
Das Team Ars Nova wusste schon aus dem Vorjahr, wie es sich anfühlt, bei solch einer Veranstaltung zu starten. Dieses Mal sind Sie mit dem klaren Ziel „Aufstieg“ angetreten. Wie groß ist die Anspannung vor dem Start gewesen?
Maurice Marschall: Danke für die Glückwünsche. Tatsächlich war die Stimmung vor dem Auftritt anders, als ich gedacht hätte. Es ging bei uns überraschend locker zu. Da hatte ich mich selbst schon ein bisschen gewundert. Der Fokus auf das Turnier war schon da, aber ich habe doch eine größere Anspannung erwartet. Wichtig war jedoch, dass wir voll und ganz auf uns fixiert waren. Auf die anderen fünf Teilnehmer haben wir gar nicht geachtet. Dass wir alle so locker waren, ist am Ende vielleicht sogar der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Zudem hatten wir im Vorfeld gut trainiert und uns toll vorbereitet. Das hat uns allen die nötige Sicherheit gegeben. Ich denke, dass wir auch an einem schlechten Tag einen tollen Auftritt hingelegt hätten.
Von den Wertungsrichtern hat das Team Ars Nova im Finale sechs Mal die Eins und ein Mal die Drei bekommen. Haben Sie es überhaupt realisiert, dass ein Richter Ihre Formation nicht ganz vorne gesehen hat?
Ehrlich gesagt: nein (lacht). Denn ich stand in unserer Gruppe so, dass ich die Drei gar nicht richtig sehen konnte. Als die ganzen Einsen gezeigt worden sind, waren alle nur am Springen. Für mich waren die Noten da verdeckt. Es ist ein Wahnsinns-Gefühl gewesen, das werde ich nie vergessen.
Hätten Sie im Vorfeld des Aufstiegsturniers damit gerechnet, dass Ihr Team von den Richtern so weit vorne gesehen wird?
Überhaupt nicht. Dass eine Mannschaft bei einem Aufstiegsturnier so eindeutig siegt, habe ich so noch nicht erlebt. Das ist eigentlich nicht üblich. Alle sechs Teams, die in Bocholt am Start waren, sind sehr gut gewesen. Normalerweise liegen alle Formationen vom Leistungsvermögen dicht beieinander. Dass es am Ende so deutlich wurde, ist einfach nur ein Hammer. Es war wie im Traum. Für uns ist dieser überzeugende Sieg das i-Tüpfelchen einer tollen Saison. Ich hatte ja bereits im Vorfeld gesagt, dass ich das Aufstiegsturnier unbedingt gewinnen möchte. Dass es jetzt auch so gekommen ist, ist natürlich umso besser. Schön war zudem, dass uns auch viele Fans nach Bocholt begleitet haben. Aber auch von den einheimischen Zuschauern wurden wir toll unterstützt. Ich weiß gar nicht, warum. Wahrscheinlich fanden sie uns einfach sympathisch (lacht).
Welche Bedeutung hat der Aufstieg in die zweite Bundesliga für das Team Ars Nova?
Die Bedeutung des Aufstiegs ist für unseren kleinen Verein einfach nur herausragend. Das ist das Beste, was dem Klub bislang passiert ist. Es ist natürlich unser größter sportlicher Erfolg. Vor allem, wenn man guckt, mit welchen finanziellen Mitteln wir arbeiten. Die sind nämlich eigentlich gleich Null. Im Grunde zahlen wir alles aus der eigenen Tasche. Jetzt werden wir uns aber schon verstärkt auf Sponsorensuche begeben. Solch einen Erfolg schafft so ein kleiner Verein eigentlich nur, wenn die Leute dem Klub über viele Jahre die Treue halten. Diese Treue ist für mich verantwortlich für den Aufstieg und den Erfolg. Dieser Triumph ist ein Meilenstein.
Was kommt denn demnächst auf das Team Ars Nova in der zweiten Bundesliga zu? Oder hat man sich darüber noch keine Gedanken gemacht?
Wir mussten uns ja zwangsläufig schon Gedanken machen (lacht). Wir wissen, dass jetzt ein großes Stück Arbeit auf uns zukommt. Wenn wir unser jetziges Konzept weiterverfolgen, ist der Klassenerhalt für uns auf jeden Fall möglich. Was sich ändern wird, ist, dass wesentlich längere Fahrten auf uns zukommen. Es geht demnächst nach Aachen und Ludwigsburg. Das sind natürlich ganz andere Trips als die paar Kilometer nach Syke. Das wird für uns ein ganz neues Gefühl. Aber jetzt ist erst mal Pause.
Das Gespräch führte Florian Cordes.
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