
Der Kader des SV Atlas Delmenhorst wird um zwei Spieler reduziert: Thomas Mutlu und Dennis Mooy verlassen den Fußball-Oberligisten mit sofortiger Wirkung. Beiden waren auf die Sportliche Leitung der Blau-Gelben zugegangen und baten um die Vertragsauflösung. Bastian Fuhrken entsprach diesem Wunsch. „Natürlich spricht man über solche Dinge nicht gerne und leider gehören auch solche Aufgaben zum Alltag. Ich möchte mich ausdrücklich bei beiden im Namen des Vereins bedanken“, teilt der Sportliche Leiter mit. Während Mooy sich intensiver seiner beruflichen Karriere widmen möchte, sucht Mutlu einen neuen Verein. Beide Defensivspieler schafften es unter dem neuen Trainer Key Riebau nicht in die Stammelf, Mutlu wurde in den bisherigen Partien nicht mal eingewechselt. Absehbar war die Entscheidung der Spieler für Fuhrken nicht. „Wir hatten 27 Jungs im Kader, da ist schon klar, dass der ein oder andere unzufrieden ist, aber damit gerechnet habe ich nicht“, sagt er.
Mooy spielte meist als Linksverteidiger, wurde zum Oberliga-Auftakt gegen den VfL Oldenburg frühzeitig für den angeschlagenen Julian Harings eingewechselt, diente also als Backup. Bei ihm sind es zeitliche Gründe, warum er nicht mehr für Delmenhorst auflaufen will. „Der Schritt kam natürlich für alle etwas überraschend. Da ich aber mehr den Fokus auf das Berufliche (Vollzeitjob + Personal-Training, die Red.) setzen möchte, ist es mir zeitlich nicht mehr möglich, auf dem Niveau zu trainieren und somit auch zu spielen. Ich hatte ein echt schönes Jahr beim SV Atlas“, teilt er mit.
Bei Mutlu sind es sportliche Gründe. „Die letzte Rückrunde war schon schwierig für mich, aber ich bin so in die Vorbereitung gegangen, dass ich mich durchsetzen will. Wer mich kennt, weiß, dass ich auf und neben dem Platz ein Kämpfer bin. Aber nach und nach habe ich dann ja gesehen, dass ich nicht spiele. Für mich war es immer wichtig, dass man mir auf dem Feld vertraut, und das war zuletzt nicht mehr so“, erklärt Mutlu. Er sei niemandem böse. „Ich gehe nicht im Unfrieden, habe mich von allen gut verabschiedet. Ich bin ja auch nicht aus der Welt und werde regelmäßig ins Stadion gehen“, blickt er voraus. Dass Riebau nicht auf ihn gesetzt hat, nimmt er dem Trainer nicht übel. „Vielleicht bin ich nicht der Spielertyp, den er braucht. Das ist auch nicht schlimm, so ist Sport und ich akzeptiere das natürlich“, erzählt er.
Ins Delmenhorster Stadion will er künftig nicht nur als Zuschauer, sondern möglichst auch als Spieler kommen. „Ich würde schon gerne noch ein paar Jahre spielen und das auch in der Oberliga. Und ich will aus Delmenhorst nicht wegziehen und auch nicht stundenlang mit dem Auto zum Training fahren“, teilt er mit. Die Auswahl an Oberligisten in der Region ist überschaubar. Neben dem SV Atlas sind noch der VfL Oldenburg, der FC Hagen/Uthlede und der TB Uphusen in unmittelbarer Nähe. Mutlu hat auch bereits erste Gespräche mit Vereinsverantwortlichen geführt, entschieden ist jedoch noch nicht, ob Mutlu weiterhin in der Oberliga auflaufen wird und wenn ja, bei wem. „Ich stehe auf jeden Fall voll im Saft und halte mich fit, könnte also direkt irgendwo einsteigen und spielen“, meint der 29-Jährige.
Sechs Jahre trug er das blau-gelbe Trikot, feierte unter anderem den Durchmarsch bis in die Oberliga und den Gewinn des Niedersachsenpokals. Mehr als 150-mal lief er für den SVA auf. Auf der Atlas-Homepage richtet er Worte an das Atlas-Umfeld: „Liebe Atlas Fans, Supporter und Unterstützer. Über sechs Jahre waren wir zusammen ein großes Team, eine Einheit, eine Familie. Vielen Dank für die tollen Jahre, in denen ihr uns immer unterstützt, jedes Auswärtsspiel zum Heimspiel gemacht und die Mannschaft nach vorne gepusht habt“, schreibt er.
Auch Fuhrken betont, dass sich die Wege im Guten trennen: „Wir wünschen beiden alles Gute für die Zukunft. Man sieht sich immer wieder, und auch wenn wir jetzt sportlich getrennte Wege gehen, sind Dennis und Thomas bei uns herzlich willkommen“, teilt er mit. Aktiv auf Nachfolger-Suche für die beiden Akteure geht Fuhrken nicht. „Wir vertrauen da unserem Kader. Ich werde nicht Hals über Kopf wen verpflichten. Aber ausschließen, dass wir noch wen verpflichten, wenn es sich anbietet, kann ich auch nicht“, sagt er.
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