
Bremervörde. Gleich für zwei Saison-Premieren haben die Oberliga-Handballer der SG Achim/Baden am Sonnabend gesorgt: Im Auswärtsspiel gegen den TSV Bremervörde knackte das Team erstmals in dieser Serie die 30-Tore-Marke. Wesentlich wichtiger war aber die zweite Premiere. Die SG hat ihren ersten Sieg in der Fremde eingefahren. Mit 30:26 (17:14) gewannen die Achimer beim ewigen Rivalen aus dem Kreis Rotenburg. Allerdings mussten die Gäste vor allem einen Mann in den Reihen der Gastgeber stoppen: Adnan Salkic. Der Routinier traf im ersten Durchgang nach Belieben. Mit seinen zehn Treffern binnen 30 Minuten war er lange Zeit der überragende Spieler auf dem Feld. Doch auch das sollte Bremervörde nicht helfen. Die Achimer wurden zu den Spaßverderbern bei der Salkic-Show.
Die Duelle zwischen der SG und dem TSV sind meist sehr unterhaltsam. Das sollte auch im Hinspiel der Saison 2018/2019 nicht anders sein. Die Partie am Sonnabend hatte viel zu bieten: Spannung bis in die Schlussminuten, viele Tore und eine Rote Karte. Diese sah SG-Spieler Steffen Fastenau kurz nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit wegen seiner dritten Zeitstrafe. Was allerdings Adnan Salkic im ersten Durchgang ablieferte, kann mit einem einzigen Wort umschrieben werden: unfassbar.
Bremervördes Rückraumspieler war von den Gästen nicht zu bremsen. In der Anfangs-Viertelstunde markierte Salkic neun Tore und besorgte dem TSV somit im Alleingang eine 11:9-Führung. „Wir wussten natürlich um die Qualitäten von Adnan. Ich habe früher ja sogar noch mit ihm in einer Mannschaft gespielt“, sagte SG-Trainer Tobias Naumann. „Allerdings kann ein Mann auch nicht alleine ein Spiel gewinnen.“ Dass Salkic eine tolle erste Halbzeit ablieferte, habe aber auch daran gelegen, dass die Deckung seines Teams zunächst nicht gut stand, sagte Naumann: „Unsere 6:0-Abwehr hat nicht so richtig funktioniert.“ Der Coach reagierte und stellte um: Fortan spielten die Achimer in einer 5:1-Formation. Zudem kam Arne von Seelen für Olaf Sawicki ins Tor, der zuvor nicht viele Bälle parierte. Naumann: „Er wurde oft aber auch von seinen Vorderleuten allein gelassen.“ Da die SG durch die Veränderungen fokussierte deckte, wurde das Spiel dann bis zum Wechsel der Seiten gedreht – 17:14.
Nach der Pause erwischten die Achimer im Grunde einen guten Start. Den Drei-Tore-Vorsprung verteidigte die Naumann-Sieben jedoch. Fabian Balke brachte die SG in der 37. Minute mit 19:16 in Führung. Die Bremervörder antworteten mit einem 3:0-Lauf und glichen zum 19:19 (40.) aus. Die drei Tore gingen auf das Konto von – wie sollte es an diesem Abend auch anders sein – Adnan Salkic. Es sollten jedoch seine letzten Treffer in diesem Duell sein. Die Achimer verdarben den Heimfans fortan ihre Salkic-Show.
Dennoch blieb die Partie spannend, sogar nervenaufreibend, wie Naumann gestand. Rund zwei Minuten vor Schluss führte die SG mit 28:26. Florian Block-Osmers und Kevin Podien machten dann aber alles klar. Die ersten Auswärtspunkte der Saison waren gewonnen. „Man hat wieder gesehen, dass mein Team an Abgeklärtheit dazugewonnen hat. Bremervörde hat uns einen großen Kampf geliefert, den wir aber angenommen haben“, sagte Naumann. „Kompliment an mein Team. Es hat den Sieg schlau nach Hause gebracht.“
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