Posthausen. Die Kreistagsfraktion der Grünen kritisiert die überarbeitete Fassung des Landesraumordungsprogrammes zum geplanten Torfabbau im Badener und Posthauser Moor. Die Grünen monieren, dass die von der Landesregierung vorgelegte Überarbeitung des Landesraumordnungsprogramms (LROP) für den Landkreis Verden immer noch das Posthauser/Badener Moor enthalte, das als neue Fläche für den Torfabbau freigegeben werden soll. Zwar habe das Landwirtschaftsministerium die Fläche von 157 auf 108 Hektar reduziert, doch auch dieses Gebiet sei schützenswert, meinen die Grünen.
"Das Moor darf nicht den Lobbyinteressen der Torfindustrie geopfert werden," sagt der Vorsitzende des Umweltausschusses des Landkreises Verden, Erich von Hofe. Das Vorhaben der Landesregierung stehe im krassen Widerspruch zum Landschaftsrahmenplan 2008 des Landkreises und zu den Zielen des alten Niedersächsischen Moorschutzprogramms. Zudem erfülle das Moor aus naturschutzfachlicher Sicht die Kriterien für die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Der Landkreis müsse der Landesregierung klar mitteilen, dass eine "einstweilige Sicherstellung" des Gebietes erfolge, wenn das Land bei seinem Vorhaben bleibe.
"Klimaschutz durch Naturschutz ist besser als Torfabbau," stellte von Hofe fest. Eine ablehnende Stellungnahme des Landkreises reiche nicht aus, um das Schutzgut "Tiere und Pflanzen" vor den Eingriffen der Torfindustrie effektiv zu schützen. Eine Ausweisung durch das Land als neues Gebiet für den Torfabbau könne nur durch das Instrument der "Einstweiligen Sicherstellung" durch den Landkreis verhindert werden.
Die Erhaltung des Moores zwischen Baden und Posthausen sei ein Beitrag zur Artenerhaltung und zum Klimaschutz. Durch den Abbau von Torf werden 2900 bis 6700 Kilogramm Kohlenstoffdioxid pro Hektar und Jahr freigesetzt. Dies gelte es durch die "einstweilige Sicherstellung" zu verhindern.
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