
Stenum. Vier Punkte aus zwei Spielen – die Bezirksliga-Fußballer des VfL Stenum haben einen überraschend guten Start in die neue Saison hingelegt. Abwehrchef Daniel Isenberg (24) sprach im Interview mit Daniel Cottäus über den neuen Trainer Ralf Faulhaber, seine Rolle in der Mannschaft und erklärt, warum die Stenumer ihren Zuschauern am heimischen Kirchweg immer wieder großes Spektakel bieten.
Herr Isenberg, im ersten Heimspiel der neuen Saison hat der VfL Stenum da weitergemacht, wo er in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat. Beim späten 3:1-Erfolg über den TV Esenshamm haben Sie ihren Zuschauern gleich wieder Spektakel geboten. Was macht den Platz am Kirchweg so besonders?
Daniel Isenberg: Der Platz ist im Vergleich zu anderen in der Region sehr klein. Da können wir das Spiel gut kompakt machen. Wer am Kirchweg ordentlich verschiebt, hat immer einen Vorteil. Das sind viele Gegner nicht gewohnt und bekommen gegen uns Schwierigkeiten. Außerdem gehen wir mit großem Selbstvertrauen in jedes Heimspiel, weil wir wissen, dass wir zu Hause bärenstark sind.
In der abgelaufenen Saison sind in 15 Bezirksliga-Spielen am Kirchweg 75 Tore gefallen. Das macht im Schnitt exakt fünf Treffer pro Partie. So viel wird dem Publikum sonst nirgendwo geboten...
Fünf Tore im Schnitt? Das hätte ich selbst nicht gedacht. Es ist aber schön, wenn wir unseren Fans etwas bieten können. Dann machen wir lieber auf eigenem Platz das Spektakel, als auswärts. Das Wichtigste ist aber natürlich, dass wir das Spiel gewinnen.
Der VfL Stenum hat im Vorjahr mit 73 Toren den viertbesten Angriff der Liga gestellt, dafür hinten aber auch über 60 kassiert. Ganz ehrlich: Blutet Ihnen als Abwehrspieler – bei aller Offensivfreude – da nicht manchmal das Herz?
Mich regt jedes Gegentor auf – auch wenn wir am Ende mit 5:1 gewinnen. Da wir immer versuchen, sehr schnell in die Spitze zu spielen, gehen vorne eben auch öfter mal Bälle verloren. Für uns Abwehrspieler bleibt in solchen Fällen nur wenig Zeit zum Durchschnaufen. Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir in der Offensive eine extrem hohe Qualität haben. Das ist durchaus beruhigend, da können wir uns hinten hin und wieder mal einen leisten (lacht).
Im Sommer hat Ihr Team in Cüneyt Yildiz, Roland Göde und Jörn Poppe drei Leistungsträger verloren, von außen ist kein neuer Spieler dazu gekommen. Was ist in dieser Saison möglich für Stenum?
Das Ziel bleibt der Klassenerhalt. Auch von dem guten Saisonstart sollten wir uns nicht blenden lassen und die Vorgabe nicht korrigieren. Wir müssen versuchen, möglichst schnell 30 bis 35 Punkte zu sammeln, die am Ende reichen sollten. Im Winter kann man dann immer noch sehen, ob eventuelle Verstärkungen möglich sind. Als Mannschaft müssen wir einfach eng zusammenrücken – das hat bisher hervorragend geklappt.
Einen ganz entscheidenden Zugang gab es im Sommer allerdings doch: Ralf Faulhaber hat den Trainerposten von Jürgen Hahn übernommen. Was macht er anders als sein Vorgänger?
Generell hat ja jeder Trainer seinen ganz eigenen Führungsstil. Ralf ist im Vergleich zu Jürgen näher dran an der Mannschaft, ist mehr der Kumpeltyp. Jürgen hat viele Dinge eher auf der professionellen Basis geregelt. Wir sind mit ihm immer sehr gut klar gekommen und waren traurig, als die Nachricht kam, dass er geht. In Ralf haben wir aber einen guten Nachfolger gefunden, der sehr viel Spaß ins Team bringt und ein abwechslungsreiches Training anbietet.
Den Saisonstart hat der Neue immerhin schon mal besser hinbekommen als sein Vorgänger – in der vergangenen Spielzeit gab es zum Auftakt sechs Pleiten in Serie...
Ja, das stimmt, hat aktuell aber keine Rolle mehr gespielt. Ich zumindest hatte den Fehlstart nicht im Kopf. Schlimmer hätte es ja ohnehin nicht kommen können (lacht). Nach dem Punktgewinn am ersten Spieltag (Stenum erkämpfte sich ein 1:1 beim SV Wilhelmshaven II, Anm. d. Red.) war mir klar, dass wir auch gegen Esenshamm gewinnen können.
Ralf Faulhaber hat Sie unlängst als "wichtige Stütze in der Defensive" beschrieben. Wie sehen Sie selbst Ihre Rolle im Team?
Ich habe mich vor der Saison für die Einführung der Viererkette mit ausgesprochen. Da ist es klar, dass ich jetzt auch Verantwortung übernehmen muss. Nach zwei Jahren als Kapitän bin ich das aber gewohnt. Da ich bald ein Studium aufnehme und weniger Zeit habe, habe ich die Binde abgegeben – trotzdem sehe ich es als meine Aufgabe an, als Führungsspieler voranzugehen.
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ja so lange debattieren, darin sind wir ganz groß.