
Verden. Goldene Schleifen, goldene T-Shirts – ein bisschen goldene Deko –, es heißt zwar, es sei nicht immer alles Gold, was glänzt, bei der diesjährigen Jugend-Challenge des PSV Hannover in der Verdener Niedersachsenhalle wussten aber wieder einmal einige Nachwuchsreiter zu glänzen. Zum 22. Mal trafen sich am vergangenen Wochenende in der Reiterstadt die bundesweit besten Nachwuchstalente bis 21 Jahre in den Disziplinen Springen und Dressur, um sich die Top-Platzierungen in den Prüfungen bis zur Klasse S** zu sichern. Das Turnier gilt als eines der Sprungbretter für den Spitzensport. Dort reiten die, die mal was werden können, diejenigen, die glänzende Aussichten haben.
Einer der Höhepunkte der Jugend-Challenge war das zweite Finale des 8er-Teams – ein Gemeinschaftsprojekt in dem stilistisch sauberes, korrektes und pferdefreundliches Reiten belohnt wird. Wer auf einem Turnier in den Klassen E bis M (LPO) eine Wertnote von 8,0 oder besser erreicht und sich zuvor registriert hatte, war Mitglied im „8er-Team Hannover“. „Die 8er-Team-Veranstaltung ist nicht nur mit ihren Inhalten, nämlich der Förderung des guten Reitens, sondern auch im Zuge der Gemeinschaftsförderung ein absoluter Gewinn für die Veranstaltung“, betonte Axel Milkau, Präsident des PSV Hannover. 273 der insgesamt 396 8er-Teammitglieder fanden sich in der Niedersachsenhalle ein, unter ihnen auch die kreisverdener Reiter Maja Schnakenberg vom RC Hagen-Grinden (Platz eins in der Dressur) und Hedda Vogler vom RV Aller-Weser (Platz neun im Gelände).
Höflicher Gastgeber
Doch auch in Verden selbst ging es sportlich zu und um Ergebnisse. Gleich dreimal ganz oben auf dem Siegertreppchen positionierte sich die Südafrikanerin Alexa Stais, die sich in Diensten des Reitstalls von Hilmar Meyer aus Morsum befindet. Mit Moon Zapper gewann sie zwei M-Springen und mit Bjerglunds Cuba war sie die Beste in der Einzelwertung der S*-Prüfung im Mannschaftsspringen. In der Teamwertung überließ die Mannschaft Hannover I – Sophie Hinners auf Pride, Finja Bormann auf Brisbane, Mylen Kruse auf Balduin und Alexa Stais auf Quintano – in diesem Jahr Platz eins dem Team aus Schleswig-Holstein. Zwar ritt Hannover I die schnellste Zeit, verbuchte aber vier Strafpunkte. „Wir sind als höflicher Gastgeber sehr zufrieden mit dem zweiten und sechsten Platz (Hannover II, Anm. der. Red.). Neben den guten sportlichen Leistungen haben unsere Teamreiter auch wieder tollen Einsatz und Mannschaftsgeist gezeigt. Wenn man all die anderen Siege und Platzierungen dazu nimmt, darf man sicher von einem sehr erfolgreichen Heimspiel unserer hannoverschen Reiter sprechen“, bilanzierte Jörg Münzner, der seit diesem Frühjahr die Junioren und Jungen Reiter im PSV Hannover als Trainer betreut.
Am ersten Jugend-Challenge-Tag standen jeweils zwei Sichtungsprüfungen für das Bundesnachwuchschampionat auf dem Programm. Das Ziel: eine Einladung zum Sichtungslehrgang in Warendorf, bei dem Bundestrainer Peter Teeuwen letztendlich die Teilnehmer für die Finals in Verden (Pony) und Braunschweig (Junioren/ Junge Reiter) berufen wird. Vor allem in ihrer zweiten Stilspringprüfung hinterließen die Springreiter bei den Richtern Hanna Rogge und Peter Ilert einen bleibenden Eindruck. „Eine Konkurrenz, in der neun Reiter eine Wertnote von 8,0 und besser erreichen, sehen wir sicher nicht alle Tage“, war Ilert angetan. Und somit auch von Marie Baumgart vom RV Aller-Weser, die auf Arrrivée mit einer 8,20 und einer 8,30 überzeugte.
Spannend ging es auch vor allem in der Kleinen und Großen Tour zu. Gleich zwölf von 41 Startern im Finale der Kleinen Tour hatten im Stechen Siegambitionen bei der Kleinen Tour. Als Erste im Stech-Parcours legte Finja Bormann mit Brisbane eine nicht mehr zu schlagende Zeit hin. Insgesamt 28 Paare hatten sich für das Finale der Großen Tour qualifiziert, darunter viele Bundeskadermitglieder. Drei Reiterinnen schafften den Parcours ohne Fehler, ließen aber im Stechen einige Stangen fallen. Mit einem Abwurf leistete sich die gerade mal 14-jährige Baden-Württembergerin Alia Knack auf ihrem achtjährigen Wallach Campari die wenigsten Fehler und schnappte sich den Sieg.
Das Kür-Finale der besten Pony-Dressurreiter in der Klasse L** war ganz in hannoverscher Hand: Landesmeisterin 2017, Tessa Bartels, siegte auf Grenzhoehes My Ken vor der Stedebergerin Shari Ann Dupree mit Crown Wishing Well und Vize-Landesmeisterin Carlotta Holtkamp-Endemann, die Caspar HE WE gesattelt hatte. Sowohl die Kür als auch das Finale der Junioren Klasse M** verbuchte Ida Luise Niederdorf, Vize-Landesmeisterin der Junioren auf dem HA.LT 2017, für sich. Sie verwies im Finale die Bremerin Vivien Lou Petermeier mit Fashion Freak VP auf Platz zwei. Dritte wurde Junioren-Landesmeisterin Sophie Dupree aus Stedebergen mit Setup OLD.
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