
Oyten. Mit dem Schlusslicht ist in der Fußball-Bezirksliga wieder zu rechnen. Dieses eindrucksvolle Statement gab der TV Oyten am Freitagabend ab. Einzig der Ertrag stimmte nicht ganz: 1:1 (1:0) gegen den TV Sottrum – zu wenig angesichts der couragierten Leistung. „Wir haben zwei Punkte verschenkt, das tut weh – vor allem, wenn man da unten drin steht. Das hätte der erste Sieg sein müssen“, haderte TVO-Trainer Axel Sammrey.
Die Enttäuschung stand ihm entsprechend ins Gesicht geschrieben, sauer auf sein Team war er dabei nicht. „Eigentlich bin ich nicht unzufrieden. Nur das Ergebnis ist ein Witz.“ Eine annehmbare Wahrnehmung, das Remis spiegelte den Spielverlauf keineswegs wider. Gerade in der zweiten Halbzeit hätten die Oytener mehrfach auf 2:0 stellen müssen. Aber vor allem der agile Dorian Mothes (58/83.) und der eingewechselte Firat Karaca (65./72.) ließen beste Chancen liegen. Und wenngleich der Sottrumer Keeper Lenn-Mika Reiter sehr gut hielt: Bei so vielen glasklaren Möglichkeiten hätte der TVO die Führung zwingend ausbauen müssen. Eine Qualitätsfrage? „Nein“, meinte Oytens Torwart Christian Rathjen. „Wir hatten einfach kein Glück im Abschluss, das passiert auch den Profis.“ Auch Sammrey nannte einen anderen Grund. „Das ist jugendlicher Leichtsinn. Wir haben oft die falsche Entscheidung getroffen.“
Von außen taten einem die Hausherren dabei fast schon leid. Denn die drei Punkte hätte sich der TVO aufgrund der leidenschaftlichen Vorstellung wirklich verdient gehabt. Letztlich schaffte es allerdings nur Murat Avanas (38.), einen Treffer zu erzielen. Sein Schuss im Sechzehner landete vom Innenpfosten im Tor des TVS. Weil Gästespieler Steffen Mech die Führung vier Minuten vor Ende der Partie noch mit einem Distanzschuss egalisierte, teilten sich die beiden Mannschaften am Freitagabend die Zähler.
Nichtsdestotrotz schöpfte der Gastgeber aus dem Spiel eine Menge Mut. „Als Mannschaft haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben deutlich geschlossener als zuletzt agiert“, sagte Rathjen, der außerdem seinem Coach den Rücken stärkte. „Das passt mit ihm.“ Genau das war auch eine wichtige Erkenntnis. Sammrey erreicht seine Spieler – der taktische Plan wurde sehr gut umgesetzt. Aus der Kompaktheit heraus erzeugte das laufstarke Team des Tabellenletzten immer wieder Ungenauigkeiten im Spiel der Gäste sowie aussichtsreiche Balleroberungen. Insbesondere Mothes und Lennart Brand überzeugten mit vielen starken Pressingmomenten. Die Folge: „Wir hatten so viele Torchancen wie in der ganzen Saison nicht“, analysierte Sammrey.
Bei den Gästen herrschte nach Schlusspfiff unterdessen Redebedarf. Nachdem sich Daniel Mathies aufgeregt mit einem Sottrumer Zuschauer unterhielt, rief er seinen Spielern zu: „Jungs, alle rein in die Kabine. Wir haben da etwas zu klären.“ Worum es ging, war jedoch nicht zu erfahren. Aufgrund des Resultats konnte der Bezirksliga-Aufsteiger aber grundsätzlich zufrieden nach Hause fahren. Eine Niederlage wäre nämlich mehr als gerechtfertigt gewesen, so war das Spiel der Mathies-Elf von Durchsichtigkeit, geringer Geschwindigkeit und vielen Fehlpässen geprägt.
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