Die Erkundung des Neulands

Langwedel. Plötzlich ist er da gewesen: ein Sportlicher Leiter beim FSV Langwedel-Völkersen. Eine lange Zeit hat es solch einen Mann nicht in dem kleinen Fußballverein gegeben. Doch seit diesem Sommer nimmt Benjamin Lutz den Posten ein. Er kümmert sich seit Wochen nicht nur um die Zusammenstellung des Kaders der Bezirksliga-Mannschaft, sondern hat auch eine ganz besondere Beziehung zu dem Klub vom Burgbad. Seine Arbeit betreibt er zudem sehr intensiv. Auch durch Lutz hat der FSV eine kleine Auffrischung erlebt.

Diese ist jedoch nicht zufällig entstanden. Benjamin Lutz erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Abgänge einiger Leistungsträger – die beiden Sechser Frederik Bormann, Viktor Heidt sowie Torhüter Moritz Nientkewitz kehrten dem Verein den Rücken – eine wesentliche Rolle bei dem kleinen Umbruch spielten. Einige neue Gesichter werden in der kommenden Saison unter dem neuen Trainer Dariusz Storcz für den FSV in der Bezirksliga Lüneburg 3 auflaufen. „Dass wichtige Leute den Verein verlassen haben, kam dann doch überraschend. Allerdings wurde mit den Betroffenen scheinbar zu spät oder nur wenig über einen Verbleib gesprochen“, sagte Benjamin Lutz. Das sei einer der Hauptgründe dafür gewesen, dass er den Posten des Sportlichen Leiters übernommen hat.

Viele Amateurklubs haben bereits einen Mann in ihren Reihen, der sich um die Zusammenstellung des Kaders kümmert. In Langwedel gab es dieses Amt bis Pfingsten nicht. Doch dann wurde Benjamin Lutz vorgestellt. „Lose Gespräche hatte es schon vorher darüber gegeben, dass es bei anderen Vereinen Sportliche Leiter gibt und in Langwedel nicht“, erzählt Lutz. Als sich die wichtigen Spieler zum Abschied entschieden hatten, sei der Vorsitzende des FSV, Rolf Korb, schließlich auf ihn zugekommen. Lutz’ Verpflichtung als Sportlicher Leiter wurde endgültig eingetütet.

Mit seiner Aufgabe hat Lutz jedoch auch Neuland betreten, das es nun erst einmal zu erkunden gilt. Denn Erfahrungen als Sportlicher Leiter hatte er zuvor nicht gesammelt.„Der Job ist eine Herausforderung, macht mir aber Spaß“, sagt Lutz.

Er habe nicht lange überlegen müssen, welche Antwort er Rolf Korb auf die Anfrage geben sollte. Schließlich ist Benjamin Lutz ein echter Ur-Völkerser. Er hat im Herrenbereich lange Zeit für den Verein gespielt. Nur zwei kurze Abstecher zum nicht mehr existierenden TSV Verden und zum TSV Uesen haben sein Engagement unterbrochen. „Außerdem habe ich sämtliche Jugendmannschaften in Völkersen und Langwedel durchlaufen“, erinnert er sich gerne zurück. „Daher kenne ich den Verein natürlich ziemlich gut.“

Das sieht bei einem anderen Mann, der seit wenigen Wochen beim FSV Langwedel-Völkersen eine zentrale Rolle einnimmt, ein wenig anders aus – Trainer Dariusz Storcz. „Es ist ja auch für Dariusz eine Erleichterung, dass ich da bin. So kann er alles in Ruhe kennenlernen“, sagt Benjamin Lutz. Der Nachfolger von Ex-Coach Benjamin Nelle leiste bisher eine gute Arbeit, urteilt Lutz. „Die Spieler sprechen alle sehr positiv über den Trainer.“ Und obwohl es noch rund einen Monat dauert, bis in der Bezirksliga wieder um Punkte gekämpft wird, formuliert der Sportliche Leiter bereits ein vorsichtiges Saisonziel: „Die klaren Favoriten sind in der neuen Saison Lilienthal, Verden und Hambergen. Ich denke, dahinter ist so gut wie alles möglich. Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich den Klassenerhalt perfekt machen und am Ende wieder im gesicherten Tabellenmittelfeld landen.“