
Das Titelrennen in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3 bleibt spannend. Oder besser gesagt: Es wird sogar immer spannender. Nach dem 2:2 (1:2)-Unentschieden im Gipfeltreffen zwischen dem FC Hambergen und dem TSV Ottersberg trennt die beiden Teams weiterhin nur ein mageres Pünktchen voneinander. Und durch die Punkteteilung des Tabellenersten beim Zweiten hat nun sogar theoretisch auch der TSV Etelsen wieder die Chance, noch einmal richtig anzugreifen im Meisterschaftskampf.
Das Spitzenspiel hielt von der ersten Minute an das, was es versprach und kam eher als eine gefühlte Landesliga-Partie daher. Beide Teams schlugen ein enorm hohes Tempo an, führten die Zweikämpfe mit voller Härte und überzeugten trotzdem immer wieder mit schönen Passstafetten. Jan Stubbmann und Egzon Prcani vergaben erste gute Möglichkeiten für die Ottersberger, in der zehnten Minute klingelte es dann aber trotzdem bereits: Nach einem Foul von Simon Küstner an David Airich war es der Gefoulte selbst, der die Freistoßflanke von Prcani zum 1:0 per Kopf über die Linie drückte. Doch die Freude im TSV-Lager währte nur kurz.
Nach einem langen Einwurf von Tim Denker zeigte Finn-Niklas Klaus mal wieder seine ganze Klasse. Der FC-Stürmer behauptete sich auf engstem Raum gegen zwei Gegenspieler, drehte sich blitzschnell und drosch das Leder aus kurzer Distanz unhaltbar in den Winkel. Mit diesem wichtigen Treffer waren die „Zebras“ endgültig angekommen in diesem Spitzenspiel, leisteten sich aber wiederholt schlimme Fehlpässe im Aufbauspiel und mussten dementsprechend auch oft in höchster Not per Grätsche klären. Ein Abseitstor der Gäste durch Jan Schröder wurde zurecht vom starken Schiedsrichter Felix Bahr (Ahlerstedt) nicht gegeben.
Ebenso richtig lag der Unparteiische bei der Szene, die zum 2:1 für die Elf von TSV-Trainer Jan Fitschen führte. Nach einem Foulspiel an Airich ließ Bahr zunächst Vorteil laufen, der Ball kam zu Jan Schröder, dieser traf dann auch, stand dabei aber im Abseits. Also ahndete der Schiedsrichter doch noch das Foulspiel an Airich – und Nicklas Falldorf schob das Leder aus 17 Metern zentraler Position in die linke Ecke (33.). Airich hätte kurz vor der Pause dann noch auf 3:1 erhöhen können, doch sein Schuss wurde in letzter Sekunde noch geblockt.
Nach einer unterhaltsamen ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Teams dann nach Wiederbeginn erst einmal im Mittelfeld. Die „Zebras“ waren nun deutlich darum bemüht, die risikoreichen Abspiele rund um den eigenen Sechzehner zu minimieren. Ottersberg musste der hohen Laufintensität der ersten Hälfte ein wenig Tribut zollen. Die größte Chance entsprang somit folgerichtig einer Standardsituation: Finn-Niklas Klaus setzte den Ball aus 22 Metern per Freistoß an die Latte (62.).
Danach riskierten die Hausherren immer mehr nach vorne, stellten auf eine Dreierkette um – wodurch sich wiederum Ottersberg mehr offensive Räume öffneten. Doch weder der starke David Airich noch Jan Stubbmann nach Traumpass des eingewechselten Lukas Klapp konnten den stark parierenden FC-Schlussmann Dirk Böttjer überwinden. In der letzten Minute der Nachspielzeit landete dann ein finaler langer Ball bei Frederik Nagel, der von Martin Janot viel zu ungestüm angegangen wurde. Der optimal stehende Felix Bahr entschied sofort auf Elfmeter. Diese späte Chance ließ sich Klaus nicht entgehen. Nach dem eiskalt verwandelten Strafstoß wurde die Partie erst gar nicht mehr angepfiffen – und die Hamberger feierten einen eminent wichtigen Last-Minute-Punktgewinn.
„Wir sind total stolz auf dieses Spiel“, freute sich Hambergens Trainer Eric Schürhaus und fügte hinzu: „Das war ein totaler Fight von uns, die Mannschaft hat das richtig stark gemacht. Dennoch ärgert mich der erste Gegentreffer maßlos, weil die Zuordnung dort nicht stimmte.“ Auch Jan Fitschen war bemüht, das Positive hervorzuheben: „Das war wirklich ein hochklassiges Spiel. Natürlich ist das späte 2:2 sehr bitter für uns, vor allem, weil wir vorher längst das 3:1 machen können. Aber nur wir haben es in der eigenen Hand.“
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