
Ottersberg. Das am Donnerstagabend ausgetragene Auswärtsspiel gegen den BV Cloppenburg endete für den TSV Ottersberg nicht nur mit einer 3:4-Niederlage (wir berichteten), sondern auch mit Verletzungen von fünf Spielern (Baller, Chwiendacz, Ibelherr, Patrick Peter und Wahlers). Vor diesem Hintergrund war die Startelf im Göttinger Jahn-Stadion kaum wiederzuerkennen. Nur die Position des Torwarts und die mit Alexander Neumann wieder einfach besetzte Spitze blieb unverändert. Am meisten profitierte Kevin Sammann von der Ottersberger Verletztenmisere. Der 19-jährige Linksfuß läuft normalerweise für die Bezirksliga-Mannschaft des TSV Ottersberg auf, katapultierte sich am Ostermontag jedoch bis in die Startelf der Ersten und spielte als Linksverteidiger der Vierer-Abwehrkette durch. "Ihm sind noch einige Fehler unterlaufen, insgesamt hat er seine Sache aber gut gemacht", fand Sammrey für den Youngster lobende Worte.
Es gab freilich noch zwei weitere Oberliga-Debütanten auf Seiten des TSV Ottersberg. Kevin Romer aus der Zweiten und der im vergangenen Sommer vom FC Oberneuland gekommene Giacomo Simon. Beide verzeichneten Kurzeinsätze, in denen vor allem Romer Pluspunkte sammeln konnte. Drei Minuten nach seiner in der 76. Minute vorgenommenen Einwechslung schlug er den finalen Pass auf Alexander Neumann, und der Torjäger, der Göttingens Torhüter Dennis Koch wie schon beim 0:1 (30.) umkurven konnte, erzwang mit dem Treffer zum 0:2 die Vorentscheidung.
Insgesamt hatte Sammrey für die Begegnung mit dem RSV Göttingen 05 fünf Talente des TSV Ottersberg II in den 18-köpfigen Kader genommen. Sie beteiligen sich erst seit knapp drei Wochen regelmäßig am Training der Ersten und durften teilweise bedeutend früher als erwartet ihr Debüt in der niedersächsischen Oberliga feiern. Bemerkenswert: Von den 18 nach Göttingen gereisten Ottersberger Spielern gehören elf noch den U23-Jahrgängen an, von denen wiederum sechs in der Startelf zum Zug kamen.
Zunächst hatte es noch "einige Wackler" (Sammrey) in der weitestgehend neuformierten Ottersberger Elf gegeben, doch mit zunehmender Spielzeit übte sie auf dem Spielfeld eine immer größere Dominanz aus. Die ohne ihren Stürmer Özkan Beyazit (15 Saisontore) angetretene Heimelf war zwar stets bemüht, letztendlich fehlten ihr jedoch die spielerischen Mittel, um den Sieg des TSV Ottersberg gefährden zu können. Göttingen brachte nur drei nicht allzu gefährliche Torabschlüsse zustande. Freute sich Sammrey: "Wir haben nicht viel zugelassen." Ansonsten musste die Abwehr um ihren Organisator und Kapitän Mateusz Peek nur noch bei einigen Göttinger Standards aufpassen. Sie verpufften jedoch ausnahmslos ohne Wirkung.
Noch mehrere Torchancen vergeben
Dem TSV Ottersberg dagegen boten sich noch diverse Torchancen, um einen höheren Sieg landen zu können. Sammrey ging sogar so weit zu sagen. "Wir hätten höher gewinnen müssen. Die Verwertung unserer Torchancen ist nicht zufriedenstellend ausgefallen." Vor allem der wieder im linken Mittelfeld aufgebotene Lord Hoopmann verpasste es, sich in die Torschützenliste einzutragen. In der 25. Minute lief er allein auf Koch zu, verstolperte den Ball in dieser 1:1-Situation jedoch. Kaum weniger hochkarätig Hoopmanns Tormöglichkeit in der 60. Minute. Von Neumann mit einem Querpass bedient, setzte er den Ball aus kurzer Entfernung über die Latte des Göttinger Tores. "Das glich schon einem Kunststück", kommentierte Sammrey die leichtfertig vergebene Torchance zum 0:2. Außerdem hätte noch Eugen Zilke (1./43.) ein weiteres Tor für den TSV Ottersberg schießen können.
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