
Was für ein Comeback beim Handball-Kleinfeld-Turnier des SV Grambke-Oslebshausen. Acht Jahre hatte der frühere Neuenkirchener Jochen Schnirring nicht mehr nach der kleinen Lederkugel gegriffen, sein Mannschaftskamerad Michael Wischhusen sogar seit 13 Jahren nicht mehr. Bei der 41. Freiluft-Veranstaltung auf der Sportanlage „Im Föhrenbrok“ war das Duo „rückfällig“ geworden – und freute sich als Spieler der SHP/Sportfreunde Denker bei den Alten Herren über den Turniersieg.
„Das Ganze war aus einer Geburtstagslaune heraus entstanden“, erzählte Jochen Schnirring. Er hatte mit 42 Jahren als Spielertrainer der HSG Stedingen II in der damaligen Kreisliga den Beschluss gefasst, die Handballschuhe endgültig auszuziehen. Diese Entscheidung wurde von ihm auf seinem 50. Geburtstag vor rund einem Monat revidiert. „Und da mein Rücken gehalten hat, wird das in Grambke auch nicht mein letzter Start gewesen sein“, versprach der Lange aus dem linken Rückraum. Verlernt haben Jochen Schnirring und das 13-köpfige Aufgebot ohnehin nichts: Das obligatorische Kempa-Anspiel zum Abräumer am Kreis, Guido Zeman, gehörte ebenso dazu wie ein furioses Rückhandanspiel von Matthias Gust an die Nahwurfzone. Oder aber auch die Fernwürfe von Klaus Bödeker, Rolf Wieduwilt und Co.
Hohes Niveau, verringertes Tempo
„Das ist Handball auf höherem Niveau, nur bei verringertem Tempo“, flachste der Ex-Neuenkirchener Schlussmann Volker Schnirring, der sich selbst ausschließlich mit der Zuschauerrolle begnügte. Das Team seines Bruders Jochen sicherte sich mit 8:0 Punkten den Turniersieg. Gefolgt von der HSG Lesum/St. Magnus um Marcus Härtel (4:4) und dem Gastgeber SV Grambke-Oslebshausen (0:8).
Auf martialische Art und Weise stieß „Despacito“ bis ins Endspiel der Herren vor. Das bunt gemischte Team von Dennis Behrmann ließ den aktuellen spanischen Hit, der der Combo ihren Namen gab, bei jedem Spiel per Endlosschleife über den Platz schallen. „Ich höre das schon gar nicht mehr“, schmunzelte der Teamleader. Gegen die „Trampolinabteilung“, einem hochkarätig zusammengesetzten Kader mit Oberligaerfahrung von Marc Krüger, half die Dauerbeschallung jedoch nicht. Die musikresistenten Thies Kohrt, Philip Brandes, Joshua und Kevin Krüger, Silan Lönnecker, Torben Pilger, Nick Lange, Nicolas Nolte und Hendrik Hagestedt ließen der Behrmann-Truppe mit 11:6 keine Chance.
Den dritten Platz ergatterte der Landesligist SV Grambke-Oslebshausen I mit einer U21-Vertretung, die sich im „kleinen“ Finale mit 9:8 gegen die eigene vierte Vertretung (mit Matthias Herkt und Lars Schleinecke) durchsetzte. Im Halbfinale hatte sich der SVGO I der Trampolinabteilung erst in der Verlängerung mit 11:14 geschlagen geben müssen. Und wäre der SVGO-Rechtsaußen Igor Hergert beim 9:9 kurz vor dem Abpfiff nicht mit seinem Strafwurf an Silan Lönnecker gescheitert, dann hätten die Gelb-Blauen sogar den Finaleinzug geschafft. „Wir haben unser Ziel trotzdem erreicht“, bilanzierte der neue SVGO-Trainer Holger Langer zufrieden.
Im Viertelfinale mussten bereits der Bremenliga-Aufsteiger HSG Vegesack-Hammersbeck (6:11 gegen den SVGO IV), der stark ersatzgeschwächte Landesligist HSG Schwanewede/Neuenkirchen II (3:7 gegen die Trampolinabteilung) und der SVGO II (6:9 gegen die eigene Erste) die vorzeitige Abreise antreten.
„Mir tun die Knochen schon weh, dabei ist es erst das zweite Spiel“, stöhnte derweil Grambkes Karina Sempf im Frauen-Klassement. Das war eindeutig Jammern auf hohem Niveau, denn die 46-Jährige marschierte mit ihren „Rasenbeachern“ unangefochten mit 12:0 Punkten auf den ersten Rang. Aber wer sollte die Combo mit Christine Köster, Insa Klün, Tatjana Abeldt (Habenhausen), Saskia Müller (Stedingen), Melina Allerheiligen (Krefeld), Antje Schmidt, Nathalie Fröse, Joyce Krenke oder Eleonore Macha auch stoppen?
Dahinter landete der Landesklasse-Absteiger SV Grambke-Oslebshausen, der sein Team in zwei Vertretungen aufgeteilt hatte, mit jeweils 6:4 Punkten auf den Plätzen zwei und drei. „Für uns war das ein Erfolg auf der ganzen Linie“, bilanzierte Stephan Rix zufrieden, der beide Teams trainierte. Für ihn stand die Integration der neuen Spielerinnen und der A-Jugendlichen im Vordergrund. „Das hat gut geklappt.“
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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