
Mit Geisterspielen kennt sich der TV Baden nun schon bestens aus. Seine vier jüngsten Partien trug der Volleyball-Zweitligist ohne Zuschauer aus. Und auch an diesem Sonntag bleibt die Tribüne wieder leer. Nach drei Auswärtsspielen in Folge laufen die Badener nun in ihrer Heimspielstätte auf. Zu Gast ist ab 16 Uhr der TuB Bocholt.
Wenn die „TuB-Schrauber“ am Sonntag die Lahofhalle betreten, hat das Team nicht nur viele Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt, sondern wird bereits eine Partie in den Knochen haben. Denn auf den Klub aus dem Westmünsterland wartet ein Doppelspieltag. Exakt 24 Stunden vor dem Spielbeginn in Baden wird die Bocholter Auswärtspartie bei den Frankfurt Juniors angepfiffen.
Dass seine Mannschaft daraus einen Vorteil zieht, will TVB-Coach Werner Kernebeck jedoch nicht unterschreiben. Es könne sicherlich sein, dass die Bocholter nicht „taufrisch“ in Baden ankommen werden, „aber darauf verlassen, sollten wir uns nicht“, warnt der Trainer der Schwarz-Weißen. „Vor allem in der Situation, in der wir uns derzeit befinden, ginge das gar nicht.“
Die Ausgangslage bei den Badenern könnte in der Tat eine bessere sein. Lediglich das erste Saisonspiel gegen den SV Warnemünde hat der TVB für sich entschieden. Danach setzte es sechs Niederlagen in Serie. Die drei jüngsten Auswärtsspiele verlor die Kernebeck-Mannschaft jeweils mit 0:3.
Wobei der Coach es nicht versäumt, dass 0:3 beim Spitzenreiter SV Lindow-Gransee als Mutmacher zu bezeichnen. Im Vergleich zu den beiden vorigen Partien habe sein Team gegen den Tabellenführer eine gute Leistung gezeigt. „Aus Lindow haben wir viel Positives mitgenommen. Die Jungs wissen jetzt, wie es geht“, sagt Kernebeck. „Wir müssen einen guten Weg zwischen Anspannung und Lockerheit finden. Treten wir nicht verkrampft auf, können wir gegen Bocholt punkten.“ Allerdings will der Coach nicht verschweigen, dass der Druck allmählich größer wird.
Das aktuelle Geschehen haben die Bocholter zuletzt genau beobachtet. „Die Mannschaft ist noch nicht so richtig im Rhythmus, war in den vergangenen Jahren aber immer ein ebenbürtiger Gegner. Es wird vermutlich das deutlich schwierigere Spiel“, wird TuB-Teammanager Sven Böhme auf der Internetseite der Volleyball-Bundesliga zitiert. Zum einen sei da die Doppel-Belastung, zum anderen auch die beiden Auswärtsfahrten, die einmal nach Hessen und tags drauf eben nach Baden führen. Weil der TuB zuletzt aber zwei Siege einfuhr – ein 3:1 gegen Schüttorf sowie ein 3:2 gegen Mondorf – hätten die Schrauber nach eigener Aussage die „Favoritenbürde“ inne.
Kernebeck hat gegen diese Einschätzung nichts einzuwenden. „Ich habe kein Problem damit, wenn sie die Rolle des Favoriten einnehmen“, urteilt der Trainer, der sich die beiden Siege der Bocholter bereits angesehen hat. „Das war schon überzeugend. Bocholt ist ein Team, das sich gut auf den jeweiligen Gegner einstellen kann. Die spielen keinen Hauruck-Volleyball, sondern eher fehlerfrei und gehen selten voll ins Risiko.“ Daher müsse sein Team, das am Sonntag wieder durch Alexander Decker verstärkt wird, die Nerven behalten.
Insgesamt sei der TuB Bocholt ein „hartes Brett“, aber Kernebeck erwartet dennoch eine Begegnung auf Augenhöhe. Daher hofft der Trainer darauf, dass die Sieglos-Serie am Sonntag endet.
Live-Übertragung im Internet
Wegen der Pandemie sind aktuell zwar keine Zuschauer dabei, die TVB-Fans haben aber dennoch die Möglichkeit, die Spiele zu verfolgen – und zwar live im Internet. Auch das Heimspiel gegen den TuB Bocholt wird auf der Plattform sporttotal.tv übertragen. Die genaue Adresse lautet: https://sporttotal.tv/mabc17fd3f.
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