
Trauer und Freude lagen bei den elften Urban ClassX in Wüsting bei der jüngsten Ausgabe der Reitturnierserie dicht beieinander: Während sieben der geplanten 20 Prüfungen ersatzlos gestrichen werden mussten, holte Carsten Raschen vom RC Hude den Sieg in der Springprüfung der Klasse M*.
Seit November bot die wöchentliche Urban-ClassX-Serie in Wüsting sowohl Amateuren als auch Profis die Möglichkeit, ihre Pferde in Corona-Zeiten Turnierluft schnuppern zu lassen. Ein Angebot, das die Reiter dankend annahmen und zahlreich nach Wüsting fuhren. Die Bedingungen in der Messehalle der LandTageNord wurden angepasst und das Hygienekonzept von den Behörden abgesegnet. Bei den zehn Terminen, die seitdem erlaubt waren, nahmen mitunter mehr als 300 Reiter an den jeweils vier Turniertagen teil. Gut drei Monate lang lief alles reibungslos. Und wenn es nach dem Veranstalter-Team um Helmut Urban und den Aktiven gegangen wäre, wäre das auch noch bis Mitte April so geblieben.
Doch leider ist das Leben kein Ponyhof, auch nicht bei den Urban ClassX: In der vergangenen Woche kam vom Niedersächsischen Sozialministerium der Bescheid, dass ab sofort keine Amateursportler mehr an dem Turnier teilnehmen dürfen. Zwar wurde das Hygienekonzept vom Ordnungsamt nicht beanstandet, dennoch wurden die Auflagen für das Reitevent im aktuellen Lockdown bis auf Weiteres verschärft. So mussten die Freizeit-Reiter am Tag vor dem Turnierauftakt der elften Ausgabe auf den Kanälen der Urban ClassX lesen, dass sie sich die Fahrt nach Wüsting sparen können: „Die Turniere gehen unverändert weiter, allerdings nur für Profis und Spitzensportler (Kader). Die bekannten Bedingungen aus Dezember und Januar bleiben bestehen. Es tut uns schrecklich leid, dass der Individualturniersport für Amateure aktuell nicht mehr gestattet ist“, teilten die Veranstalter mit.
Konkret hieß das: Von den üblichen vier Turniertagen wurde der Sonntag komplett gestrichen, da die fünf Prüfungen des Tages nur für Amateure vorgesehen waren. Auch am Freitag entfielen zwei reine Amateur-Wettbewerbe. Für die noch übrigen 13 Prüfungen wurde der zugelassene Teilnehmerkreis auf die sogenannten „Reiter mit Option B“ eingegrenzt. Diesen Änderungen fielen auch zahlreiche der Reiter aus den Vereinen rund um Delmenhorst zum Opfer, die für das Turnier genannt hatten. Unter anderem sah eine ganze Damen-Riege vom RV Ganderkesee ihre Teilnahmepläne für die elften Urban ClassX im Corona-Wind verwehen: Laurin und Josephine Antz, Leslie Beilken, Marie-Xenia Beyer, Janne Grimsehl, Maira Lachs, Marie Schreiber, Jenny Tönjes – allesamt nur Karteileichen in der einstigen Teilnehmerliste. Allein Nina-Carlotta Meiners, Klaudia Barsony und Heike Jahncke vom Ganderkeseer Reitverein waren noch in den ausgedünnten Starterlisten zu finden.
Auch von den sechs geplanten Teilnehmern des RC Hude mussten sich fast alle damit abfinden, dass das Turnier für sie schon beendet war, bevor es losging. Lediglich Carsten Raschen ging noch an den Start. Bei den drei verbliebenen Reiterinnen aus Ganderkesee lief es insgesamt eher durchwachsen: Klaudia Barsony startete bei der allerersten Prüfung des Turniers zwar gleich mit zwei Pferden, kam aber nicht in die Platzierungen. Bei der Springpferdeprüfung der Klasse A** landete sie mit Copacabana 56 auf dem geteilten Rang 22 (Wertenote 7,30). Mit ihrer zweiten Stute Daiquiri 134 lief es noch ein wenig schlechter (Wertenote 7,00), sodass am nur Rang 26 drin war. Zudem musste sie diesen teilen.
Auch Nina-Carlotta Meiners hatte für die A**-Springpferdeprüfung genannt, war am Ende mit Betha M aber nur auf dem letzten Platz (31) der Rangliste zu finden. Ein wenig besser erging es ihr auf ihrer zweiten Stute Frieda M bei den beiden anschließenden Prüfungen: Bei der Springpferdeprüfung Klasse L bekam das Duo eine Wertung von 7,60 und damit Rang 20 bei 40 Teilnehmern. Beim M*-Springpferdewettbewerb gab es schließlich den zwölften Rang bei 20 Startern.
Heike Jahncke legte bei ihrem ersten Auftritt gleich gut los: Auf der Stute Lillemor S sicherte sie sich direkt den fünften Platz der ersten Abteilung des M*-Springens. Im zweiten Versuch, einer weiteren M*-Springprüfung, handelte sich das Gespann dagegen vier Fehler ein und musste sich daher mit Rang 16 begnügen. Nach einer Nacht Erholung wollte Jahncke es dann noch einmal in der anspruchsvollsten Prüfung des Turniers wissen: Im S*-Springen ritt sie als 21. Starterin in den Parcours und auf Rang neun wieder heraus. Damit verpasste sie allerdings knapp die Platzierungen.
So richtig freuen durfte sich dagegen Carsten Raschen, der einzige Vertreter des RC Hude in Wüsting. Auf Nevio D holte er zuerst Rang neun in der M*-Springpferdeprüfung und dann Platz zwei in der Springprüfung mit Idealzeit Klasse L. Dabei musste er sich nur Thorsten Pander (TG Bad Zwischenahn) auf Cabiluna geschlagen geben. Das ließ Raschen so aber nicht stehen: Auf der Stute Nola 9 griff er in einem M*-Springen noch einmal richtig an. Nach einem Null-Fehlerritt in 64,46 Sekunden verwies er Maxmilian Wurster (RV Oldenburger Muensterland) und Hannah-Michelle Wilken (RFV Warendorf) auf die Plätze zwei und drei. Mit diesem Sieg nahmen die Urban ClassX also zumindest für den Huder ein gutes Ende.
Weiter geht es trotz der verschärften Teilnahmebedingungen wie gehabt am kommenden Donnerstag, 4. Februar. Allerdings wird auch beim zwölften Turnier der Serie der ursprünglich geplante Sonntag entfallen. Zudem kommt es bei der finalen Zeiteinteilung der Prüfungen zu Verschiebungen. Genauere Infos unter: www.urban-classx.de.
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