
Denn schon nach 41 Minuten schwächten sich die auf Konter lauernden Rotenburger selbst. In der hektischen und bisweilen zerfahrenen Partie war es Innenverteidiger Nils Pohlner, der sich wegen wiederholten Lamentierens vom nicht immer sicheren Schiedsrichter Dennis Hopp aus Seevetal die Ampelkarte abholte. Die Unbeherrschtheit des Routiniers hatte zur Folge, dass Lehmann seine Abwehr neu koordinieren musste. So zog der Coach den als Rechtsverteidiger beginnenden Oliver Dittmer in die Abwehrmitte an die Seite von Florian Tinzmann.
In Verlegenheit kam der RSV jedoch selten. Zu statisch verliefen die Angriffe der Etelser, die zudem zu selten über die Flügel kamen. Dennoch hatte der zum Schluss überragende RSV-Keeper Tim Rogas das Glück nach neun Minuten auf seiner Seite. Eine Ablage von Mario Gloger schlenzte Stefan Danylyszyn aus 15 Metern gefühlvoll an die Latte des Rotenburger Tores. Die Gäste versuchten in dieser Phase des von verbissenen Zweikämpfen geprägten Spiels mit Weitschüssen den Torerfolg. Der erste durchdachte Angriff führte dann aber prompt zum 0:1. Jan Fitschen war frei vor Torwart Eugen Deschner aufgetaucht. Den vom Pfosten zurückprallenden Schuss versenkte der agile Tobias Delventhal nach einer Körperdrehung (29.).
Schon im Gegenzug aber fast der Ausgleich: Pohlner hatte Danylyszyn an der Strafraumgrenze gelegt, doch Davut Kilinc jagte den Ball erst in die Mauer und im Nachschuss in die Wolken. Immerhin sahen die rund 200 Zuschauer nun auch hochkarätige Torchancen. Der von einem Darminfekt geplagte Stürmer René Thiel vergab die beste Rotenburger Möglichkeit nach Vorarbeit von Delventhal (35.). Der flinke Angreifer hätte kurz nach dem Seitenwechsel das 2:0 für den RSV machen müssen. Nach einem Befreiungsschlag über die weit aufgerückte Etelser Hintermannschaft lief er allein auf Deschner zu und fand im Keeper seinen Meister (51.). Den Etelsern fehlte ein Impulsgeber, so dass die Rotenburger Abwehr nur selten in Bedrängnis geriet. Zu allem Überfluss schadeten sich die Blauhemden mit individuellen Fehlern selbst. Thomas Blohme foulte Delventhal im Strafraum, und Tim Ebersbach bestrafte diese Aktion vom Elfmeterpunkt aus mit dem Tor zum 0:2 (56.).
Rote Karte für Güven Avik
Dennoch blieben die Etelser im Spiel. Eine Ecke von Kilinc leitete Danylyszyn mit dem Kopf zur Mitte, von wo aus Gloger aus einem Meter Entfernung zum Tor auf 1:2 verkürzte (63.). In der Drangperiode der Heimelf setzten die Rotenburger den entscheidenden Nadelstich durch René Thiel, der seinen dritten Alleingang in diesem Spiel mit dem 1:3 krönte (79.). Die anschließende Rote Karte für den eingewechselten Güven Ayik änderte nichts mehr am Ergebnis, auch weil Tim Rogas die Kopfbälle von Gloger und Willian Paquelin auf sensationelle Art und Weise parierte.
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