
Bremen-Nord. Keine Frage, 2020 war das Schulschiff Deutschland der beliebteste Außenstandort des Standesamtes Bremen-Nord. 46 Ehen wurden auf dem Segelschiff im Corona-Jahr geschlossen. Im Jahr der Pandemie ging es vielen Paaren jedoch nicht um das Wie, sondern um das Ob: „Wir haben mehr Schreibtisch-Ehen geschlossen“, berichtet Referatsleiterin Petra Konzok, die für die Bremer Standesämter zuständig ist. Die Trauung wurde nicht in einem der Trauzimmer, sondern gleich an Ort und Stelle am Schreibtisch des Standesbeamten vorgenommen.
257 Paare gaben sich im vergangenen Jahr im Standesamtsbezirk Bremen-Nord das Ja-Wort. Außer auf dem Dreimaster an der Maritimen Meile in Vegesack wurde auch wieder im historischen Ambiente des Schlosses Schönebeck (32 Eheschließungen) und auf der 1354 erbauten Burg Blomendal in Blumenthal (17 Trauungen) geheiratet.
Insgesamt haben sich 2020 weniger Menschen „getraut“: Im November 2020 hatten wir 223 Trauungen, im November 2019 waren es 299“, nennt Petra Konzok Zahlen aus der Statistik. 2018 wurden 312 Ehen in Bremen-Nord geschlossen. „Allerdings haben weniger Paare ihre Hochzeit abgesagt als befürchtet“, berichtet die Referatsleiterin. „Viele Paare haben extra geheiratet, weil Corona ist.“ Gerade im ersten Lockdown im März vergangenen Jahres habe es Anfragen von Brautpaaren gegeben, die schon länger zusammen sind und Familie haben. „‘Sie haben sich gefragt, was passiert, wenn …‘ Für diese Paare ging es um die Absicherung ihrer Beziehung durch die Ehe." Einige der Brautleute hätten die unkomplizierte Variante genutzt und gleich am Schreibtisch des Standesbeamten geheiratet.
Auch 2021 wird geheiratet: Besonders beliebt sei dieses Jahr der 21. Januar 2021 bei Heiratswilligen, so Petra Konzok. Mit etwas Sorge blicken die Standesbeamten auf den Sommer. Grund ist die derzeit diskutierte Verlegung des Schulschiffs. Eine Verlegung würde auch für die Verwaltung einen Verlust bedeuten. Für eine Trauung an einem Außenstandort wird eine Extragebühr von 91 Euro Verwaltungsgebühr fällig. „Es geht hier aber nicht um den finanziellen Verlust, sondern um den ideellen Verlust“, sagt Petra Konzok. Gespräche mit dem Schulschiffverein zu Trauungsmöglichkeiten würden derzeit aufgenommen. „Das war schon immer was Besonderes, aber wir wollen jetzt noch nicht vom worst case ausgehen." Das sei Kaffeesatzleserei.
1979 Geburten wurden vom Standesamt Bremen-Nord beurkundet: Die Zahl der Geburten und der Sterbefälle, 2020 starben im Norden der Stadt 1236 Menschen, lag laut Petra Konzok auf dem Niveau des Vorjahres. 2019 waren insgesamt 2063 Kinder in Bremen-Nord zur Welt gekommen. „Corona schlägt sich Gott sei Dank nicht nieder“, so die Leiterin des Standesamts Bremen-Mitte mit Blick auf die Sterbefälle. Während es Ende November vergangenes Jahres 6800 Sterbefälle gab, wurden im November 2019 insgesamt 6700 Sterbefälle verzeichnet. Petra Konzok: „Da ist noch keine Corona-Schwankung zu erkennen.“
Die meisten 2020 in Bremen-Nord geborenen Kinder tragen einen Vornamen, 678 bekamen zwei Vornamen, zehn Kinder sogar mehr als drei Vornamen. Am beliebtesten sind bei den Mädchen Ella (16 Beurkundungen), Emilia (15) und Mia (11). 2019 belegte am nördlichen Zipfel Bremens noch Mia den ersten Platz. Der beliebteste Jungenname 2020 lautet Elias (17 Beurkundungen). Auf Platz zwei und drei landeten die Namen Jonas (12) und Felix (11). Bei den Jungennamen rangierten 2019 noch Noah und Paul mit je 16 Beurkundungen auf dem ersten Platz
Probleme mit ungewöhnlichen Namen habe es 2020 nicht gegeben. Zum einen seien die Standesämter flexibler geworden, sagt Petra Konzok. Bereits seit 2008 müsse ein Name zum Beispiel nicht mehr eindeutig männlich oder weiblich sein. Helge und Kim brauchen damit keinen zweiten Vornamen. Zum anderen gingen die meisten Eltern vorbildlich mit der Namenswahl um. Selten, dass Standesbeamte darauf hinweisen müssten, dass eine Schaqueline in der Schule eher gehänselt werde als eine Jaqueline.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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