
Uphusen. Geht das schon wieder los? Diese Frage dürfte sich am Freitagabend so mancher Beobachter der Begegnung zwischen dem TB Uphusen und dem FC Eintracht Northeim gestellt haben. Schließlich nahm die Partie der Fußball-Oberliga Niedersachsen einen Verlauf, wie es in der Vergangenheit schon so häufig der Fall war, wenn der TBU beteiligt ist. Die Uphuser machten auf eigenem Platz das Spiel, waren im Grunde das bessere Team, schlichen dann aber doch als Verlierer vom Platz. Der Vizemeister der Vorsaison gewann mit 1:0 (wir berichteten).
Wenn die eigene Mannschaft verliert, kommt es nicht selten vor, dass ein Trainer anschließend Tacheles redet. Das war bei Fabrizio Muzzicato nicht der Fall. Für den Coach des TB Uphusen gab es ganz einfach keinen Grund, seine Elf niederzureden und heftig zu kritisieren. „Ich bin schon zufrieden mit dem, was ich gesehen habe“, fand er sogar lobende Worte. Sie waren aber auch verständlich. Denn es waren eben nur zwei Dinge, die Muzzicato in dem Spiel – nach dem Auswärtssieg in Emden war es für Uphusen das zweite der Saison – störten: Da war zum einen das Gegentor, zum anderen der Platzverweis für Sebastian Kmiec.
Der bullige Außenverteidiger musste in der 70. Minute das Feld verlassen. Zuvor hatte er Eintrachts Zehner Thorben Rudolph geschubst. Schiedsrichter Sebastian Lampe, der über weite Strecken eine klare Linie vermissen ließ, beurteilte die Aktion als Tätlichkeit. „Klar, ich gehe da zu intensiv hin und muss eigentlich wegbleiben“, sagte Kmiec. Als Tätlichkeit wollten aber weder er noch sein Trainer den Schubser gesehen haben.
Vor allem auch deshalb, weil Rudolph zuvor nicht bestraft worden war. Dem Schubser von Kmiec war eine rüde Attacke von Rudolph gegen Youness Buduar vorausgegangen. Lampe entschied auf Freistoß – eine Karte sah Rudolph nicht, wurde aber eben von Kmiec wegen seines harten Einsteigens umgestoßen. „Da muss man sicher nicht sofort Rot zeigen. Das war für mich keine Tätlichkeit. Jetzt stehen wir wieder als unfaire Mannschaft da, die wir aber gar nicht sind“, beurteilte der Trainer der Platzherren die Situation.
Bereits eine Viertelstunde zuvor ereignete sich das andere Ereignis, das Fabrizio Muzzicato so gar nicht gefiel: das Gegentor. Die Gastgeber machten im Spielaufbau einen Fehler, Northeim kam an den Ball. Dieser wurde auf Ilyas Bircan gespielt. Bircan war von der TBU-Abwehr nicht mehr aufzuhalten. Er lief allein auf Christian Ahlers-Ceglarek zu, der keine Chance hatte, den Schuss des Eintracht-Spielers zu halten. Vom Innenpfosten flog die Kugel ins Netz (55.).
Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Denn zuvor war die Muzzicato-Elf das klar bessere Team. Doch beste Chance wurden nicht genutzt. Immer wieder scheiterten die Uphuser an Gästekeeper Christopher Meyer – oder am Pfosten. „Wenn du solche Chancen hast, musst du auch treffen“, fasste TBU-Coach Fabrizio Muzzicato treffend zusammen. Northeim tauchte hingegen nur wenige Male in der Offensive auf, erzielte aber den entscheidenden Treffer.
Und so kam es dann, wie es in der Vergangenheit schon so oft geschehen ist: Uphusen spielte gut, war im Grunde besser als der Gegner, verliert aber dennoch. Und es war nicht das erste Mal, dass sich dieses Szenario gegen Northeim abgespielt hat. Denn das Heimspiel der Vorsaison gegen die Eintracht – Northeim siegte damals ebenfalls mit 1:0 – verlief im Grunde genauso wie das aktuelle.
Verzweifelt wegen des Déjà-vus klang der Coach nach der Begegnung allerdings nicht. „Vorwerfen kann ich der Mannschaft nichts. Es ist aber natürlich sehr schade, dass wir nicht zumindest einen Punkt geholt haben“, trauerte Muzzicato dann aber schon ein wenig den vergebenen Chancen nach.
Und somit bleibt einmal mehr festzuhalten: Der TB Uphusen betreibt in einem Heimspiel gegen Northeim wieder einen großen Aufwand, bleibt aber ohne Ertrag – und verpasst ganz nebenbei den perfekten Start in die neue Oberliga-Saison.
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bei der belebung des walls ... schon vor jahren initiiert ... ist bislang noch ...