
Die Turner des Kreisstützpunktes Langwedel haben am ersten Wettkampftag der Schüler- und Einsteigerliga nicht nur als Mannschaft, sondern auch mit ihrer individuellen Klasse überzeugt. Der Bassener Sean Spitzer verblüffte mit seiner Leistung auch seinen erfahrenen Trainer – der Zwölfjährige erreichte die höchste Punktzahl in der Einzelwertung.
Das hat selbst Klaus Zuschneid in seinen Jahren als Trainer am Kreisturnstützpunkt Langwedel noch nicht erlebt: Mit 101,35 Punkten knackte sein Schüler Sean Spitzer als erster Turner der Trainingsgruppe die 100-Punkte-Marke. Vor allem an den Ringen überzeugte der Blondschopf des TSV Bassen, wo er 17,5 Punkte erreichte. „Damit hat er diesmal wohl den Vogel abgeschossen“, sagte Zuschneid gleichermaßen erfreut und überrascht ob der Leistungsexplosion seines Schützlings.
Es war der erste Wettkampftag der Schüler- und Einsteigerliga des Niedersächsischen Turnerbunds. Mit zwei Mannschaften traten die Nachwuchsturner aus dem Landkreis mit ihrem Trainerteam um Klaus Zuschneid, Patrick Ziemke und Petra Rösner in der Verdener Jahnsporthalle an. In der Schülerliga (bis 14 Jahre) setzten sich Sean Spitzer, Niklas Siemering, Dario Kluth, Henri Gerber, Yannick Rösner, Hartwig Brandt, Paul Carstensen und Ruven Markworth mit 20 Punkten Vorsprung gegen den TuS Oestringen/WTB und die TG Atter/ Bad Rothenfelde durch.
Zwar überzeugte vor allem der zwölfjährige Spitzer die Kampfrichter, doch sein ein Jahr jüngerer Mannschaftskollege Niklas Siemering stand ihm kaum nach. Mit 98,7 Punkten erreichte der Turner des MTV Langwedel die zweitbeste Einzelwertung. „Er hatte leider Pech am Seitpferd, wo er abrutschte. Das hat ihn anderthalb Punkte gekostet“, sagte Zuschneid. Mit 17,6 Punkte erreichte Siemering aber die Tageshöchstwertung am Sprung.
In der Einsteigerliga (Jahrgänge 2003 und jünger) trat mit den Turnern aus dem Kreis Verden nur eine Mannschaft an. „Da zeigt sich, wie sehr es hier im Norden an Nachwuchs fehlt“, bedauerte Zuschneid. Dennoch nutzten Piet Schulz, Carl Carstensen, Mika Rust, Luis Carstensen, Piet Ellendt und der erst sechsjährige Maiko Henke den Tag, um ihr Können unter Wettkampfbedingungen zu zeigen. Mit dem Ergebnis von 158,1 Punkten war Zuschneid mehr als zufrieden: „Damit hat sich die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Punkte verbessert. Somit kann ich getrost dem Finale entgegensehen.“ Davor stehen aber noch zwei weitere Vorwettkämpfe in beiden Ligen an – weiter geht es bereits an diesem Wochenende in Schortens, am 23. Februar treffen sich die Turner erneut in Verden. Die ersten beiden Mannschaften jeder Klasse qualifizieren sich für das Finale im März.
Im Frühsommer wartet mit den Landesmeisterschaften in Göttingen bereits der nächste Saisonhöhepunkt. Auch davor ist Klaus Zuschneid angesichts der aktuellen Form seiner Turner nicht bange. Und das, obwohl die Jungen nur zwei Mal pro Woche gemeinsam in Langwedel trainieren. „Sean turnt zusätzlich, wenn es möglich ist, auch noch in Zeven. Für noch intensiveres Training müsste er täglich zum Stützpunkt nach Hannover fahren. Das können seine Eltern aber natürlich nicht leisten“, erklärte Zuschneid. Der 82-Jährige ist aber überzeugt, dass Spitzer in der Langwedeler Trainingsgruppe gut aufgehoben ist. „Wir konzentrieren uns zunächst auf die Landesmeisterschaften, vielleicht kann er sich irgendwann auch für die Deutschen Meisterschaften empfehlen.“
Auf nationaler Ebene herrschen allerdings ganz andere Standards – dort müsste Spitzer eine Kür zeigen. Doch auch darauf ist das Talent vorbereitet: „Das haben wir schon geübt – und das kann er“, sagte Zuschneid. „Ich denke, dass er auch da keine schlechten Aussichten hätte.“
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