
Wildeshausen. Im Krandelstadion wird es vorerst keinen Kunstrasenplatz geben. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Fremdenverkehr, Sport und Kultur des Rates der Stadt Wildeshausen lehnte einen entsprechenden Antrag am Donnerstagabend einstimmig ab. Je nach Ausbauvariante könnte ein Kunstrasenplatz samt Drainage, Flutlicht und einer Kunststofflaufbahn bis zu 1,193 Millionen Euro kosten.
Dabei wird ein Kunstrasenplatz gleich von mehreren Seiten als sinnvoll erachtet. Für den VfL Wildeshausen, der das Krandelstadion von der Stadt gepachtet hat, würde ein solcher Platz eine Entlastung beim Trainings- und Spielbetrieb bedeuten. „Auf keinem der vorhandenen Plätzen ist eine Drainage vorhanden“, erläuterte Otmar Jöckel, Abteilungsleiter Fußball des VfL. Je nach Wetterlage können die Plätze nur eingeschränkt genutzt werden, was wiederum mit Einschränkungen für die knapp 750 Fußballerinnen und Fußballer des Vereins bedeutet.
Ein Kunstrasenplatz dagegen wäre witterungsunabhängig zu bespielen. Planer Oliver Kilian stellt den Ausschussmitgliedern drei mögliche Varianten für einen Umbau des Krandelstadions vor. Diese reichen von der Sanierung des Hauptplatzes mit Naturrasen, Drainage und Fluchtlichtanlage für knapp 400 000 Euro über den Rückbau des Rasenplatzes, die Neuinstallation eines Kunstrasens, Flutlichtanlage, Neuanlage einer Sprunganlage für Leichtathleten und einer Kunststofflaufbahn für rund 1,2 Millionen Euro bis hin zur Umwandlung eines Rasenspielfeldes zu einem Kunstrasenplatz im Bereich der Nebenplätze für etwa 912 000 Euro.
Wolfgang Sasse, Vorsitzender des Ausschusses und zugleich Vorsitzendes des VfL Wildeshausen und Verwalter des Krandelstadions machte deutlich, dass eine Realisierung des Projektes im Jahr 2018 nicht möglich ist. Der Verein müsste 20 Prozent der Investitionssumme tragen. Geld, das im kommenden Vereinshaushalt nicht zur Verfügung steht. Das Vorhaben würde zudem von Landes- und Kreissportbund und vom Landkreis Oldenburg mit jeweils maximal 100 000 Euro gefördert. Die restliche Summe müsste die Stadt Wildeshausen finanzieren.
Sasse betonte, dass der vorgesehene Bau des Kunstrasenplatzes kein Antrag des Vereins sei, sondern auf einen Antrag der UWG-Fraktion im Stadtrat vom Oktober 2014 zurückgehe. „Der VfL hat dadurch keinerlei Vorteile“, sagte Sasse.
Otmar Jöckel brachte zudem die Anregung in die Diskussion, dass ein neuer Kunstrasenplatz auch von den Kickern von Grün-Weiß Kleinenkneten genutzt werden könne. Dieser Verein in der Wildeshauser Landgemeinde muss ebenfalls eine neue Spielfläche schaffen, hat jedoch aufgrund von Eingaben der Denkmalschutzbehörde erhebliche Probleme, eine entsprechende Fläche an seinem Vereinsgelände in Kleinenkneten zu finden. Zumindest sein Vereinsheim kann Grün-Weiß im kommenden Jahren sanieren. Der Ausschuss stimmte dafür, vorhandene Haushaltsmittel in Höhe von knapp 126 000 Euro in den Haushalt 2018 zu übertragen.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.