
Delmenhorst. Am Ende ist noch mal einiges los gewesen, doch letztlich hat es für den TuS Heidkrug gereicht, um seine Heimserie in der Fußball-Bezirksliga auszubauen. Die Mannschaft von Coach Selim Karaca bezwang den TSV Abbehausen am Bürgerkampweg nach einer torreichen zweiten Halbzeit mit 3:2 (0:0) und hat damit nach sieben Partien vor eigenem Publikum noch immer keine verloren. Was für den Aufsteiger aber noch viel wichtiger ist: Er holte auf dem Weg zum Klassenerhalt den nächsten Dreier und belegt mit 22 Punkten aus 13 Spielen den sechsten Tabellenrang. Für einen Neuling ist das zweifelsfrei eine respektable Zwischenbilanz.
Eigentlich hätten die Abbehauser die Begegnung gerne verlegt, was für die Heidkruger an sich auch kein Problem gewesen wäre. Laut Co-Trainer Jorge Jacinto war jedoch die zu späte Bitte des TSV der Knackpunkt. Der Gegner sei erst sechs Tage vorher mit dem Wunsch an den TuS herangetreten. „Hätten sie das rechtzeitig gesagt, hätten wir es verlegt“, betonte Jacinto.
So rollte nun wie geplant der Ball. Jacinto urteilte, dass der Erfolg seiner Mannschaft verdient war. Bereits in der ersten Hälfte hätten die Gastgeber in Führung gehen können, eigentlich sogar schon recht komfortabel. Doch sie nutzten ihre Chancen nicht, sodass es torlos in die Pause ging. „Wir müssen mindestens mit 2:0 führen“, meinte Jacinto.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann aber nicht lange, bis die Heidkruger das erste Mal jubeln durften. Nach einer Hereingabe von Nils Giza schaltete Lennard Stöver im Strafraum im richtigen Moment und markierte das 1:0 (47.). Nur neun Minuten später ließ Marvin Lohfeld den zweiten Treffer folgen. Nach einem langen Abschlag von Maximilian Hiller setzte sich Lohfeld gegen einen Abbehauser Verteidiger durch, der laut Jacinto ein Foul reklamierte, „das keins war“. Auch das Schiedsrichtergespann hatte offenbar nichts Regelwidriges gesehen.
Anschließend verpassten es die Gastgeber, die Partie endgültig zu entscheiden. Sie vergaben ihre Möglichkeiten, und das wurde in der Schlussphase bestraft. Aus dem Gewühl heraus markierte Bünyamin Kapakli den 1:2-Anschlusstreffer (85.). „Wie das immer so ist: Dann gerät man ins Schwimmen, wenn man eins kassiert“, meinte Jacinto zu den darauffolgenden Minuten. Luca Reinhold schien mit seinem Tor zum 3:1 (90.) nach einem Konter den Erfolg dann doch perfekt gemacht zu haben, aber das Spiel war immer noch nicht vorbei. Nur eine Zeigerumdrehung später brachte Maik Müller seine Farben wieder heran. Zu mehr sollte es für die Gäste allerdings nicht reichen.
Mit dem siebten Saisonsieg hat es sich Heidkrug im oberen Tabellenmittelfeld gemütlich gemacht. Sieben Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze – und hinzu kommt, dass das Karaca-Team eine bis zwei Partien weniger absolviert hat als die Konkurrenz. „Wir sind mega stolz auf die Mannschaft“, sagte Jacinto angesichts der bisherigen Ausbeute. Ganz besonders lobte er aber Chefcoach Karaca. „Die Zeit, die er investiert, was er sich für Gedanken macht, das ist weitaus mehr als Bezirksliga-Niveau. Da muss man den Hut vor ziehen. Der Erfolg ist ihm zu verdanken“, hob Jacinto hervor.
Weiter geht es für die Heidkruger bereits an diesem Freitagabend mit dem Stadtderby gegen den SV Tur Abdin Delmenhorst (siehe nebenstehender Text).
Jorge Jacinto blickt voller Vorfreude auf diesen Freitagabend. „Wir mögen die und die mögen uns“, sagt der Co-Trainer des TuS Heidkrug mit Blick auf das Verhältnis zwischen seinem Verein und dem SV Tur Abdin Delmenhorst. Die beiden Mannschaften treffen im Stadtderby am Bürgerkampweg aufeinander. „Mal gucken, ob wir die Festung halten können oder ob sie die einnehmen“, ist Jacinto gespannt. Nach dem Sieg gegen Abbehausen kann der Aufsteiger das Duell entspannt angehen. Selbst eine Niederlage, die die erste vor heimischem Publikum wäre, hätte tabellarisch keine großen Auswirkungen, befinden sich die Heidkruger mit 22 Punkten als Sechster doch in einer komfortablen Lage. Drei Punkte mehr hat Abdin als aktueller Dritter des Klassements. Jacinto spricht von einem „ganz anderen Gegner“ als Abbehausen. „Das ist ein Riesenberg, den wir erklimmen müssen“, sagt er mit Verweis auf die Qualität im Kader der Gäste. Hinzu kommt, dass es für den TuS die dritte Partie innerhalb von sechs Tagen ist.
Die beiden Teams treffen in dieser Saison bereits zum dritten Mal aufeinander. Beide Vergleiche hat Abdin deutlich gewonnen – im ersten Ligaspiel mit 3:0, im Bezirkspokal mit 4:0. Der Erfolg in der Liga fiel allerdings zu hoch aus. „Das haben wir recht glücklich gewonnen“, erinnert sich Abdin-Coach Andree Höttges. Wie es diesmal läuft, hängt seiner Ansicht nach davon ab, „was wir anbieten können und wie diszipliniert wir spielen“. In der Bezirksliga sei derzeit alles möglich. „Man sieht an den Ergebnissen, dass es hin- und hergeht“, sagt Höttges. Er geht davon aus, dass Heidkrug nach den beiden Pleiten im August nun etwas gutmachen will.
Anpfiff: Freitag um 19 Uhr in Heidkrug
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