
Nicht mehr lange, dann absolviert die Delmenhorster Fußball-Stadtauswahl ihren zweiten Auftritt – und wie schon bei der Premiere im Mai 2015 hat der Gegner wieder einen klangvollen Namen. Damals verlor die Mannschaft vor rund 2500 Zuschauern mit 1:7 gegen die Bundesliga-Profis des SV Werder Bremen, am Sonntag, 22. Mai, gibt sich nun der Zweitligist FC St. Pauli im Stadion an der Düsternortstraße die Ehre. Anstoß der Partie ist um 15.30 Uhr. „Es wird wieder ein Fußballfest für die ganze Familie“, freute sich Organisator Murat Kalmis, der den Kiezklub aus Hamburg von einem Gastspiel in Delmenhorst überzeugt hat. Karten für das Duell gibt es im Vorverkauf ab Montag, 2. Mai, bei Sport Duwe am Hasporter Damm und bei der Delbus am ZOB. Ein Sitzplatz kostet 15, ein Stehplatz zehn Euro. Kinder bis 14 Jahre und Rentner zahlen jeweils fünf Euro Eintritt.
Als Schirmherr des Spiels fungiert Oberbürgermeister Axel Jahnz, dessen Fußball-Herz zwar für den St.-Pauli-Stadtrivalen Hamburger SV schlägt, der während der Präsentation der Partie am Dienstag allerdings trotzdem betonte: „St. Pauli ist Kult, das weiß jeder. Überall, wo dieser Verein hinkommt, ist er herzlich willkommen. Für die Stadt Delmenhorst ist es eine Ehre, die Mannschaft begrüßen zu dürfen.“ Murat Kalmis hob hervor, dass der Zweitligist zugesichert habe, mit seinem kompletten Kader an die Delme zu reisen. Auch Trainer Ewald Lienen sei mit dabei. Im Anschluss an das Duell gegen die Stadtauswahl wird es noch eine Autogrammstunde mit den Profis geben.
Murat Kalmis verriet am Dienstag, dass es nicht ganz billig ist, den Hamburger Stadtteilverein für ein Freundschaftsspiel zu gewinnen. 22 600 Euro Gage fordere der FC St. Pauli für sein Kommen. „Deswegen geht mein herzlicher Dank an sämtliche Sponsoren, die uns unterstützen und das Spiel dadurch erst möglich machen“, sagte Kalmis. Im Nachgang der Begegnung will der Organisator den Geldgebern eine Bilanz vorlegen. „Ich organisiere das Spiel nicht aus kommerziellen Gründen, sondern für die Stadt Delmenhorst“, betonte Kalmis, „mir sind Transparenz und Offenheit sehr wichtig“. Die Nachfrage nach Karten sei schon weit vor Beginn des Vorverkaufs hoch, versicherte Manfred Imhoff, der auch den zweiten Auftritt der Stadtauswahl wieder gemeinsam mit Kalmis auf die Beine stellt. „Es gab schon Anrufe von Leuten, die unbedingt wissen wollten, wo sie Karten herbekommen“, sagte Imhoff – und räumte ein: „Der Termin des Spiels ist zwar etwas unglücklich, aber da sind wir eben an St. Pauli gebunden. Wir müssen das Datum nehmen, an dem die Profis können.“ Zur Erklärung: Im Vorfeld des Freundschaftsspiels hatte es einige Irritationen wegen des Termins gegeben, da Ende Mai die Pflichtspielrunden der Delmenhorster Vereine, die einen Großteil der Stadtauswahlspieler abstellen, noch nicht beendet sind. Dieses Problem ist inzwischen aber gelöst. Mit Hilfe von Erich Meenken, dem Vorsitzenden des Fußballkreises Oldenburg-Land/Delmenhorst wurde der Spielplan entsprechend angepasst, sodass es im Stadion keine Engpässe geben wird. „Am 22. Mai haben wir neben dem Spiel der Stadtauswahl noch fünf andere Partien im Stadion, drei davon morgens um 11 Uhr und zwei am Nachmittag“, erklärte Meenken, der sich dafür eingesetzt hat, dass ausnahmsweise auch die Kabinen der benachbarten Stadionhalle mit genutzt werden können.
Stadtauswahl-Kader noch unklar
Welche Spieler zum Aufgebot der Stadtauswahl gehören, liegt übrigens wieder in den Händen des Trainer-Trios Matthias Kaiser, Servet Zeyrek und Önder Caki, das das Team schon gegen Werder betreut hatte. „Sie sprechen sich ab und werden eine Mannschaft zusammenstellen, die hoffentlich gut dagegen halten kann“, sagte Kalmis. Bedenken, dass sich einige Vereine weigern könnten, Akteure für die Partie abzustellen, weil es für sie noch um wichtige Punkte in der Pflichtspielsaison geht, hat der Organisator nicht: „Alle Klubs unterstützen uns. Ich habe bisher von keinem gehört, dass er seine Spieler nicht zur Verfügung stellen will“, sagte Kalmis.
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