
Edwin Zech kann getrost als Multifunktionär bezeichnet werden: Der 67-Jährige nimmt schon recht lange im Verein „Fahr-Wohl“ Achim sowie im Radsportbezirk Lüneburg und im Radsportverband Niedersachsen diverse Aufgaben wahr. Seit 2017 ist der Achimer sogar Chef des Landesverbandes. Allerdings hat die Pandemie auch Auswirkungen auf das Tätigkeitsfeld von Edwin Zech: Seit März 2020 finden nahezu keine Veranstaltungen in den Bereichen Hallenradsport und BMX statt.
Der Radsportverband Niedersachsen besteht 2021 seit 75 Jahren, und das soll natürlich gefeiert werden. „Die Planungen für einen Festakt in Hannover laufen. Ob wir ihn allerdings im September durchführen können, ist noch mit einem großen Fragezeichen versehen“, sagt Edwin Zech. Der Verband umfasst im Breitensport das Radtourenfahren (RTF), Country-Tourenfahren (CTF) und das Radwandern sowie im Rennsport die Disziplinen Straße, Bahn, Bicycle Motocross (BMX), Mountainbike (MTB) und Fahrrad-Trial. Genauso sind in ihm die klassischen Hallen-Wettbewerbe Radball und Radpolo sowie Kunst- und Einrad-Sport beheimatet. Doch wie in anderen Fachverbänden, so hat die aktuelle Corona-Situation auf Landesverbandsebene auch hier für erhebliche Einschränkungen gesorgt.
„Seit Mitte März 2020 sind nahezu alle Veranstaltungen im Hallenradsport und im BMX abgesagt worden. Dazu gehören auch die Kadermaßnahmen. Seit November sind die Sporthallen geschlossen, sodass die Hallenradsportler kein Training durchführen können beziehungsweise dürfen. Wann wieder der normale Alltag stattfinden kann, ist zurzeit nicht absehbar. Im Rennsport gab es auch sehr viele Absagen, aber im Sommer konnten zumindest die Landesmeisterschaften unter strengen Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Ebenfalls abgesagt wurden viele RTF- und CTF-Veranstaltungen. Für die Radwanderer im Einzelnen war es weniger dramatisch, allerdings wurden auch hier Veranstaltungen wie das Volksradfahren abgesagt“, fasst Zech zusammen.
Im Verein Fahr-Wohl sieht es zwangsläufig ähnlich aus: Von März bis Mai 2020 durfte kein Kunstradtraining angeboten werden. Ab Juni wurde unter strengen Hygieneauflagen wieder trainiert, doch seit November sind die Hallen erneut geschlossen. Auch die Durchgänge um den Unterweserpokal 2021 wurden abgesagt beziehungsweise auf unbestimmte Zeit verschoben. Dazu gehört auch die für diesen Februar vorgesehene Bezirksmeisterschaft. „In unserer jüngsten Sparte, dem Kleinkinder-Turnen, ruht seit November 2020 der Trainingsbetrieb. Der offizielle Start in die Saison 2021 ist für die Radwanderer auch ins Frühjahr verschoben worden“, bedauert der Vereinsvorsitzende.
Edwin Zech hat eine lange Sportler-Karriere hinter sich: Nach dem Eintritt in den Verein „Fahr Wohl“ – das war 1967 – startete er mit dem Reigenfahren und landete dann bei den Radballern. Er war in Achim schon früh Jugendsprecher, später Geräte- beziehungsweise Sportwart, gehörte dem Festausschuss an und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Nachdem er einige Jahre als Jugendleiter, Fachwart Kunstradfahren und zweiter Vorsitzender fungiert hatte, rückte er 1991 an die Spitze des Achimer Vereins auf und ist seit 1975 immer noch Trainer der Kunstradfahrer. Als Vorsitzender kümmert er sich nunmehr schon seit 30 Jahren um die Belange des Vereins.
Auch auf höherer Ebene wurde die Einsatzbereitschaft des Ehrenamtlichen aus Achim registriert. So gewann der Radsportbezirk Lüneburg ihn 1988 als Fachwart Kunstradsport, seit mehr als 25 Jahren ist er in diesem Bereich Jugendleiter. Bis 2019 war Zech als Landes- und Bundeskommissär – also als Kampfrichter – im Einsatz und als langjähriger A-Lizenz-Inhaber auch im Landesverband Trainer Kunstradsport. Die Krone wurde dem Achimer 2017 aufgesetzt, nachdem er auf Landesebene zwei Jahre Vizepräsident für den Hallradsport gewesen war. „Ich wurde auf der Mitgliederversammlung am 4. März in Vechta einstimmig zum ,Chef’ über den gesamten Radsport gewählt. Nachdem mein Vorgänger nach 24-jähriger Präsidentschaft nicht wieder kandidiert hatte und es niemanden gab, der sich zur Übernahme dieses Amtes bereit erklärte“, erzählt er. Zech ist in der 75-jährigen Geschichte des Radsportverbandes Niedersachsen der erste Präsident, der vom Hallenradsport kommt.
Da der Achimer mittlerweile Rentner ist, kann er die vielfältigen Aufgaben als Präsident wahrnehmen. „Als Ehrenamtlicher wäre es neben dem Arbeitsalltag im Berufsleben deutlich schwerer, dieses Amt auszuführen“, erklärt Zech. Doch wie so viele andere hofft natürlich auch der Radsportler aus Achim, dass die Corona-Beschränkungen bald ein Ende haben und wieder normal Sport getrieben kann – und die Feier des Verbandsjubiläums wie geplant steigt.
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