
So schnell kann es gehen. Da warnte Werner Kernebeck noch vor wenigen Wochen, dass seine Volleyballer mitten im Abstiegssumpf der Oberliga stecken, doch das sind quasi alte Kamellen aus dem Vorjahr. Denn 2018 ist der TV Baden II nicht nur ungeschlagen und hat aus drei Partien die Maximalausbeute von neun Punkten eingeheimst, die Kernebeck-Schützlinge haben sich damit auch aus dem Abstiegskampf verabschiedet. Die Punkte vier bis neun im neuen Jahr sammelten die Badener nun am Doppel-Heimspieltag gegen die VSG Düngen/Holle/Bodenburg und die GfL Hannover II.
„Hätte vorher jemand von sechs Punkten aus den beiden Spielen gesprochen, hätte ich ihm gesagt, dass das bei der Konstellation unrealistisch ist“, sagte Werner Kernebeck. Vier Punkte seien das Ziel gewesen, jeder weitere Zähler Zugabe. Der Grund: Mit Hannover empfingen die Badener einen Mitkonkurrenten um die Nichtabstiegsplätze und mit der VSG den bis dato Tabellenvierten. Dass es die volle Zugabe nach Abschluss beider Partien zu feiern gab, war auch dem geschuldet, dass der TVB II sein Problem der vergangenen Wochen beseitigen konnte. Fünf Fünf-Satz-Niederlagen hatten die Badener bereits bis zum Jahreswechsel kassiert. Der Grund sei immer gewesen, dass seine Schützlinge die Sätze eins und zwei verschlafen hätten, analysierte Kernebeck damals. Nun stellte er am Heimspieltag fest, dass diese Problematik ad acta gelegt wurde.
TV Baden II - VSG Düngen/Holle/Bodenburg 3:0 (25:20, 25:22, 25:16): Spieler mit Zweit-, Dritt- und Regionalliga-Erfahrung, kein Druck, da sie nur Spaß haben wollen, unheimliche Angriffsdynamik – Werner Kernebeck wusste, auf was für eine Truppe seine Schützlinge treffen würden. Und dennoch war die Partie nach drei Sätzen beendet. Der Grund: „Wir waren einfach besser“, resümierte Badens Coach. Zudem sei die VSG nicht mit voller Mannschaftsstärke angereist, lediglich sieben Spieler liefen in Baden auf. Diese sieben wären jedoch auch die Stammspieler gewesen. Da der TVB aber im Aufschlagspiel und in der Feldverteidigung überzeugte, sei der glatte Sieg letztendlich verdient gewesen.
TV Baden II - GfL Hannover II 3:1 (25:19, 17:25, 25:22, 25:10): Der Grundstein zum Triumph sei wie im ersten Spiel die Konstanz gewesen. „Von Satz eins bis Satz sieben haben wir eine gleichmäßig starke Leistung abgeliefert“, schilderte Werner Kerne-beck. Somit ging auch der erste Durchgang souverän an die Gastgeber. Zwar seien seine Mannen in Satz zwei nicht eingebrochen, „aber hier fehlte ein Körnchen und dort fehlte ein Körnchen“.
Kurzum habe auch die GfL Hannover II einfach einen besseren Job gemacht. In Satz drei fanden die Badener aber wieder die paar Körnchen mehr und zogen den Gästen damit den Zahn. „Die waren durch mit dem Thema“, beobachtete Kernebeck, „in Satz vier habe ich mich verjagt, beinahe wäre es einstellig geworden, das hatten wir ewig nicht mehr.“ Auch wenn es nichts mit der einstelligen Anzahl an Gegenpunkten wurde, zeigte sich Kernebeck äußerst zufrieden. Und Zuspieler Thomas Baum erhielt gar ein Sonderlob: „Er zeigte eine herausragende Leistung in allen Bereichen. Ich wüsste nicht, ob er überhaupt einen Fehler gemacht hat.“
Lob erhielt ansonsten seine gesamte Mannschaft, nicht zuletzt, weil der Klassenerhalt so gut wie in trockenen Tüchern ist. Bei zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und sieben Zählern auf den Relegationsplatz dürften die Badener in Ruhe für eine weitere Oberliga-Saison planen. „Ich hatte vorher immer gesagt, dass wir das Zeug dazu haben. Das ist jetzt die Bestätigung.“
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