
Im vergangenen November sollte die neue Badminton-Saison eigentlich beginnen. Aufgrund der gestiegenen Corona-Infektionszahlen und des in Kraft getretenen Teil-Lockdown fiel der Saisonstart allerdings ins Wasser. Spieler und Verband hoffen nun, dass zumindest die Rückrunde ab dem Frühjahr plangemäß ausgetragen werden kann. Unter Berücksichtigung der Infektionslage dürfte dies aber schwierig werden, auch weil aus Turnhallen nun Impfzentren werden.
Das Präsidium des Niedersächsischen Badminton-Verbandes (NBV) hat gemeinsam mit den Bezirksvorständen und dem zuständigen Ausschuss für Spielbetrieb schon früh beschlossen, dass die wegen Corona pausierende Saison weiterhin unterbrochen bleibt. Damit geht Niedersachsen im Vergleich zu anderen Badminton-Verbänden, die die Saison direkt abgebrochen haben, einen eigenen Weg. Durch hohe Infektionszahlen, den verordneten Lockdown, weitere Kontaktreduzierungen und temporäre Ausgangssperren sei in „absehbarer Zeit an einen geregelten Sport- und vor allem Spielbetrieb nicht zu denken“, erklärt Markus Bennewitz, Pressewart des NBV. Wann die Spielzeit nun ausgetragen wird, ist daher noch offen.
Bereits Mitte des vergangenen Jahres habe man sich im Verband konkrete Gedanken darüber gemacht, inwieweit eine Saison in Zeiten der Pandemie überhaupt umsetzbar wäre. Als möglicher Starttermin stand der September 2020 im Raum. Dieser wurde später um zwei Monate auf November verschoben. Doch auch hier musste wieder umgedacht werden, da die Inzidenzwerte in vielen Gebieten in die Höhe schossen. „Wir haben Gespräche gesucht und die Vereine mit ins Boot geholt. Bereits von Anfang an standen wir vor großen Herausforderungen, weil die Bundesländer unterschiedlich agierten und nie so richtig klar war, wie viele Personen sich überhaupt in der Halle aufhalten dürfen. Zudem waren sich innerhalb der Vereine viele Spieler uneinig, ob sie bei einem möglichen Start überhaupt antreten wollen“, sagt Bennewitz.
Mitte Dezember gab der NBV in einem Schreiben auf seiner Internetseite bekannt, wie er die nächsten Monate angehen möchte. Darin stellte er klar, dass in der aktuell unklaren Lage keiner so richtig sagen kann, wann eine Rückkehr zum geregelten Spielbetrieb überhaupt möglich erscheint. Um aber möglichst doch eine Halbserie zu spielen und auch werten zu können, wurden zumindest für die Vereine in den Landesligen und Verbandsklassen vier neue Punktspieltermine vergeben. Die Hinserie wurde dabei noch mal komplett neu angesetzt. Weil es im bisherigen Rahmenterminplan keine freien Termine gab, sind dafür Ranglistenturniere rausgenommen worden. Der auf den 31. Januar festgelegte Termin zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs musste aber aufgrund des von der Bundesregierung erneut verlängerten Lockdown wieder abgesagt werden.
Bennewitz macht sich indes Sorgen, dass sich die aktuelle Situation rund um den Vereinssport rückläufig auf die Mitgliederzahlen auswirken könnte. Eine erste Analyse habe ergeben, dass einige Vereine bereits weniger Jahresbeiträge eingenommen hätten als im vergangenen Jahr. „Die Sorge ist definitiv da und auch begründet. Wenn die Mitglieder keinerlei Kontakt zu ihrem Verein haben können, wächst mit der Zeit das Desinteresse. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen macht mir freilich große Sorgen“, teilt der NBV-Sprecher mit.
Wie die nächsten Monate aussehen, wissen sie beim Verband noch nicht. Denn die Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Saison hängt wesentlich von zwei Faktoren ab: Zum einen wird der bis 31. Januar angesetzte Lockdown um weitere Wochen verlängert. Zum anderen komme hinzu, dass Städte und Gemeinden im Laufe des Dezembers teilweise ihre Sporthallen zu Impfzentren umfunktioniert haben. Letztgenanntes würde für viele Vereine ein großes Problem darstellen, falls der Spielbetrieb in geraumer Zeit wieder aufgenommen werden kann. Denn ohne feste Spielstätte müssten die Vereine für die Spiele neue Hallen anmieten, was für viele finanziell nicht zu stemmen wäre. Speziell in Delmenhorst trifft dies unter anderem auf den TuS Heidkrug und den Delmenhorster FC zu, die ihre Spiele in der Sporthalle am Wehrhahn austragen. Das Land hatte die Landkreise und kreisfreien Städte zur Schaffung solcher Standorte aufgefordert. Das Delmenhorster Rathaus hatte sich im Zuge dessen früh dafür entschieden, die Wehrhahnhalle als Corona-Impfzentrum umzufunktionieren.
Bennewitz hofft, dass bis Mai wieder ansatzweise daran zu denken ist, in die Hallen zurückzukehren. Von einem abrupten Kaltstart rät er dennoch ab. „Wir müssen den Spielern erst mal Zeit geben, sich einzuspielen und wieder in den Rhythmus zu kommen. Aber bis es so weit ist, wird es noch einige Zeit dauern. Unser Tun und Handeln wird in den nächsten Monaten weiter von der Pandemie geprägt sein“, betont der 44-jährige Pressewart des NBV.
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