
Wilhelmshaven. Dass die Fußballer des FC Hude mit einem Punkt im Gepäck die Heimreise antreten würden, schien lange Zeit eigentlich nahezu ausgeschlossen. Schließlich führte der WSC Frisia Wilhelmshaven bis zur Schlussminute der Bezirksliga-Partie mit 2:0 und spielte nach der Ampelkarte für Ole Schöneboom zudem in Überzahl. In der Nachspielzeit belohnte sich der Aufsteiger jedoch für einen couragierten Auftritt in Durchgang zwei und sicherte sich mit zwei späten Treffern den ersten Auswärtszähler der Saison – 2:2 (0:1). "Für die Jungs ist das sicherlich einer der schönsten Punkte der letzten anderthalb Jahre", meinte FCH-Trainer Lars Möhlenbrock und ergänzte: "Psychologisch kann dieses Spiel noch sehr wertvoll werden. Der Auftaktsieg war wichtig, aber für den Kopf hat diese Partie vielleicht mehr Bedeutung."
Warum er das denkt? Um das zu erklären, muss man das ganze Spiel betrachten. Die Gäste starteten ganz schwach. Möhlenbrock bemängelte die Einstellung sowie die Lauf- und Zweikampfbereitschaft, außerdem "haben wir mit null Leidenschaft gespielt." Kaum überraschend also, dass die Gastgeber in Führung gingen. Mit ein, zwei Pässen hebelte Frisia die Hintermannschaft des FC Hude aus, sodass Nils Heidemann recht locker den Führungstreffer erzielen konnte (23.). "Frisia hatte im ersten Durchgang noch vier oder fünf Chancen. Meiner Meinung nach hätte der WSC eigentlich drei Tore machen müssen", sagte Möhlenbrock.
Für die Leistung seiner Elf fand er in der Halbzeitpause deutliche Worte: "Enttäuschend. Ich habe den Jungs gesagt, dass das einfach enttäuschend war. Dann bin ich rausgegangen. Sie haben noch mal alleine fünf oder sechs Minuten miteinander gesprochen", berichtete er. Tatsächlich zeigte der FCH nach der Pause ein komplett anderes Gesicht. Die Gäste spielten mutiger nach vorne und schmissen sich in die Zweikämpfe. Nichtsdestotrotz waren es die Platzherren, die einen Treffer bejubelten: Hude stand recht hoch, sodass sich Frisia einige Räume boten. Einen sauber zu Ende gespielten Konter vollendete Hendrik Wendt zum 2:0 (74.). Die Möhlenbrock-Elf glaubte jedoch weiterhin an ihre Chance. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Ole Schönboom fünf Minuten vor Abpfiff nichts. Der eingewechselte Nico Faulhaber markierte in Minute 90 nach Vorlage von Marko Schrank das 1:2. In der siebten Minute der Nachspielzeit gelang Torben Hellemann nach einem Sprint über den Platz der umjubelte Ausgleichstreffer. "Das war ein Kraftakt. Aufgrund der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, wir haben vieles richtig gemacht", sagte Möhlenbrock, "im Kreis habe ich gehört, wie die Jungs drei- oder viermal gesagt haben, dass es sich lohnt, immer weiterzumachen. Das ist wichtig."
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