
André Schmitz stand fassungslos am Mittelkreis, seine Arme verschränkt. Was in den 90 Minuten zuvor passiert war, musste der Trainer wohl zunächst in Ruhe verarbeiten. Eine Erklärung für die 2:4-Niederlage seines TB Uphusen gegen den SSV Jeddeloh fand er jedoch nicht. „Wenn wir solche Spiele verlieren, welche können wir dann noch gewinnen?“, fragte sich der sichtlich enttäuschte Andre Schmitz. Tatsächlich waren die Uphuser drauf und dran, zumindest einen Punkt gegen die torgefährlichste Mannschaft der Fußball-Oberliga auf dem Sportplatz am Arenkamp mitzunehmen. Mateusz Peek erwischte dabei nicht seinen besten Tag: Der Kapitän war maßgeblich am zweiten Gegentreffer schuldig, verschoss einen Elfmeter und sah vom hektisch agierenden Schiedsrichter Benjamin Schmidt aus Laatzen die Gelb-Rote Karte.
Am ersten Gegentor war Peek nicht beteiligt, allerdings sah die komplette Uphuser Hintermannschaft beim hohen Pass von Malte Müller auf Julian Bennert, der mühelos das 1:0 für Jeddeloh markierte (18.), nicht souverän aus. „Der Ball ist eine Ewigkeit in der Luft, so etwas darf doch nicht passieren“, haderte Schmitz. Sein Team agierte nahezu ausschließlich mit hohen Bällen in die Spitze. Der erste ansehnliche Spielzug führte dann zum Ausgleich: Mustafa Azadzoy flankte direkt auf Katip Tavan, der am langen Pfosten nur noch zum 1:1 einschieben musste (37.).
Der Wiederanpfiff sollte der Beginn einer furiosen zweiten Halbzeit werden. Peeks Pechsträhne begann in der 49. Minute, als er mit einem Klärungsversuch kurz vor dem Strafraum Aaron Thalmann anschoss und dieser die Jeddeloher erneut in Führung brachte – 2:1. Ein hoch in den Strafraum gebrachter Freistoß von Jakob Bertram flog an Freund und Feind vorbei ins Tor von TBU-Keeper Ercan Ates zum 3:1 (61.). Nur zwei Minuten später wurde Uphusens Thomas Celik vom herauslaufenden Keeper Dennis Evers zu Fall gebracht – Platzverweis für den Torhüter und Elfmeter für die Platzherren waren die Folge. Den Strafstoß verwandelte Sedat Yücel sicher zum 2:3 (65.).
In Überzahl agierten die Uphuser immer offensiver und spielten sich zahlreiche Chancen heraus. Als dann erneut Celik im Strafraum zu Fall gebracht wurde, lag der Ausgleich in der Luft. Jedoch trat nicht Yücel ein zweites Mal an, sondern Peek. „Das war abgesprochen, er wollte seinen Patzer vorm zweiten Gegentor wieder gut machen“, sagte Yücel.
Allerdings parierte Ersatzkeeper Marco Maaß in seinem ersten Saisoneinsatz den schwach geschossenen Elfmeter (73.). Die Partie wurde immer hektischer, viele Fouls schlichen sich ein und Schiedsrichter Schmidt schien mit der zunehmend kämpferischen Begegnung überfordert – jedes kleinste Einsteigen wurde sofort unterbunden, und nicht nur einen Vorteil für Uphusen pfiff der Unparteiische ab.
Die Gelb-Roten Karten gegen die Uphuser Maciej Gawronski wegen Meckerns (83.) und Peek wegen wiederholten Foulspiels (88.) waren aber berechtigt. Den Schlusspunkt zum 4:2 setzte der zuvor eingewechselte Dennis Matthiesen per Kopf in der ersten Minute der Nachspielzeit.
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