
Was vor der Winterpause noch als unmöglich erschien, ist nun wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden. Der TSV Etelsen darf sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Lüneburg machen. Der Grund: Die Schlossparkkicker feierten binnen drei Tagen zwei Heimsiege. Dem Erfolg gegen Drochtersen ließ das Team von Interimstrainer Nils Goerdel am Ostermontag den nächsten Triumph folgen. Die TuSG Ritterhude wurde mit 3:1 (2:0) besiegt.
Gästetrainer Julian Geils wusste nach der Partie, dass sein Team mit dem Ergebnis noch gut bedient war. Denn die Etelser erspielten sich vor allem im zweiten Durchgang etliche Chancen. Ein höherer Erfolg war für die Schlossparkkicker definitiv im Bereich des Möglichen. "Man muss aber auch sagen, dass wir in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht genutzt haben", meinte Geils. "Das muss ich negativ bemängeln." Die ersten guten Möglichkeiten hatten in der Tat die Gäste aus Ritterhude: So hatte in der 13. Minute etwa Marcel Meyer die Chance zum 1:0. Er scheiterte aber an Etelsens Torhüter Daniel Büchau.
Danach übernahm die Goerdel-Elf zunehmen das Geschehen. Es war den Gastgebern anzusehen, dass sie zuletzt viel Selbstvertrauen getankt hatten. Und das wurde ab der 28. Minute noch größer: Denn zu diesem Zeitpunkt traf Simon Gloger zum 1:0 für den TSV Etelsen. Drei Minuten vor der Pause erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Der Torschütze hieß diesmal Nicolai Gräpler. Zuvor hatte Maik Behrens den Ball auf Bastian Reiners gespielt, der sich sehr uneigennützig zeigte und das Leder für Gräpler auflegte.
Nach der Pause wurde die Etelser Dominanz noch größer, sodass sich die Chancen häuften. Kurz nach dem Wiederanpfiff ging noch einen Raunen durch den Schlosspark, weil Reiners TuSG-Keeper Timm Korge zu einer Glanzparade zwang. Wenige Minuten später war der Schlussmann der Gäste aber ein weiteres Mal machtlos. Nicolai Gräpler setzte sich klasse gegen seinen Gegenspieler durch und schoss den Ball anschließend unhaltbar für Korge ins Tor (54.).
In der Folge brannte es im Ritterhuder Strafraum viele Male lichterloh. Die besten Chancen für einen vierten Treffer hatten Maik Behrens und Bastian Reiners. Behrens schoss den Ball in der 65. Minute aus kurzer Distanz jedoch über den Kasten, einen Schuss von Reiners klärte Merten Hellmann auf der Linie. Dass die TuSG Ritterhude in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch durch Marco Grahl zum 1:3 traf, sollte am Ende der Partie nicht mehr ins Gewicht fallen.
"Wir haben es nicht geschafft, mit fußballerischen Mitteln ins letzte Drittel der Etelser zu kommen", urteilte der enttäuschte Julian Geils. Von Enttäuschung war bei Nils Goerdel dagegen nichts zu erkennen. Warum auch? Schließlich hatte er das wohl beste Etelser Heimspiel der vergangenen zwölf Monate gesehen. "Es ist bei uns aber auch der pure Willen gewesen. Denn nur so können wir noch da unten rauskommen", meinte der Coach der Schlossparkkicker.
Das erfolgreiche Osterwochenende hatten sie Schlossparkkicker bereits am Sonnabend eingeläutet. Denn an diesem Tag gewannen sie zu Hause mit 3:0 (1:0) gegen die SV Drochtersen/Assel II. Bereits zur Pause führte der Außenseiter gegen die Regionalliga-Reserve. Doch eben dieses Zwischenergebnis sei laut Nils Goerdel sehr glücklich gewesen. "Wir hatten neben unserem Tor noch eine Chance, Drochtersen hat hingegen zwei Hundertprozentige liegen lassen." Der Zeitpunkt der Etelser Führung war, im Fußballerjargon ausgesprochen, psychologisch perfekt. In Minute 44 traf Nicolai Gräpler zum umjubelten Führungstreffer.
Etelsen, das die defensive Taktik des Interimscoaches gut umsetzte, behauptete nach dem Seitenwechsel die gewonnen Bälle besser. Zwar hatte Drochtersen noch in Minute 65 eine große Chance zum Ausgleich, doch die Platzherren waren es, die erneut trafen. Zu verdanken hatten sie dies auch dem SV-Spielertrainer, der gleichzeitig im Tor stand. Eine Faustabwehr nach einer Ecke landete bei Daniel Janssen, der aus sieben Metern den Ball in den Maschen unterbrachte (82.). Zwei Minuten später mündete eine Balleroberung in das 3:0 durch Rene Hinrichs, was gleichzeitig auch die Entscheidung war.
Dieser Erfolg wurde schließlich zwei Tage später vergoldet. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist am Etelser Schlosspark endgültig zurück. Denn der Abstand zum rettenden Ufer beträgt für den TSV jetzt noch vier Punkte.
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Und so sehr ich das wünschte, so wenig glaube ich, dass das Verfassungsgericht ...