
Manche Veränderungen sind gewollt, manche sind vonnöten und manche passen einem gar nicht. Solche Veränderungen gehen derzeit auch beim Fußball-Oberligisten TB Uphusen vonstatten. Seit rund einer Woche befinden sich die Arenkampkicker in der Vorbereitung auf die kommende Saison 2019/2020. Eine Zwischenbilanz.
Bisher nahm auch Dennis Janssen an der Vorbereitung teil – bis Donnerstagabend. Nach der Einheit informierte er Coach Fabrizio Muzzicato, dass dies sein letztes Training beim TBU gewesen sei. In Zukunft will der Abräumer im defensiven Mittelfeld zusammen mit seinen Freunden Fußball spielen. Und die stehen im Kader des Klassenkonkurrenten Heeslinger SC.
Dabei hatte Janssen für zwei Jahre seine Zusage gegeben und diese erst vor wenigen Wochen nochmals bestätigt. Entsprechend angefressen reagierte Uphusens Sportlicher Leiter Florian Warmer auf diese Nachricht. „Wir sind maßlos enttäuscht. Für mich ist ein Wort ein Wort, aber für einige Spieler ist das nichts mehr wert. Eine Woche nach Vorbereitungsstart – das hat einen faden Beigeschmack“, zeigt sich Warmer von Janssen enttäuscht. Das gilt auch für den aufnehmenden Verein. „Das ist kein feiner Zug von Heeslingen. Das ist schwach, sich mit Spielern zu beschäftigen, die woanders bereits zugesagt haben.“
Janssen selbst wollte sich im Grunde gar nicht zu seinem Entschluss äußern. „Ich bin keiner, der nachschießt.“ Seine Beweggründe nannte er dann aber doch: „Ich will wieder mit meinen Jungs zusammenspielen und wieder Spaß am Fußball haben. Ich gehe aus rein sportlichen Gründen, es ist nichts vorgefallen.“
Theoretisch bleibt dem TBU die Möglichkeit, Janssen zu sperren. Doch das ist wohl nur Theorie. „Er hat mir gesagt, dass das nichts bringt, da ihn Heeslingen zum Vertragsamateur machen würde.“ Zu einem direkten Aufeinandertreffen, Uphusen trifft am Freitagabend (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) bei den Elsdorfer Pokalwochen auf den Heeslinger SC, kommt es aber nicht. „Nein, ich werde nicht spielen und auch nicht dabei sein“, sagt Janssen. So groß der Unmut beim TBU über das Wann und Wie des Wechsels auch ist, als große Schwächung betitelt Warmer Janssens Abgang nicht. „Leistungsmäßig können wir ihn ersetzen. Aber mit 17 Feldspielern komme ich nicht durch die Saison.“
Heißt: Neue Spieler müssen her. Eine Verpflichtung steht bereits kurz bevor. Ramien Safi soll sich den Arenkampkickern anschließen. Seinen bisherigen Verein, den Landesligisten TuS Sulingen, hat der offensive Rechtsaußen bereits verlassen. Im Gegensatz zu Janssen wird Safi am Freitagabend auflaufen, als Gastspieler Uphusens. Und sein potenzieller künftiger Coach ist bereits von Safi begeistert. „Er trainiert schon bei uns mit und macht einen sehr guten Eindruck. Er ist allemal bereit für die Oberliga“, betont Fabrizio Muzzicato.
Darüber hinaus ist der Oberligist an einem weiteren Spieler dran, der die Offensive verstärken soll. Denn dieser Bereich hat sich beim TBU aufgrund der Abgänge von Nils Laabs und Daniel Throl erneut zur größten Baustelle entwickelt. Hinzu kommt, dass bisher weder Philipp Bruno Rockahr noch Faruk Celik an der Vorbereitung teilnehmen konnten. Rockahr befindet sich im Urlaub und Celik plagen Leistenprobleme.
Bisher fehlte auch Keeper Christian Ahlers-Ceglarek, der noch immer mit seiner Verletzung aus dem Spiel in Hannover Mitte Mai zu kämpfen hat. Er versucht, wie auch Faruk Celik, ab Montag wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. Auf eine überraschend gute Trainingsbilanz kann bisher Marius Winkelmann verweisen, ist der Zugang vom TV Oyten doch oft beruflich eingeschränkt. Und das freut auch den Coach. „Wir müssen mal sehen, wie es weitergeht. Aber mit Marius haben wir jemanden, der sehr spielintelligent ist und das Geschehen auf dem Platz sehr gut steuern kann. Das hat uns vergangene Saison gefehlt. Man merkt ihm seine jahrelange Regionalliga-Erfahrung an“, lobt ihn Muzzicato.
Gefehlt hat dem TBU in der vergangenen Spielzeit einiges, nach kritischer Selbsteinschätzung nach dem Saisonende auch dem Trainer selbst. „Ich muss klarer und direkter werden, wenn ein Spieler nicht das und das macht und nicht das und das umsetzt. Ich darf dann nicht mehr denken, der Spieler macht das nächste Woche schon besser. Ich muss konsequenter werden. Ich muss Konsequenzen tragen und das werden die Spieler auch müssen“, betont der TBU-Coach.
Alles Bisherige will er aber auf keinen Fall über den Haufen werfen. „Es gibt viele Dinge, an denen wir ansetzen können, denn wir haben auch einige überragende Spiele gemacht. Die Kunst ist, dass wir öfter funktionieren“, sagt Muzzicato.
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