
Im ungeliebten Duell zwischen den beiden Herrenteams des TV Hude in der Tischtennis-Verbandsliga hat sich die Erstvertretung nur überraschend knapp mit 9:7 durchgesetzt. Und dabei kam der letzte Punkt sogar noch ungewöhnlich zustande: Finn Oestmann, der zusammen mit Marco Stüber das Enddoppel der Reserve bilden sollte, war gar nicht mehr vor Ort. Das Spiel ging somit kampflos an Hude I.
„Das ist sehr blöd gelaufen und sollte natürlich eigentlich nicht passieren“, erklärte Marco Stüber. Schon vorher war die Partie kein Verbandsliga-Duell wie jedes andere. „Ein Spiel zwischen zwei Mannschaften eines Vereins ist immer merkwürdig. Gegen die Vereinskollegen kann man sich nicht so pushen und auch von außen nicht so intensiv anfeuern wie sonst. Man kennt sich gut, und wenn dann die Stärke so eng beieinander liegt, kann es auch mal ungewöhnliche Ergebnisse geben“, erklärte Florian Henke. Zu Beginn lief alles noch in etwa so, wie es zu erwarten war. Bei Hude I ersetzte Holger Lebedinzew aus der vierten Mannschaft Ryan Farrell. Personal aus der dritten Mannschaft war kaum mehr verfügbar, denn die Hälfte dieses Teams musste im zweiten ran: Julian Ewert, Andreas Lehmkuhl und Tom Piper ersetzten Dietmar Scherf, Jonas Schrader und Julian Meißner. Und so setzte sich Hude I auch früh ab. Am Ende der ersten Runde hatten lediglich Engels/Lebedinzew das Doppel gegen Ewert/Lehmkuhl und Lebedinzew sein Einzel gegen Lehmkuhl abgegeben, außerdem hatte der stark auftretende Sören Dreier ganz knapp mit 15:13 im fünften Satz gegen Gerrit Meyer für die Reserve gepunktet.
Als Florian Henke zu Beginn der zweiten Runde gegen Finn Oestmann gewonnen hatte, stand es 7:3 für die erste Mannschaft. Ein Entscheidungsdoppel schien in weiter Ferne, und Oestmann, der an seinem 19. Geburtstag abends noch Gäste erwartete, verabschiedete sich in dem Glauben, nicht mehr an den Tisch zu müssen. „Das war auch ein Kommunikationsproblem im Vorfeld. Hätte ich gewusst, dass Finn früher gehen möchte, dann hätten wir ihn nicht im Einserdoppel aufgestellt“, erklärte Kapitän Marco Stüber.
Zu Recht, denn plötzlich lief das Spiel nicht mehr so wie vermutet. Stüber schlug Felix Lingenau und Sören Dreier bezwang auch Marc Engels. Es stand 7:5, parallel spielten nun Gerrit Meyer gegen Julian Ewert und Uwe Schmitt gegen Lehmkuhl. Meyer schien schnell auf der Siegerstraße zu sein. Schmitt ging am Nebentisch davon aus, dass sein Spiel dann nicht mehr in die Wertung eingehen würde, und spielte vielleicht etwas weniger zwingend als sonst. Aber der Neuzugang hatte sich schlicht verrechnet, die Partie zählte auf jeden Fall. Erst nach zwei Sätzen bemerkte er seinen Irrtum, schaffte es aber nicht mehr, den Schalter umzulegen, und unterlag dem Ersatzmann mit 0:3. Tom Piper brachte die Reserve gegen Lebedinzew nach verlorenem ersten Satz und anschließender Taktik-Umstellung auf 7:8 heran. Die Freude aufseiten der zweiten Mannschaft hielt sich allerdings in Grenzen, denn so kam es nun zum kuriosen kampflosen Sieg des Enddoppels Lingenau/Schmitt gegen Stüber/Oestmann. Ein Ende, das irgendwie zum gesamten Spiel passte, das schon im Vorfeld von allen Seiten eher zum notwendigen Übel erklärt worden war.
TV Hude I – TV Hude II 9:7
Lingenau/Schmitt – Dreier/Piper 4:11, 11:6, 11:8, 11:6; Henke/Meyer – Oestmann/Stüber 11:7, 11:6, 6:11, 11:7; Engels/Lebedinzew – Ewert/Lehmkuhl 11:6, 7:11, 9:11, 11:9, 6:11; Henke – Stüber 11:4, 13:11, 11:7; Lingenau – Oestmann 11:8, 5:11, 12:10, 13:11; Engels – Ewert 9:11, 12:10, 11:8, 11:8; Meyer – Dreier 15:13, 11:8, 3:11, 8:11, 13:15; Schmitt – Piper 11:8, 11:8, 11:4; Lebedinzew – Lehmkuhl 3:11, 11:8, 10:12, 7:11; Henke – Oestmann 11:8, 11:3, 11:7; Lingenau – Stüber 9:11, 11:7, 4:11, 11:9, 5:11; Engels – Dreier 8:11, 5:11, 9:11; Meyer – Ewert 11:7, 11:7, 13:11; Schmitt – Lehmkuhl 5:11, 12:14, 8:11; Lebedinzew – Piper 11:7, 2:11, 3:11, 9:11; Lingenau/Schmitt – Oestmann/Stüber 11:0, 11:0, 11:0 ALE
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