
Seit ziemlich genau einem Jahr ist Florian Schacht Trainer der SG Achim/Baden II. Zum Jahrestag hat seine Mannschaft dem 41-Jährigen am Sonnabend im Landesliga-Derby bei der HSG Verden-Aller ein Torfestival geboten. Der Haken: Die von Sascha Kunze trainierten Gastgeber aus der Kreisstadt hatten am Ende zehn Treffer mehr erzielt als die Achimer. Mit 45:35 (23:17) gingen die Punkte an die nun seit vier Spielen ungeschlagene Sieben aus der Domstadt.
Wie das Ergebnis, so auch die Reaktionen beider Trainer. „Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Mannschaft. 45 Tore darf man in einem Derby einfach nicht kassieren“, sagte Schacht. Derweil bescheinigte Sascha Kunze seinem Team eine „phänomenale Leistung.“ Alles habe so geklappt, wie man es sich vorgenommen habe. Das I-Tüpfelchen sei der Treffer von Bastian Bormann aus dem eigenen Torkreis heraus gewesen, schilderte Kunze das 42:30 seines Keepers in der 52. Minuten. Zu diesem Zeitpunkt war das Kreisduell längst entschieden – und zwar zugunsten der HSG Verden-Aller.
Er habe nach Spielende zunächst einige Minuten auf die Anzeigetafel schauen müssen, sagte Kunze. „Hätte mir jemand gesagt, dass wir gegen Achim mit zehn Toren Abstand gewinnen – ich hätte ihn für verrückt erklärt.“ Dabei war zu Beginn nicht abzusehen, dass am Ende 80 Tore fallen sollten. Denn in den ersten sieben Minuten hatten beide Teams jeweils nur einen Treffer erzielt. Marc Schwittek traf in der 6. Minute zum 1:0 für die Gäste. Tim Härthe und Glenn Rades zeichneten dann für die erstmalige Führung der HSG Verden-Aller verantwortlich. Im weiteren Verlauf nahm das Unheil aus der Sicht der Gäste seinen Lauf. Nachdem Marico Dumke für die SG noch einmal auf 13:9 (18.) verkürzt hatte, legte die Kunze-Crew zum 17:9 (23.) nach. Beim Kabinengang lag die SG dann „nur“ mit sechs Toren hinten, da Sören Meier vor der Halbzeit noch zweimal für die Gäste eingenetzt hatte.
So sehr Florian Schacht von seiner Truppe auch enttäuscht war – die Leistung des Gegners erkannte er an. „Tobias Albert, Jannik Roslius und Oliver Schaffeld haben es richtig gut gemacht“, lobte er die Rückraumreihe der Verdener. Tabellarisch hat sich für beide Teams kaum etwas geändert: Während die SG Achim/Baden auf Platz vier steht, führt die HSG Verden-Aller als Achter die untere Tabellenhälfte an.
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