Neues Projekt „Blüte, Biene, Honig“ für Kinder und Jugendliche auf dem Schulbauernhof in Riepholm Landwirtschaft hautnah erleben

Woher kommen die Lebensmittel eigentlich und wie werden sie produziert? Viele Kinder wissen darauf keine Antwort. Deswegen hat eine Gruppe aus Landwirten und Pädagogen vor 15 Jahren den Verein „Ackern & Rackern – Schulbauernhof Riephol“ gegründet. Das Ziel: Kinder sollen Landwirtschaft hautnah erleben.
25.04.2014, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Andrea Zachrau

Woher kommen die Lebensmittel eigentlich und wie werden sie produziert? Viele Kinder wissen darauf keine Antwort. Deswegen hat eine Gruppe aus Landwirten und Pädagogen vor 15 Jahren den Verein „Ackern & Rackern – Schulbauernhof Riephol“ gegründet. Das Ziel: Kinder sollen Landwirtschaft hautnah erleben.

Immer wieder stehen Kinder und Jugendliche mit offenen Augen und Mündern staunend in den vier teilnehmenden landwirtschaftlichen Betrieben im Visselhöveder Ortsteil Riepholm. Sie helfen dabei, alte Apfelsorten auf der Streuobstwiese einzusammeln und verarbeiten sie zu Most, treiben die Kühe von der Weide, melken sie und fertigen Butter. Sie lernen, wie Getreide angebaut, gepflegt und geerntet, gedroschen und wie mit ihm gebacken wird.

Einen Blick hinter die Kulissen bieten, zeigen, woher die Milch kommt und wie Brot gemacht wird, und vor allem anpacken und mitmachen:Das war das Ziel, als Christiane Burandt-Gabriel 1998 die Initiative „Schulbauernhof“ ins Leben rief. Seither begrüßt sie jährlich rund 1500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Betrieben des gemeinnützigen Vereins, die Bekanntschaft mit der Landwirtschaft machen. Unterstützt wird das Projekt vom Netzwerk niedersächsischer Bildungseinrichtungen „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ sowie von einem Kreis privater Förderer.

Jetzt konnte außerdem ein neuer Sponsor mit ins Boot geholt werden: Mit Hilfe der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wird das Angebot auf dem Schulbauernhof Riepholm in Visselhövede erweitert. „Die Stiftung beteiligt sich mit 7800 Euro an den Kosten für neues Arbeitsmaterial und für die Erarbeitung des Themas Blüte, Biene, Honig“, erzählt Bettina Stiffel, Leiterin des Projektes. In dem einjährigen Angebot sollen Aktionen für Kindergruppen zum Thema entwickelt und erprobt werden. „Hierbei wird einerseits auf die ökologische Bedeutung der Honigbiene aufmerksam gemacht, andererseits steht das Lebensmittel Honig im Mittelpunkt“, erklärt Stiffel.

Der Verein habe sich bewusst entschieden, die fleißigen Bienen in den Fokus zu stellen: „Die Insekten rücken mehr und mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, weil sie durch ihre Bestäubungsleistung hinter Rind und Schwein das drittwichtigstes Nutztier sind. Gleichzeitig sind sie massiv bedroht, beispielsweise durch den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, die ausgeräumten Landschaften, die Varroa-Milbe und nicht zuletzt durch den Rückgang an Imkern“, sagt Stiffel.

Während des Projektes solle Kindern einerseits vermittelt werden, wo das Lebensmittel Honig herkommt, andererseits lernen sie, wie wichtig die Biene für die Menschen ist und was getan werden kann, um die Population zu unterstützen. Traditionell bietet der Schulbauernhof auf Anfrage Termine für interessierte Schulklassen an, ermöglicht aber auch einzelnen Kindern innerhalb einer Freizeitgruppe, an drei Terminen alles rund ums Thema zu lernen. Das Programm, das Stiffel entwickelt hat, ist vielfältig: „Wir wollen Bienenwohnungen streichen und Mittelwände einlöten. Außerdem werden wir eine Blühwiese anlegen, um den Bienen gute Futterbedingungen im Spätsommer zu schaffen“, erzählt sie. „Wir beobachten die Tiere und werden Einblicke ins Bienenvolk bekommen. Natürlich werden wir auch Honig ernten, schleudern und abfüllen sowie Honigleckereien zubereiten und verschiedene Sorten probieren.“ Je nach Wetterlage sei auch geplant, Honigkerzen herzustellen. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Kinder zwischen neun und elf Jahren begrenzt. Die Treffen sind für 26. Mai, 16. Juni und 7. Juli geplant, jeweils von 15 bis 18 Uhr in Riepholm. Anmeldungen sind ab sofort unter der E-Mail-Adresse ackernrackern@ewetel.net oder Telefon 0 42 62 / 82 60 möglich.

Im Jahresverlauf gibt es auf dem Schulbauernhof die verschiedensten Angebote. Schulklassen und Kindergärten können sich rund um Themen wie Nutztierhaltung und Ernte informieren, für Lehrer gibt es Fortbildungen in Sachen gesunder Ernährung. Weitere Informationen gibt es unter www.ackernundrackern.de.

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