matuschek, Geschäftsführer bei Sykomat-Systemkonstruktionen, stimmt Butze zu: „Bei 50 Metern Spannweite trennt sich die Spreu vom Weizen“, sagt er. Die sogenannte D-Brücke käme da an ihre Grenzen, wahrscheinlicher sei der Einsatz einer SS80-Brücke, einer Schwerlast-Straßenbrücke mit bis zu 80 Metern Spannweite. „Dieser Brückentyp wurde speziell für das Verkehrsministerium entwickelt und befindet sich nur im Bestand des Bundes“, sagt Matuschek. „Die SS80-Brücke wird häufig eingesetzt, ist derzeit aber verfügbar.“ Wenn es also Bedarf gebe, könne diese beim Bund angefragt und eingesetzt werden. Eine SS80-Brücke kann laut Matuschek auch über mehrere Jahre oder sogar dauerhaft eingesetzt werden. Der Neubau einer Brücke sei jedoch trotzdem günstiger, Behelfsbrücken seien aufgrund ihrer Mobilität teurer. Es gebe aber auch einige Anbieter aus dem privaten Sektor, die größere Behelfsbrücken anbieten würden, sagt Matuschek – etwa die Unternehmen Retro Bridge oder Janson Bridging.
„Eine Wartezeit von drei bis sechs Jahren ist meines Erachtens völlig überzogen“, sagt Thes Trute, Diplom-Ingenieur bei Retro Bridge. „Wir liefern in der Regel immer innerhalb von einem bis sechs Monaten, sprich mit dem Vorlauf, den die Baufirmen uns nach ihrer Beauftragung geben.“ Welche Brückentechnologie infrage komme, hänge auch von den örtlichen Begebenheiten ab, etwa vom Schiffsverkehr. Laut Trute könne jedoch relativ kurzfristig eine Behelfsbrücke errichtet werden, wenn das notwendig sei.
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