
Wildeshausen. Der VfL Wildeshausen hat sich gegen das abgeschlagene Schlusslicht Eintracht Wiefelstede schwerergetan als erwartet. Dennoch siegten die Bezirksliga-Kicker von Trainer Marcel Bragula im heimischen Krandelstadion recht ungefährdet mit 4:2 (2:0). „Es war ein Arbeitssieg und wir sind froh, dass wir die drei Punkte hierbehalten haben“, sagte Bragula. Der VfL-Coach sprach von einem verdienten Sieg auf einem schwierigen Boden, auf dem viele Bälle versprangen. „Wir haben nun mal Winter, da kann man kein Super-Geläuf erwarten. Wir sind froh, dass wir spielen konnten“, meinte er.
Und so waren Grundtugenden gefragt. „Bei solchen Bedingungen kommt es auf Zweikampfstärke, Standards, zweite Bälle und Kopfballduelle an“, erklärte Bragula. Vor allem Standardsituationen erwiesen sich als entscheidend beim Match zwischen dem Tabellenführer und dem Letzten.
Die Krandelkicker begannen im 4:3:3. Auf den Außen sollten die schnellen Ole Lehmkuhl und Robin Ramke durchdringen und Lennart Feldhus im Zentrum mit Flanken füttern. „Wir haben mit Jannik Wallner und Lukas Schneider zwei offensive Außenverteidiger aufgestellt, wollten auf den Außen Überzahl schaffen und Flanken in die Mitte bringen“, erläuterte Bragula. Doch an der Umsetzung haperte es. Über rechts versuchten es die Wildeshauser kaum und auf links verlor Lehmkuhl immer wieder den Ball im Dribbling. Flanken kamen so gut wie keine in den Strafraum. Lange Bälle auf Feldhus verarbeitete dieser zunächst durchaus gut, legte dann jedoch meist zu ungenau ab. Aus dem Spiel heraus entstand so keinerlei Gefahr.
Und so mussten Standards für Treffer sorgen: Eine Ecke von Christoph Stolle ließ Wiefelstedes Schlussmann Tammo Rothe, der einen schwarzen Nachmittag erlebte, vor die Füße von Marius Krumland fallen, der das Leder an die Unterkante der Latte und von da ins Tor beförderte – 1:0 (11.). An der zerfahrenen Partie änderte das nichts. Die erste und einzige Gelegenheit der ersten Halbzeit aus dem Spiel heraus setzte Ramke nach Stolle-Pass an den Außenpfosten (34.). Auch ohne spielerischen Glanz gab es noch einen zweiten Treffer für den VfL: Schneider versenkte einen Freistoß aus gut 30 Metern flach ins Eck (42.). Auch wenn der Ball auf dem nassen Rasen vorher aufsetzte und der Wildeshauser Linksfuß einen harten Schuss hat, kann ein Torwart in der Bezirksliga diesen halten. So ging es mit 2:0 in die Kabinen.
Da das geplante Angriffspressing des VfL nicht funktionierte, stellte Bragula zur Halbzeit um. Christopher Kant, der den erneut an der Hüfte verletzten Sascha Görke schon nach einer halben Stunde ersetzte, kam in der zweiten Hälfte über links, Lehmkuhl über rechts und Ramke rückte zu Feldhus in die Mitte. Der zweite Durchgang begann turbulent: Lehmkuhl brach zentral durch, lief mit Ball an Torwart Rothe vorbei. Und dieser legte den Wildeshauser kurz vorm Strafraum. Eine klare Rote Karte. Doch Schiedsrichter Luca Beuse zückte lediglich Gelb. Eine Fehlentscheidung, verhinderte der Eintracht-Schluss mit der Aktion doch ein sicheres Tor. Den anschließenden Schneider-Freistoß parierte Rothe stark. Sein Gegenüber machte das in der 53. Minute nicht: Einen Freistoß von Niklas Stahmer aus knapp 30 Meter aufs Torwarteck ließ Pundsack passieren, da er neben den Ball schlug – 2:1. Nur drei Zeigerumdrehungen später hätte Stolle den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellen müssen, doch eine Feldhus-Flanke köpfte er neben das leere Tor. Rothe war vorher unter dem Ball durchgesprungen.
Die VfL-Führung geriet in Minute 62 tatsächlich in Gefahr: Zunächst war Alexander Kupka im Mittelfeld von hinten umgegrätscht worden, doch statt der fälligen Gelben Karte plus Freistoß ließ Beuse weiterlaufen, sodass Jan Fehler aus 20 Metern frei zum Schuss kam, Pundsack lenkte das Leder zur Ecke. Da Stolle nach einem weiteren Bothe-Fehlgriff den Ball erneut nicht im leeren Tor unterbrachte (68.), war es Feldhus vorbehalten, das 3:1 zu erzielen (72.). Eine Stolle-Flanke von links gelangte zu ihm, der Sturmtank drehte sich um die eigene Achse und ließ so Bothe aussteigen, sodass er anschließend ins leere Tor schießen konnte. Das 4:1 bereitete er mit einem Kopfball vor, sodass Thorben Schütte nur noch abstauben musste (88.). Während der Stadionsprecher den Treffer noch verkündete, stand Timon Sylvester nach einem langen Ball alleine vor Pundsack und verwandelte per Lupfer zum 2:4-Endstand.
Durch den Dreier baute der VfL die Tabellenführung aus, da der einzige Verfolger TuS Obenstrohe daheim nicht über ein 2:2 gegen GVO Oldenburg hinaus kam. Wildeshausen hat nun drei Punkte Vorsprung.
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