
Das Bezirksliga-Derby zwischen dem SV Baris und dem SV Tur Abdin Delmenhorst begann furios und hektisch, doch spätestens nach der frühen Roten Karte gegen Abdins Christopher Demir verflachte die Partie, die Schiedsrichter Per-Ole Wendlandt trotz einiger strittiger Szenen jederzeit gut im Griff hatte. Letztlich setzten sich die Gäste an der Lerchenstraße mit 2:1 (2:1) durch. Trotz langer Überzahl war es dem SV Baris nicht gelungen, die Partie zu domineren und sich klare Chancen herauszuspielen. „Es war eine unterirdische Leistung von uns, der Gegner hat aber auch nicht viel gemacht. Wir haben verdient verloren, das war heute nicht bezirksligatauglich“, fand Baris-Coach Önder Caki nach dem Schlusspfiff klare Worte. Sein Gegenüber Andree Höttges war mit der Leistung seiner Fußballer zufrieden. „Der Sieg war verdient, wir haben die etwas bessere Spielanlage gehabt und bis auf Standards mit zehn Mann nur wenig zugelassen“, analysierte er.
Es waren noch keine 60 Sekunden in diesem Derby gespielt, da hätte Justin Lentz bereits das 1:0 für die Gäste erzielen können: Nach einem starken Pass von Artjom Prieb war er auf links seinem Gegenspieler Mert Tunc davongelaufen und setzte das Leder alleine vor Orhan-Can Karakaya nur knapp neben den Kasten. In der dritten Minute zog Abdins Can Blümel einen Freistoß aus zentraler Position kurz vor dem Strafraum über das Gehäuse. Normalerweise gehören direkte Freistöße zu den Stärken der Abdiner, doch in dieser Partie vergaben die Aramäer gleich sieben solcher Gelegenheiten, ohne dabei auch nur einmal gefährlich zu werden.
Auch Baris startete schwungvoll: Zunächst köpfte Florian Id eine Ecke nur knapp neben den Kasten (5.), dann markierte Mergim Bajqinovci nach einem schönen Querpass von Dennis Kuhn früh das 1:0 (6.). Es folgten zwei harte Einsteigen – je eines pro Team – vor den Trainerbänken (8.). Und direkt war die Aufregung groß. Abdin-Anhänger und einige Baris-Spieler tauschten Nettigkeiten aus, Wendlandt unterbrach die Partie für ein paar Minuten und wies die Zuschauer an, nicht mehr zwischen den Trainerbänken zu stehen. Zudem sprach er mit den Akteuren. Das zeigte offenbar Wirkung: Bei diesem Derby gab es in der Folge zwar viele kleinere Fouls, jedoch keine groben. Zudem diskutierten die Akteure nur wenig mit dem Unparteiischen.
Die Partie ging durchaus rasant weiter: Alexander Pelman lief Dennis Thüroff im Strafraum unnötig in die Hacken. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Can Blümel sicher zum 1:1 (18.). Einen zweiten Elfmeter forderte Simon Matta in Minute 26: Nach einem Doppelpass tauchte er frei vor Karakaya auf, spitzelte den Ball am Baris-Schlussmann vorbei und fiel. Karakaya hatte jedoch die Arme eingezogen, Matta fiel schon vor dem leichten Kontakt. Wendlandt pfiff nicht. Das tat er aber drei Minuten später: Einen Abschlag ließen die Abdiner trumpfen, Mikael Blümel war schneller als Christopher Demir, der den Baris-Stürmer am Trikot zog. Da er letzter Mann war, flog er dafür vom Platz (28.). Kurioserweise flaute das Tempo nun komplett ab, bis zur 45. Minute gab es keine Torchancen mehr. In der letzten Minute des ersten Durchgangs unterlief Karakaya jedoch eine Blümel-Ecke, sodass Simon Matta aus kurzer Distanz zum 2:1 für die Gäste einnicken konnte.
Auch im zweiten Durchgang schafften es die Gastgeber nicht, die Überzahl auszunutzen. Kritisch wurde es für Abdin in der 65. Minute. Kapitän Michael Sen checkte mit angelegtem Arm Dennis Kuhn im Strafraum, der dafür vehement Elfmeter forderte. Wendlandt ließ diesen Körpereinsatz durchaus nachvollziehbar durchgehen. Gefährlich wurde es noch zweimal: Zunächst wehrte Abdin-Torwart Marc Ibrahim einen Kopfball von Sinan Özütemiz zur Ecke ab (80.), bevor er in der Nachspielzeit den Sieg für seine Farben mit einem starken Reflex rettete (90.+2). Cuma Caliskan hatte Shewket Barakat Osef an der Strafraumgrenze freigespielt. Dieser hatte nur noch Ibrahim vor sich und zielte über dessen Schulter. Der Abdin-Schlussmann riss einen Arm hoch, bugsierte das Leder so noch an die Latte.
Es folgten noch ein paar hohe Bälle in den Abdin-Strafraum, die die Aramäer jedoch recht problemlos verteidigten. So blieb es beim 2:1-Auswärtssieg.
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