
Überschwängliche Freude kam beim TV Oyten nach der Partie gegen den TSV Nord Harrislee nicht auf. Viel mehr nahmen die Handballerinnen des TVO ihren Sieg im ersten Heimspiel der neuen Drittliga-Saison nüchtern hin. Und das war auch die richtige Reaktion. Zwar war Oyten das bessere Team, doch in einigen Phasen war bei der Sieben von Sebastian Kohls doch noch mächtig Sand im Getriebe. Nach 60 Minuten stand trotzdem ein 32:26 (15:14) für die Gastgeberinnen – und das auch völlig verdient.
Dass seine Mannschaft vor eigenem Publikum keine Gala zeigte, störte Oytens Trainer Sebastian Kohls nicht. „Es muss nicht immer deutlich und alles schön sein“, sagte der Coach nach dem Schlusspfiff. Besonders im ersten Durchgang lieferten sich die beiden Teams ein zähe Begegnung. Sowohl der TV Oyten als auch der TSV Nord Harrislee, der in der vergangenen Saison noch in der 2. Bundesliga spielte und freiwillig abstieg, leisteten sich viele Fehler. „Größtenteils war das im Angriff ganz ansehnlich“, meinte dagegen Kohls. „Allerdings haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Häufig wurde zu früh abgeschlossen.“ In der Deckung habe sein Team dagegen nicht die richtige Mischung gefunden. Auch deshalb schafften es die „Vampires“ nicht, sich bereits in den ersten 30 Minuten entscheidend abzusetzen. Mit einer hauchdünnen Führung ging es in die Kabinen – 15:14.
Das sollte sich im zweiten Abschnitt ändern. Sebastian Kohls ließ seine Deckung nun offensiver agieren und brachte zudem Jacqueline Reinhold und Pia Franke. Mit ihnen kam mehr Schwung ins Oytener Spiel. Zudem stand die Abwehr nach Wiederanpfiff wesentlich besser. Den ersten Gegentreffer in Halbzeit zwei kassierte die Kohls-Sieben erst nach sieben Minuten. Das war auch Romina Kahler zu verdanken. Die Torhüterin der Gastgeberinnen zeigte in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs einige gute Paraden.
Während das Gästeteam bis zur 37. Minute nur ein Mal traf, landete der Ball auf der Gegenseite vier Mal im Tor. So stellte der TVO die Weichen auf Sieg – 19:15. Fortan hatte Oyten das Spiel im Griff. In dieser Phase zeigte vor allem Reinhold, die ausschließlich auf der Linksaußenposition zum Einsatz kam, welchen Wert sie für ihr Team hat. Dass sie nicht im Rückraum spielte, hatte für Kohls einen Grund: „Aktuell ist die Rückraumreihe mit Tina Schwarz, Denise Engelke und Lisbeth Balters die eingespielteste.“ Während Letztere nur in der ersten Halbzeit spielte, hatten Engelke (neun Tore) und Schwarz (sieben Tore) großen Anteil am erfolgreichen Heimauftakt der Oytenerinnen.
Hin und wieder schlichen sich aber auch im zweiten Durchgang Unkonzentriertheiten ein. Aus diesem Grund betrug der Abstand zwischen beiden Teams nie mehr als sechs Tore. In Gefahr geriet der Erfolg der „Vampires“ jedoch zu keinem Zeitpunkt. „Zum Glück ist alles aufgegangen, was wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen hatten“, sagte der zum Großteil zufriedene Sebastian Kohls. „Ich kann mit diesem Sieg sehr gut leben. So wie wir aufgetreten sind, kann es weitergehen.“
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