Grasberg (uz). "Das war Stimmung pur - das war ein Volksfest!" Frank Bohnacker hangelt sich von einem Superlativ zum nächsten, wenn er über das zweite Grasberger deutsch-kurdische Freundschaftsspiel erzählt. Der TSV Dannenberg hatte eigens dafür den Rasen gemäht, das Spielfeld gekreidet und einen Schiedsrichter gestellt. Dieser sollte die Form wahren, in einem Fußballspiel, das ein "kunterbuntes Treiben" war, so Organisator Bohnacker vom "Handballverein Grasberg 2010". 25 kurdische und rund 60 deutsche Fußballer hatten sich demnach in Dannenberg versammelt: fünfjährige Mädchen genauso wie alte Herren und B-Jugend. Anfangs traten elf Spieler auf jeder Seite an. Beim Torstand 15:0 für die kurdische Mannschaft, füllte sich der Platz zusehends mit Spielern. "Es ging nur darum, wie vertreiben wir uns die Zeit, um ans Buffet zu kommen", fasst Bohnacker fröhlich das Spiel zusammen. Fußballregeln wurden kaum beachtet. Der Pokal war
laut Bohnacker auch nicht wichtig. Trotzdem beklatschte das Publikum am Spielfeldrand jede Aktion, bis die Partie gut eineinhalb Stunden nach dem Anpfiff endete. Danach begab sich die Fußballkarawane zurück zu Jugendzentrum Neo Tokio, wo Integration so gelebt wurde, wie Bohnacker es sich wünscht: beim Billard, an der Tischtennisplatte, beim Basketball und beim gemeinsamen Essen. "Die Berührungsängste sind weg", sagt er und kündigt für September eine Fortsetzung des Freundschaftsspiels auf dem "perfekt vorbereiteten" Sportplatz in Dannenberg an. Dann mit einer zusätzlichen Vereinsmannschaft des TSV Dannenberg und mit einem anschließenden internationalen Grillfest am Dorfgemeinschaftshaus.
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