
Frank Janzen hat am Wochenende bekannt gegeben, dass er nach der Saison sein Traineramt bei den Landesliga-Handballern des TV Oyten abgibt (wir berichteten). Ab Sommer will der TVO im Herrenbereich einen neuen Weg einschlagen, den ein Mann mitbegleiten soll, der bei dem Klub Vereinsgeschichte geschrieben hat: Thomas Cordes. Der Coach, der die Oytener A-Jugend im vergangenen Jahr in die Jugend-Bundesliga geführt hat. Er soll in dem Modell, dass der TVO demnächst einführen möchte, eine zentrale Rolle einnehmen.
Doch wie genau sehen das Modell und die Rolle von Cordes aus? "Grundsätzlich ist es so, dass wir das Training der A-Jugend und der ersten Herren zusammenlegen wollen. Die beiden Mannschaften sollen ein bisschen mehr verquickt werden. Demnächst werde ich also unmittelbar im Geschäft der Ersten involviert sein", klärt Erfolgstrainer Cordes auf. "Das war bislang nicht der Fall."
Sportlich sehe das Modell so aus, dass die beiden Teams eine gemeinsame Vorbereitung absolvieren sollen. "Zudem werden wir die klassischen Trainingstage, den Dienstag und Donnerstag, zusammenlegen. Darüber hinaus wollen wir eine gemeinsame Spielphilosophie entwickeln", sagt Cordes über die Pläne. Des Weiteren sollen die A-Jugendspieler regelmäßig bei den ersten Herren eingesetzt werden. "Es ist angedacht, dass es eine Art Rotation gibt. Durch eine gemeinsame Spielphilosophie würde es für die Jungs schon einmal nicht zu Anpassungsproblemen kommen", erklärt Thomas Cordes.
Junge Spieler möglichst lange halten
Hintergrund dieser engeren Verzahnung des Jugend- und Seniorenbereichs sei, dass die jungen Spieler möglichst lange in Oyten gehalten werden sollen. Das ist in diesem Jahr nicht gelungen. Bekanntlich haben sich zum Beispiel Noah Dreyer und Malte Meyer zu einem Wechsel zur SG Achim/Baden entschieden und wollen sich dort im besten Fall einen Platz im Oberliga-Kader sichern. Die beiden jungen Handballer haben sich unter Thomas Cordes enorm entwickelt.
Der machte im Gespräch mit unserer Zeitung aber wiederum auch deutlich, dass er nicht als neuer Trainer der Landesliga-Männer bezeichnet werden könne. "Ein echter Nachfolger von Frank Janzen bin ich nicht. Ich werde an den Wochenenden nicht bei zwei Spielen auf der Bank sitzen. Als klassischen Erste-Herren-Trainer sehe ich mich daher auch nicht." Ihm fehle schlichtweg die Zeit, sich alleine um zwei Mannschaften des TVO zu kümmern. Zudem ist derzeit noch offen, in welcher Liga die A-Jugend künftig spielt. Denn Ende Mai steht schließlich die Qualifikation zur Jugend-Bundesliga auf dem Programm.
Weil Cordes sich nicht als klassischer Erste-Herren-Coach sieht, soll noch ein zweiter Übungsleiter gefunden werden, der sich laut Thomas Cordes um die Spielbetreuung der Ersten kümmern soll. "Daher kann man eher den Begriff Trainerteam benutzen. Wobei ich aktuell nicht komplett ausschließen will, dass ich doch einmal bei den Herren auf der Bank sitze. Ich freue mich aber auf die Aufgabe, die auch für mich ein neuer Antrieb ist."
Jetzt sei es für Cordes jedoch erst einmal spannend zu verfolgen, welcher Trainer ihm an die Seite gestellt und somit sein künftiger Kollege wird. "Gespräche mit Kandidaten hat es bereits gegeben. Schon bald werden wir da Klarheit schaffen", sagt Cordes. Zudem stehe auch der grundsätzliche Rahmen des Kaders. "Für die Erste haben wir schon einen guten Stamm zusammen. Ich denke, dass unser Plan für den gesamten Verein eine große Chance ist."
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