
Rostock. Die Weichen sind gestellt. Die Rollstuhlbasketballer des TSV Achim Lions haben sich kürzlich auf die lange Reise gen Rostock begeben, wo der drittletzte Spieltag der Oberliga-Saison ausgetragen wurde. Und auf der Rückreise hatte die Truppe um Spielertrainer Nico Röger zwei Siege aus zwei Partien im Gespäck. Sowohl der ärgste Verfolger, die SG Rostock/Stralsund II (61:51), als auch die RSG Langenhagen (53:35) wurden bezwungen. Diese Erfolge bedeuten, dass die Achimer auf Kurs Meisterschaft sind, haben sie doch ihre bis dato acht Partien allesamt siegreich bestritten.
„Nun müsste in zwei Wochen in Buchholz und am letzten Doppelspieltag im März in heimischer Halle schon einiges zusammenkommen, um den angestrebten Aufstieg in die Regionalliga noch zu verpassen. Vier Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz, die zum Teil auch noch gegeneinander antritt, sollten eigentlich genügen“, betonte Nico Röger.
Die Triumphe in Rostock waren aber hart erarbeitet. Insbesondere die Truppe von der Ostsee stellte unter Beweis, dass sie nicht zu Unrecht ganz oben in der Liga mitspielt. Die heimische SG bot den Lions nicht nur Paroli, sondern sorgte auch für deren ersten Pausen-Rückstand der Saison – 24:25. Die folgende Halbzeitansprache des angefressenen Spielertrainers sollte jedoch Wirkung zeigen. „Wir haben uns speziell im zweiten Viertel, als wir mit unserer größtmöglichen Aufstellung auf dem Parkett waren, nicht an die Absprachen gehalten und wollten die Probleme trotz unserer spielerischen Möglichkeiten mit der Brechstange lösen“, analysierte Röger, der durch Spielerwechsel wieder Ruhe ins Spiel der Lions brachte.
Und spätestens nach einem 18:2-Lauf ab Mitte des dritten Viertels war die Vorentscheidung gefallen. Großen Anteil daran hatte Martin Steinhardt, der mit 38 Punkten auch Topscorer der Partie war. Mit einem Elf-Punkte-Vorsprung (46:35) ging es in den letzten Abschnitt, der wiederum ausgeglichen verlief und somit in einen Sieg der Achimer mündete.
Die Freude über diesen Erfolg mussten sie aber erst einmal zur Seite schieben, gleich im Anschluss wartete die noch ausgeruhte Mannschaft aus Langenhagen. Dennoch ließ der Spitzenreiter nichts anbrennen und setzte sich bereits im ersten Viertel gegen einen physisch unterlegenen Kontrahenten ab. Über 14:6 (10.) kamen die Lions zur 26:19-Halbzeitführung. Trotz diverser Spielerwechsel geriet der Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Dementsprechend versöhnlich zeigte sich im Anschluss Michael Wilker, Co-Trainer und bester Schütze dieser Begegnung:„Langenhagen hat uns, wie Rostock/Stralsund zuvor auch, unsere Schwachpunkte aufgezeigt. Wir haben den Gegner beispielsweise viel zu leicht unter unseren Korb kommen lassen. Da war zeitweise noch eine Menge Sand im Getriebe. Im Laufe des Tages haben wir aber mehr und mehr als Mannschaft zusammengefunden und in den Situationen spielerische Lösungen gesucht und gefunden.“
Dank der beiden Siege herrschte gelöste Stimmung auf der gemeinsamen Rückfahrt. Trotz der makellosen Bilanz fand Nico Röger auch wieder kritische Worte: „Ja, Zufriedenheit herrscht, aber sicherlich keine Selbstzufriedenheit. Weiterhin ungeschlagen zu sein, ist natürlich toll, aber spielerisch haben wir nach wie vor noch eine Menge Luft nach oben. Sollten wir wirklich in der kommenden Spielzeit eine Klasse höher antreten, treffen wir naturgemäß auf entsprechend starke Konkurrenz. Da müssen wir in allen Bereichen noch eine Schippe drauflegen.“
Doch das ist Zukunftsmusik, in puncto Gegenwart fand Röger dann doch noch positive Worte: „Heute freuen wir uns selbstverständlich über weitere vier Punkte und über die positiven Dinge des Tages. Ein Sonderlob geht auf jeden Fall an unsere Spieler, die in der Regel etwas weniger Spielzeit bekommen. Alle haben klasse für die Mannschaft gekämpft und einen großen Anteil am Erfolg.“
Die nächsten Schritte auf dem Weg Richtung Meisterschaft stehen für die Lions am 10. Februar bei Blau-Weiß Buchholz auf dem Programm. Gegen den gastgebenden Tabellenletzten und die überraschend starke Truppe des MTV Braunschweig sollen die nächsten Punkte her. Denn am 25. März sollen am Ende des abschließenden Heimspieltages der Meistertitel und der Regionalliga-Aufstieg gefeiert werden.
TSV Achim Lions: M. Steinhardt (51 Punkte), Wilker (22), Röger (18), Christmann (10), Schwarmann (9), Wetjen (2), Albrecht (2), Tchorz, Geier, T. Steinhardt (nicht eingesetzt).
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