
„Irgendwann wird es uns erwischen.“ Diese Prognose gab Tim Müller kürzlich ab – und damit sollte der Trainer der A-Junioren des VfL Stenum auch recht behalten. Zwei Wochen nach dieser Aussage gab Müllers Mannschaft erstmals Punkte ab. Zu Hause unterlagen die Stenumer Fußballer dem VfL Oldenburg mit 1:3 (0:2). Das Resultat ließ sich allerdings verschmerzen: Trotz der Pleite führt der VfL nach sechs Spielen die Tabelle der Landesliga an.
Dennoch hätten Müller und Co. die Partie gegen die Oldenburger natürlich gerne anders gestaltet, zumal das auch im Bereich des Möglichen lag. „Das war ein Spiel auf Augenhöhe“, analysierte Müller. Die Punkte habe der Gast aber nicht unverdient mitgenommen. „Oldenburg stand sehr stabil und hat sich kämpferisch stark präsentiert.“ Zudem habe der Gegner mit einer fast perfekten Chancenverwertung überzeugt: „Sie waren gnadenlos effektiv, haben für drei Tore nur vier Chancen gebraucht.“
Der erste Treffer für die Oldenburger durch Hanno-Helmut Kühlke (10.) sei allerdings etwas glücklich zustande gekommen. „Nach einer Ecke sind wir im Zweikampf dran. Dadurch bekommt der Gegenspieler keinen kontrollierten Kopfball hin, die Bogenlampe ist dann aber hinten reingefallen. Das war sicherlich nicht so gewollt“, beschrieb Müller. Bei den beiden anderen Toren habe sich dann die individuelle Klasse des Oldenburger Doppeltorschützen Simon Brinkmann gezeigt. Laut Müller passte in der 39. Minute alles in seiner Aktion: Ballverarbeitung, Durchsetzungsvermögen und Abschluss. „Generell waren die Oldenburger im Abschirmen und Festmachen sehr gut.“
Für das 3:0 (70.) sei vor allem Brinkmanns Schussstärke verantwortlich gewesen. „Unser Innenverteidiger Crispin Muntert macht taktisch alles richtig und drängt ihn nach außen. Dann hat er aber einen Strahl reingehauen“, berichtete Stenums Coach. Die Offenheit in der Defensive hatte jedoch auch ihren Grund. „Wir sind volles Risiko gegangen, um den Anschlusstreffer zu erzwingen“, erklärte Müller. Wenigstens das 1:3 sollte Stenum auch noch gelingen. Eine Kombination veredelte Ole Stolle mit seinem fünften Saisontor (83.). „Kompliment an die Jungs, sie haben immer weitergemacht“, meinte Müller.
Letzten Endes passte aber nicht alles bei Stenum. „Wir waren nicht clever und unangenehm genug an dem Tag, haben in den Zweikämpfen zu wenig Zugriff gefunden“, bemängelte Müller. Des Weiteren versemmelte der Gastgeber zu viele Möglichkeiten. „Wir hatten vier Eins-gegen-Eins-Aktionen, haben es im Endeffekt aber nicht geschafft, den Torwart zu überwinden.“ Sorgen machte sich der Stenumer Trainer deshalb aber nicht. „Sie müssen die Bälle reinmachen, das weiß jeder. Das hat an dem Tag aber nicht so funktioniert. Dass wir mal verlieren, liegt in der Natur des Sports.“ Trotz fünf Siegen zum Auftakt bleibt er realistisch. „Wir sind gut gestartet, aber wir sind Aufsteiger. Es gibt keinen einzigen Spieler in unserer Mannschaft, der vorher schon in der Landesliga gespielt hat. Zudem werden sich die Gegner auch besser auf uns einstellen. Da müssen wir Lösungen finden“, sagte Müller.
Unabhängig davon will der VfL sein eigenes Spiel immer weiter verbessern. Grundsätzlich sind die Stenumer A-Junioren momentan aber schon auf einem hohen Niveau unterwegs. „Wir müssen nichts ändern, werden so weiterspielen wie vorher. Die erste Niederlage war kein strukturelles Problem und wirft uns nicht um“, betonte Müller. Schon beim Gipfeltreffen am kommenden Sonnabend beim Zweiten SC Melle 03 (Anpfiff um 15.45 Uhr) will der Tabellenführer wieder voll da sein. Für Müller hält sich die Bedeutung der Partie jedoch in Grenzen. „Das Spitzenspiel hat sich die Mannschaft in den Wochen vorher erarbeitet. Ich will es aber nicht zu hoch hängen. Wir sind noch ganz am Anfang der Saison.“
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