
Thedinghausen. Die Rallye Dakar hat eine lange Historie. Bei dem weltweit beachteten Motorsport-Event wurden schon viele Geschichten geschrieben. Die Auflage des Jahres 2019 wird aber dennoch eine Besonderheit haben, die es zuvor nie gegeben hat. Die Dakar 2019 wird die kürzeste aller Zeiten sein. Die Teilnehmer werden vom 6. bis 17. Januar in nur einem Land unterwegs sein – und zwar in Peru. Chile, Argentinien und Bolivien hatten wegen ihrer wirtschaftlichen Lagen eine Austragung der Rallye Dakar im kommenden Jahr ausgeschlossen. Mittendrin sind dann auch wieder Jürgen und Daniel Schröder. Das Vater-Sohn-Gespann aus Thedinghausen brennt schon auf den Start in Südamerika. Die Rallye beginnt in der peruanischen Hauptstadt Lima und wird auch dort enden.
Die Dakar 2019 mag zwar die kürzeste in der langen Geschichte der Rallye sein. Dennoch verspricht das 5000 Kilometer lange Rennen – in den Jahren 2018 und 2017 waren es jeweils mehr als 10 000 Kilometer – ein sehr spannendes zu werden. Der Grund: Auf den insgesamt zehn Etappen, die in Peru absolviert werden müssen, dürfen sich die Piloten kaum Fehler leisten. „Der Sprintcharakter der Veranstaltung 2019 verpflichtet alle Teilnehmer, von Beginn an Vollgas zu geben, will man vorne dabei sein“, sagt Gerhard Schneider vom Team PS Laser Racing, für das die Schröders in Südamerika starten. „Schon ein kleiner Defekt oder platte Reifen können die Entscheidung bei den Top-Teams beeinflussen. Größere Rückstände kann man dann nicht mehr wettmachen.“
Fast alle Etappen der Dakar 2019 führen die Motorsportler durch die riesigen Dünenfelder der peruanischen Atakama-Wüste. Es wird also sandig für Jürgen und Daniel Schröder, der diesmal seinen Bruder Maximilian als Navigator ersetzt. Die beiden Thedinghauser wissen genau, was in den heißen Gefilden auf sie zukommt: Dünen so hoch wie zwölfstöckige Häuser, tiefe, ausgetrocknete Flussbetten und ewig lange Grasfelder. Das sind sie, die großen Herausforderungen, die die Schröders bewältigen müssen. Rund 70 Prozent der Gesamtstrecke werden aus Sanddünen bestehen. Passagen, die mit hoher Geschwindigkeit gefahren werden, fehlen laut Schneider im Jahr 2019 komplett. Solche Streckenabschnitte hat es bei der Dakar 2018 noch in Argentinien gegeben.
Dass im kommenden Jahr in nur einem südamerikanischen Land gefahren wird, ist für das Vater-Sohn-Gespann aus Thedinghausen kein großes Problem. „Mir ist das eigentlich egal. Uns liegen die Strecken in den Dünen, und ich fahre lieber zehn Tage in den Dünen als die schnellen Strecken in Argentinien“, sagt Jürgen Schröder, der bei der Dakar erneut den Nissan Navara steuert. Den Part des Navigators übernimmt sein Sohn Daniel. Er findet, dass seine Aufgabe in Dünen schon ein wenig schwieriger sei: „Denn dort hast du nur wenige Anhaltspunkte und musst dich auf dein Instrument zu 100 Prozent verlassen.“
Das Ziel, mit dem die Schröders die Reise nach Peru angehen, ist recht hoch gesteckt. „Mein Ziel ist es immer, noch ein Top-Ten-Ergebnis einzufahren“, hofft Jürgen Schröder. Sein Navigator wünscht sich ebenfalls, dass er und sein Vater im Feld weit vorne landen. In diesem Jahr hatte Jürgen Schröder mit Maximilian Schröder die Top Ten verpasst. Während der Dakar 2018 hatten die beiden so manche Panne und landeten am Ende auf Rang 22. Nun soll es mit Sohn Daniel im Klassement weiter nach vorne gehen.
Nicht ausschließen will das Vater-Sohn-Gespann, dass es während der Rallye Dakar seine Rollen im Auto tauscht. „Das ist allerdings situationsabhängig. Je nachdem, wo wir im Klassement liegen, kann das schon passieren“, sagt Jürgen Schröder. Daniel Schröder hofft bereits darauf, dass sich die Situation ergibt: „Ich würde schon gerne ein paar Rennkilometer am Lenkrad sammeln.“
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