
Achim. Leise gehofft hatten die Rollstuhlbasketballer im Vorfeld schon, am finalen Spieltag der Regionalliga eines der Top-Teams der Liga überraschen zu können. Doch letztendlich mussten sich die Achim Lions den starken Gegnern beugen. Als Aufsteiger belegen sie nun in der Endabrechnung einen bemerkenswerten vierten Platz, der schon vor dem letzten Spieltag souverän gesichert worden war. Zum Saisonabschluss gab es zwar allerbeste Stimmung und Unterhaltung sowie die lautstarke Unterstützung von mehr als 100 Zuschauern, nur eben keine Punkte für die Lions. Gegen die Emsland Rolli Baskets Meppen setzte es eine 38:61-Niederlage, der SG Rostock/Stralsund mussten sich die Gastgeber mit 39:59 geschlagen geben.
„Etwas schade natürlich, dass wir die Spiele hinten raus dann doch deutlich verloren haben. Aber heute war das Drumherum fast genauso wichtig wie die Ergebnisse. Wir haben es wieder einmal geschafft, viele Zuschauer zu mobilisieren, einige davon waren das erste Mal überhaupt beim Rollstuhlbasketball. Und ich denke, aus neutraler Sicht war das durchaus Werbung für unseren Sport. Die drei Begegnungen waren nie langweilig und von viel Kampf und Schnelligkeit geprägt“, resümierte Teamchef Nico Röger mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
In Partie Nummer eins gegen den Kontrahenten aus Meppen warfen sich die heimischen Rollis im ersten Viertel einen 9:6-Vorsprung heraus. Doch die Emsländer schalteten einen Gang hoch und setzten die Lions arg unter Druck. Die Folge: leichte Ballverluste der Achimer. Zur Halbzeit wurde somit aus der knappen Führung ein 19:30-Rückstand. Die Pause nutze Spielertrainer Röger dann zur intensiven Fehleranalyse. Inklusive personeller Umstellungen fruchteten seine Worte – zumindest zeitweise. Die Lions befreiten sich nun besser aus kniffligen Situationen. Zudem sorgte in der Offensive vor allem Center Michael Wilker – mit 26 Punkten Top-Scorer der Partie – dafür, dass der Gegner nicht weiter davonzog. Bis auf sechs Punkte kamen die Achimer sogar nochmals heran, vor dem abschließenden Viertel hatten die Meppener allerdings beim Stand von 44:30 die Grundlage für ihren Erfolg gelegt. Im letzten Abschnitt hatten die Lions nicht mehr viel entgegenzusetzen und mussten in die etwas zu hohe 38:61-Niederlage einwilligen.
In der Wartezeit bis zur zweiten Partie des Tages konnten sich die Weserstädter auf den folgenden Gegner einstellen und ihn beobachten. Die Gastmannschaften aus dem Emsland und aus Rostock/Stralsund kämpften im direkten Vergleich um die Vizemeisterschaft. Die Truppe von der Ostsee, die in Bestbesetzung angereist war, zeigte ihre ganze Klasse und behielt überlegen die Oberhand – 55:45.
Die Lions waren somit gewarnt, rollten dennoch mit positiver Einstellung aufs Parkett und wollten sich selbst und auch ihren zahlreichen Anhängern zeigen, dass sie den Spitzenteams Paroli bieten können. Zwar missglückte der Start (2:11), doch die „Löwen“ ließen sich nicht lange beeindrucken. Bereits nach den ersten zehn Minuten waren sie beim 11:15 wieder in Schlagdistanz. Da aber auch das zweite Viertel mit vier Punkten Vorsprung zugunsten der Gäste endete und diese ihre 26:18-Führung kurz nach der Halbzeitpause auf 34:18 ausbauten, schien die Partie frühzeitig entschieden zu sein. Doch die Achimer mobilisierten ihre letzten Kräfte und krönten einen 10:0-Lauf mit einem Dreier von Katrin Wetjen. Analog zur ersten Partie waren die Gastgeber nun plötzlich wieder auf sechs Punkte herangekommen (28:34/26.).
In der Folge gerieten jedoch die Schiedsrichter in den Fokus. Die umkämpfte Partie war von vielen Nickligkeiten geprägt. Unklare und fragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen führten zu einigen Diskussionen und Unterbrechungen, die sich naturgemäß negativ auf die Konzentration auswirken. Da bei den Lions in der Folge eine hohe persönliche Foul-Belastung zu Buche stand, war der Widerstand gebrochen, und die Spielgemeinschaft von der Ostsee fuhr nach und nach bis zur Schlusssirene ihren 59:39-Erfolg ein.
„Wir schaffen es noch nicht, über die volle Distanz unsere Leistung zu bringen. Wir haben durchaus gezeigt, dass wir auch mit diesen Teams phasenweise mithalten können – leider nicht über die kompletten 40 Minuten. Da fehlt uns noch die Konstanz. Daran müssen und werden wir bis zur nächsten Saison arbeiten. Mit der hinter uns liegenden Spielzeit können wir aber mehr als zufrieden sein. Platz vier ist als Aufsteiger aller Ehren wert, und wir haben ähnlich wie im vergangenen Jahr mit unseren Zuschauern und Gästen einen echt schönen Saisonabschluss gefeiert“, zieht Röger ein positives Fazit nach dem ersten Jahr in der Regionalliga.
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Um das alles selbst zu finanzieren, müssen die wohl ...